OGPI INFO

Pelzmesse Fur & Fashion abgeschafft!


Angekündigt hat es sich angesichts der sinkenden Anzahl an Ständen und Besucher_innen auf der jährlichen Pelz-Messe “Fur & Fashion” in Frankfurt am Main schon lange. Nach 60 Jahren wird es die von der Pelz-Lobby arrangierte Messe nun endlich nicht mehr geben. Aus Gründen der Vernunft, wie es der Berliner Kurier in seinem Online-Portal beschreibt, werden die Organisator_innen diese Entscheidung wohl nicht getroffen haben. Vielmehr ist der Absatzmarkt in Deutschland extrem klein geworden – wohl auch auf Grund zahlreicher erfolgreicher Kampagnen gegen Modeunternehmen, welche mit Echtpelzprodukten handeln. In vielen anderen Ländern finden ähnliche Ausstellungen regelmäßig statt, so wird auch diese Messe in einem anderen Gesicht mit neuen Verbündeten ihren Platz finden. Doch dieser wird immer enger. Das Ende der Fur & Fashion ist trotz allem eine hoffnungsvolle Nachricht, denn sie reiht sich nahtlos in die Kette von Niederschlägen der stark angeschlagenen Pelzindustrie ein.

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Die Fur & Fashion als Treffpunkt weltweit in der Pelzbranche agierender Firmen ist nun in dieser Form Geschichte. Und wie z.B. der Ausstieg des Moderiesen Gerry Weber oder die weltweite Kampagne des Global Network against the Fur Industry gegen den Pelzhandel bei Escada (www.antifur-campaign.org) zeigt, schlägt der Kampf gegen die Pelzindustrie auch auf globaler Ebene Wellen. Von dieser wurden und werden an der Pelzindustrie teilhabende Unternehmen weiterhin viel zu spüren bekommen. Solange, bis nicht nur die Fur & Fashion ihre Tore schließt, sondern alle sog. Pelzfarmen nicht mehr betrieben werden!



Erneut Demonstration gegen Pelzfarm Rochlitz


Am Sonnabend, den 19. Juli 2008 fand die 4. Demonstration gegen die Pelztierfarm Schirmer in Rochlitz statt. Zum ersten Mal war die Demonstration als Anstispeziesistische Demo angekündigt worden, womit sie sich von den vorherigen Demonstrationen, die teilweise fast schon einen Tierschutzanspruch hatten, abhob. Thematisiert wurde nicht nur die Tierausbeutung sondern auch Repressionen gegen TierbefreierInnen in Östereich sowie Naziübergriffe in der Region. Aus einem Bericht von Indymedia Deutschland:



Demo gegen Pelzhandel bei Escada und Tierversuche in Münster


Aktionsbericht: Am 14. Juni 2008 versammelten sich rund 400 Menschen, um auf der 9. Antispeziesistischen Norddemo in Münster gegen das Tierversuchslabor Covance und den Pelzhandel der Escada AG zu demonstrieren. Während der kraftvollen Demonstration wurden viele PassantInnen aufgeklärt und es wurde erneut gezeigt, dass Tierausbeutung, egal in welcher Form, nicht toleriert werden darf. Die Polizei verhielt sich weitestgehend kooperativ, so dass die Demonstration friedlich verlaufen konnte.

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Vor der Escada-Filiale in der Innenstadt fand dieses Jahr ein sog. Die-In statt, (siehe Foto) bei welchem sich die TeilnehmerInnen auf den Boden legten, um so symbolisch auf den tausendfachen Mord an den Tieren auf Pelzfarmen hinzuweisen, welcher unweigerlich mit dem Verkauf von Pelz zusammen hängt. Natürlich waren auch die skandalösen Festnahmen von TierschützerInnen und TierrechtlerInnen aus Österreich Thema der Versammlung (siehe: www.antirep2008.tk) – Solidarität wurde auf viele Arten gezeigt und finanzielle Unterstützung für die Betroffenen gesammelt.

