OGPI INFO

Pressemitteilung: Gerry Weber verzichtet zukünftig auf den Verkauf von Echtpelzprodukten


Internationales Modeunternehmen steigt aus dem Pelzhandel aus

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Offensive gegen die Pelzindustrie,

Berlin, den 04.03.2007

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Das Jahr 2006 war ein echtes Erfolgsjahr für die Offensive gegen die Pelzindustrie. Auf Grund des massiven Drucks der Offensive gegen die Pelzindustrie kündigten in dieser Herbst/Winter-Saison zahlreiche Modehausketten in Deutschland und Österreich ihren Ausstieg aus dem Pelzhandel an. Nachdem im Januar 2007 die deutsche Modehauskette Adler ebenfalls ihren Ausstieg aus dem Pelzhandel ankündigte, beschloss die Offensive gegen die Pelzindustrie, eine Kampagne gegen den Pelzhandel des Modekonzern “Gerry Weber International AG” zu beginnen.

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Nach schnellen Erfolgen gegen C&A und der KarstadtQuelle AG (die Kampagnen dauerten jeweils nur etwa ein Jahr), benötigte die Offensive gegen die Pelzindustrie vier Jahre, bis Peek&Cloppenburg schließlich im August 2006 seinen Pelzausstieg bekannt gab. Der Pelzverkaufsstopp von Peek&Cloppenburg trat dann jedoch eine Lawine von Pelzausstiegen los. Öffentliche Proteste gegen Kaufhaus- und Modehausketten waren seitdem sogar hinfällig, da alle von der Offensive als Kampagnenziel ausgewählten Unternehmen schon vor offiziellem Kampagnenstart der Offensive eine Beendigung des Pelzhandels zusicherten: Nach Appelrath-Cüpper/Pohland, Schöps, der Kaufhof Warenhaus AG, Turek, Sinn Leffers und der Adler Modemärkte GmbH gab nun auch die Gerry Weber International AG bekannt, ab der kommenden Herbst/Winter-Saison 2007/2008 pelzfrei zu werden – und gingen somit einer Anti-Pelz-Kampagne aus dem Weg.

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Das Management des international agierenden Modekonzern aus Halle bestätigte der Offensive gegen die Pelzindustrie per Email, Fax und Brief, dass “mit der Herbst/Winter-Saison 2007/2008 in unseren eigenen Geschäften wie auch bei unseren Großkunden keine Bekleidung mit Echtpelzapplikationen im Sortiment sein werden.” Vorstandsmitglied Udo Hardieck gab weiter an, dass die unternehmerische Selbstverpflichtungserklärung der Gerry Weber International AG ein “Beitrag zum Schutz der Tiere” sei. Auf weitere Nachfrage hin, bestätigte der Vorstand des Konzerns gegenüber der Offensive, dass sich der Ausstieg ebenfalls auf alle Tochterunternehmen der Gerry Weber International AG erstrecke und weltweit keine Bekleidung mehr aus oder mit Echtpelz produziert oder zum Weiterverkauf an den Einzelhandel geliefert werde.
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Dazu Michael Stern, Pressesprecher der Offensive gegen die Pelzindustrie: “Der Ausstieg von Gerry Weber ist ein Riesenerfolg! Bei Gerry Weber handelt es nicht nur um eine sehr große Modehauskette mit Filialen in der ganzen Welt, sondern darüber hinaus um einen einflussreichen Designer und Hersteller von Damenmode, dessen Bekleidung weltweit in namhaften Mode- und Kaufhausketten verkauft wird. Die Entscheidung, pelzfrei zu werden, wird sicherlich Auswirkungen auf die gesamte Branche haben, denn natürlich will kein Unternehmen Ziel einer Offensive-Kampagne werden.”

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Mit der Entscheidung, nicht mehr mit dem Pelzhandel zu kooperieren, bekennt die Gerry Weber International AG sich nun endlich zu ihrer sozialen Verantwortung. Der Pelzhandel basiert auf der systematischen Ausbeutung von Tieren. Zur Ware gemacht existiert das tierliche Individuum für die Pelzindustrie nur als Ressource. Der Massenmord von jährlich über 50 Millionen Tieren und die Gewalthandlungen gegen Tiere sind integraler und unausweichlicher Bestandteil der Pelzindustrie und werden u.a. von pelzverkaufenden Modeunternehmen und Herstellern in Auftrag gegeben. Die Offensive gegen die Pelzindustrie ist ein Zusammenschluss verschiedener Gruppen und Einzelpersonen der Tierrechtsbewegung in Deutschland und Österreich. Unsere Aktionsform ist das strategische Campaigning mit dem Ziel, den Pelzhandel in all seinen Erscheinungsformen abzuschaffen.

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Es gibt angesichts der zahlreichen Pelz-Ausstiege eine deutlich spürbare Trendwende auf dem europäischen Modemarkt hin zur Pelzfreiheit. Entgegen den Äußerungen der Pelzindustrie sinkt die gesellschaftliche Akzeptanz von Pelzen und auch der Absatzmarkt wird auf Grund der vielen pelzfreien Unternehmen immer kleiner. Nachdem nun der größte Teil der deutschen und österreichischen Mode- und Kaufhausketten pelzfrei wird, konzentriert sich die Offensive gegen die Pelzindustrie vermehrt auch auf international agierende Designer und Produzenten von Bekleidung. Das nächste Kampagnenziel wird bald bekannt gegeben. Eine engere Auswahl möglicher Ziele aus verschiedenen Branchengebieten wurde bereits getroffen.


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