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Weitere Informationen:

Münsteraner Initiative für Tierrechte: hier (Aktionsbericht mit Fotos)

Indymedia-Artikel: hier (weiterer Bericht mit Fotos)

Escada-Campaign: hier



Repressionswelle gegen Tierrechtler_innen in Österreich


Am 21.5.2008 um ca. 7 Uhr morgens stürmten Wega Beamte insgesamt 23 Wohnungen, Häuser und Büros in Wien, Graz und Tirol. Teilweise schliefen die Betroffenen noch und wurden vom Lärm der eingetretenen Türen geweckt oder sahen sich unvermittelt Wega Beamten mit gezückten Waffen gegenüber. Während der Hausdurchsuchungen mussten sie mit Handschellen versehen an der Wand stehen. Computer, Handys, Kleider, Flugblätter und zahlreiche andere Gegenstände wurden von der Polizei beschlagnahmt. Gegen 10 Aktivist_innen liegen Haftbefehle vor; der konkrete Tatvorwurf lautet “Bildung einer kriminellen Organisation” gemäß § 278a StGB. Wegen angeblicher Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr sitzen die Betroffenen nun in Untersuchungsghaft. Sie wurden gestern, also zwei Tagen nach der Verhaftung, erstmals einem Haftrichter vorgeführt; ihre Anwälte durften sie bisher noch nicht treffen.
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Die betroffenen Aktivist_innen sind größtenteils schon lange in der Tierrechtsszene aktiv und beteiligten sich an den letzten zwei Jahren an der Kampagne gegen den Pelzverkauf bei Kleider Bauer. Wie die Ogpi regelmässig berichtete war diese Kampagne von Anfang an stark von Repression betroffen; es gab zahlreiche Versuche von Seiten der Behörden die Kundgebungen vor Kleider Bauer Filialen zu unterbinden und die Aktivist_innen mundtot zu machen. Die jüngsten Ereignisse sind lediglich der vorläufige Höhepunkt der Repression; durch die völlig willkürliche Konstruktion einer kriminellen Organisation wird die Unschuldsvermutung außer Kraft gesetzt.
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In den letzten Tagen fanden bereits zahlreiche Solidaritätsaktionen unter anderem in Graz, Wien, Berlin, Hamburg und Stockholm statt. Am Sonntag den 25.5. um 14:30 ist eine Soli-Kundgebung vor dem Landgericht Wiener Neustadt geplant (Treffpunkt für eine gemeinsame Anfahrt aus Wien: 13:30 große Halle Südbahnhof). Kommt zahlreich und zeigt eure Solidarität mit den Betroffenen!
Wir lassen uns nicht einschüchtern ? sowohl die Solidaritätsaktionen als auch die Kleider Bauer Kampagne werden fortgesetzt bis die Aktivist_innen von allen Tatvorwürfen freigesprochen wurden und alle Kleider Bauer Filialen pelzfrei sind.
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Weitere Informationen:
Indymedia-Artikel: hier



Pressemitteilung: „Den Druck gegen Escada aufrechterhalten“


Globales Aktionswochenende gegen den Pelzverkauf der Escada AG ausgerufen

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Offensive gegen die Pelzindustrie,

Berlin, den 12.05.2008

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Das “Global Network against the Fur Industry” ruft vom 16. – 18. Mai 2008 dazu auf, sich mit vielfältigen Protesten an der Anti-Pelz-Kampagne “Escada-Campaign” gegen das Luxusmodeunternehmen Escada zu beteiligen. In seinem Aufruf fordert das Netzwerk “auch in den warmen Monaten… den Druck gegen Escada aufrechtzuerhalten”. Die Offensive gegen die Pelzindustrie (OGPI) erklärt sich solidarisch mit der laufenden Kampagne und berichtet regelmäßig darüber.



3. Demonstration im Rahmen der Rochlitz-Kampagne


Am Samstag, 10. Mai 2008, fanden sich wieder rund 120 GegnerInnen der Pelzindustrie auf dem Marktplatz im sächsischen Rochlitz ein, um gegen die unweit gelegene “Pelztier”farm Schirmer und Partner, welche in nächster Zeit vergrößert wird, zu protestieren. Aus einem Aktionsbericht:

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Zum Auftakt der Kundgebung stellten zwei DemoteilnehmerInnen mit eigens angefertigten Nerzkostümen eine Häutungsszene nach. Diese verdeutlichte die grausame Wirklichkeit auf sog. “Pelztierfarmen”. Im Anschluß daran gab es einen Redebeitrag zur “Pelzfarm” Schirmer im Ortsteil Döhlen. Leider versagte die Lautsprechertechnik, sodass Megafone zum Einsatz kommen mußten. Im Vorfeld gab es zahlreiche Fahrzeug- und Personenkontrollen, weshalb die Anreisenden aufgehalten wurden. Dies war reine Schikane seitens der Polizei.

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Danach ging es endlich mit der eigentlichen Demo los. Einige wenige BürgerInnen von Rochlitz entschlossen sich spontan mitzulaufen. Begleitet durch ein Großaufgebot von BundespolizistInnen setzte sich der Demozug lautstark in Bewegung. Unterwegs wurden die EinwohnerInnen immer wieder aufgeklärt, warum die “Pelztierfarm” Schirmer geschlossen werden muss und sie sich an dem Protest mit beteiligen sollten. Ein Redebeitrag setzte sich mit dem Thema Mensch-Tier-Ethik auseinander. Ein weiterer stellte die Zusammenhänge zwischen Kapitalismus und Tierausbeutung dar. Im Anschluß an die Demo entschieden sich ca. 10 Leute einen “Spaziergang” zur “Pelzfarm” Schirmer zu unternehmen. Dieser endete in einer Personenkontrolle, Platzverweise wurden ausgesprochen.

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Weitere Informationen:

Indymedia-Bericht: hier

Homepage zur Kampagne: www.anti-fur.tk



ICC bleibt komplett pelzfrei!


Die Erfolgsnachrichten reißen nicht ab; nach dem Pelzausstieg von Stefanel vor wenigen Tagen kann nun eine weitere länderübergreifende Anti-Pelz-Kampagne erfolgreich beendet werden.

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Das vor allem im skandinavischen Raum agierende Unternehmen IC-Company (ICC) gab am 5. Mai bekannt auch in Zukunft komplett pelzfrei zu bleiben. Laut dem ICC Mitarbeiter Henrik Theilbjørn ist diese Entscheidung vor allem darauf zurückzuführen, dass die MitarbeiterInnen? des Unternehmens sehr unter den Protesten litten und bereits begannen sich unsicher zu fühlen.
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Eigentlich hätte es ICC auch besser wissen müssen. Das Unternehmen wurde bereits vor 4 Jahren nach einer intensiv geführten Kampagne pelzfrei, dachte dann aber Anfang 2008 laut darüber nach, Pelz wieder ins Sortiment zu nehmen. Die logische Folge dieser Überlegungen war natürlich eine Wiederaufnahme der Anti-Pelz-Kampagne gegen das Unternehmen. Hauptsächlich in Dänemark und Schweden kam es zu regelmäßigen lautstarken Protesten vor den Filialen der unterschiedlichen ICC-Marken sowie vor den Büros und Niederlassungen der Firma. Einziger Wehrmutstropfen: nur die 100% zum Unternehmen gehörenden Marken werden pelzfrei – die nur teilweise zu ICC gehörende Marke Malene Birger wird weiter Pelz in Form von Verbrämungen und Accessoires führen.



Stefanel wird pelzfrei!


Nur wenige Tage vor dem ersten internationalen Aktionstag gegen den Pelzverkauf der Stefanel-Gruppe hat die Unternehmensleitung eingelenkt: Den Forderungen des italienischen Tierrechtsnetzwerkes “Attaca l’Industria della Pelliccia“, kurz AIP (www.campaignaaip.net), wird nachgekommen. Ganz Stefanel wird pelzfrei werden.
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Nach einer handvoll Demonstrationen war die Geschäftsführung von Stefanel erstmals bereit sich mit italienischen TierrechtlerInnen zu einem Gespräch zu treffen. Darin bekundeten die GeschäftsführerInnen, dass sowohl deren Tochterfirma Interfashion als auch die vor allem in Deutschland stark vertretene Tochter Hallhuber ab kommender Wintersaison pelzfrei sein werden. Zudem würde man den Anteil an Pelz bei Stefanel-Produkten reduzieren und ‘nur mehr’ Kaninchenfelle vor allem für Accessoires wie Taschen und Schals verarbeiten. Nachdem das Netzwerk AIP daher weiterhin zu einem globalen Aktionstag am 03. Mai gegen Stefanel aufgerufen hat und bereits Aktivistinnen aus zahlreichen Ländern ihre Unterstützung zugesagt hatten, gab die Konzernleitung nach: In einem weiteren Gespräch wurde den TierrechtlerInnen von AIP mitgeteilt, dass die Produkte für die kommende Herbst/Winter-Saison zwar bereits geordert wurden und Stefanel auch schon Verträge mit LieferantInnen für die danach folgende Saison 2009/10 abgeschlossen habe. Ab Januar 2011 wird Stefanel aber komplett pelzfrei sein!
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Stefanel ist ein wichtiger Teil der italienischen Modeindustrie und somit stellt das Einlenken der Konzernleitung für die italienischen AktivistInnen trotz der Übergangsfrist einen großen Erfolg dar. Einmal mehr hat sich gezeigt, wie hoch der Druck auf Unternehmen ist, wenn international vernetzte TierrechtlerInnen aktiv sind. Dies sollte auch Escada zu denken geben!

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Weitere Information:

www.campagnaaip.net



Wieder Repression gegen Kleider Bauer-Kampagne


In Graz/Österreich wurde unlängst ein Mensch vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) vorgeladen. Gegen ihn werde ermittelt, da vermutet wird, er stehe in Verbindung mit einer Aktion gegen die Kleider Bauer-Gruppe, die etwa eineinhalb Jahre zurückliegt. Er sei ins Netz der ErmittlerInnen gegangen, da, nach Angaben der StaatschützerInnen, sein Mobiltelefon geortet worden sei und ein Zusammenhang mit der Tat hergestellt werden könne. Im Zuge des vierstündigen Verhörs wurde dem Betroffenen auch DNA abgenommen “um seine Unschuld zu beweisen”.
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Formlosen Vorladungen des LVT muss nicht Folge geleistet werden! Wer auch immer davon betroffen ist, sollte auf alle Fälle rechtliche Unterstützung einholen und die OGPI informieren! Auch gezielte Repression wird die Proteste gegen den Pelzhandel der Kleider Bauer-Gruppe nicht schwächen, auch Kleider Bauer wird pelzfrei werden!



Proteste gegen Pelzhandel bei ESCADA-Aktionärsversammlung


Die Aktionärskonferenz der ESCADA AG am 17.04. im Münchner Hotel Sheraton wurde zu einer Generalabrechnung der Kleinaktionäre mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat des seit Monaten angeschlagenen Unternehmens. Aber auch die AktivistInnen der Escada-Campaign nutzten das hohe öffentliche Interesse, um mit vielfältigen Aktionen das Ende des Pelzhandels von ESCADA zu fordern. Eine Rede des Vorstandes musste nach Störaktionen unterbochen werden, AkivistInnen sprachen vor den versammelten AktionärInnen über Pelz und außerhalb der Hotelräume kam es zu krafvollen Protesten. Ein Bericht der Escada-Campaign:

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Das deutsche Luxusmodeunternehmen ESCADA hatte am 17. April zu seiner ordentlichen Jahreshauptversammlung geladen. Eingeladen waren alle Aktionäre, von Großaktionären, wie Banken und Investmentgesellschaften bis hin zu KleinaktionärInnen. Wer eine Aktie vorweisen konnte, kam rein ins noble Münchner Sheraton Hotel. Anscheinend nutzten auch zahlreiche AktivistInnen der Escada-Campaign die Möglichkeit sich so Zutritt zur feinen Gesellschaft zu verschaffen. Denn bereits zu Beginn der Versammlung musste eine Rede von Jean-Marc Loubier (Vorstandsvorsitzender) und Markus Schürzholz (Finanzvorstand) zahlreiche Minuten unterbrochen werden, da es zu Störaktionen von PelzgegnerInnen kam. Diese stiegen während der Rede kurzerhand auf die aneinandergereihten Stühle, entrollten ein Transparent mit der Aufschrift „Stoppt den Pelzhandel bei Escada“ und riefen lautstark Parolen wie „Der Pelzhandel gehört – Abgeschafft“. Das Sicherheitspersonal, das gerade noch damit beschäftigt war, andere AktivistInnen wegen des Verteilens von Flugblättern aus dem Raum „zu begleiten“, beendete schließlich die Aktion. Die Rede, bzw. die Störaktion wurde zu diesem Zeitpunkt live im Internet übertragen! Im Anschluss an die doch noch beendeten Reden von Loubier und Schürholz, ergriff der Vorsitzende des Aufsichtsrats Claus Mingers das Wort, um zu verkünden, dass es bis auf weiteres kein Ende des Pelzhandel geben werde, weil ja alle Tiere artgerecht auf kontrollierten Zuchtfarmen gehalten würden Dies so Mingers: „sei in einem Treffen des Vorstand und des Aufsichtsrates entschieden wurden.”