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Anti-Pelz-Kampagne in Göttingen


Seit dem Frühjahr 2009 organisiert die Antispe Offensive Göttingen [AOG] eine Kampagne gegen den Pelzhandel Göttinger Bekleidungsunternehmen. Alle größeren Warenhäuser der niedersächsischen Universitätsstadt sahen sich nach erfolgreichen Kampagnen der Offensive gezwungen Echtpelzartikel aus dem Sortiment zu nehmen, unter ihnen C&A, Karstadt, P&C und Kaufhof. Für die Göttinger Tierbefreier_innen kein Grund sich zurück zu lehnen. Der folgende Artikel der AOG zeigt, wie die Pelzindustrie abseits von großen Kampagnen unter Druck gesetzt werden kann:
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Im vergangenen Winter (2008/09) überprüften wir, die Antispe Offensive Göttingen, 74 Bekleidungsgeschäfte der Göttinger Innenstadt. Dabei wurde in 15 Geschäften sicher Pelz gefunden (Lammfell zählen wir auch dazu), in drei weiteren fanden wir Pelzbesätze, die aber nicht als solche deklariert waren. Eine dieser nicht-deklarierten Artikel war eine Damenjacke von Benetton. In den anderen Geschäften fanden sich weitere namhafte Hersteller, unter anderem Max Mara. Auch überregional vertretene Geschäfte profitieren in Göttingen vom Pelzhandel, z.B. Apanage, Lucia und Signum. Eine komplette Liste gibt’s auf unserer Internetseite, die Adresse ist am Ende des Artikels zu finden.
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Die Überprüfung haben wir aus reinem Interesse durchgeführt. Dass der Verkauf von Tierfellen in Göttingen ein solches Ausmaß hat, war für uns überraschend und der entscheidende Grund dafür uns zu organisieren und gezielt dagegen vorzugehen.
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Nachdem wir alle Daten zusammengetragen hatten, schickten wir an alle betroffenen Läden ein Anschreiben, in dem wir sie über die Ergebnisse unserer „Ermittlungen“ in Kenntnis setzten. Desweiteren forderten wir (und fordern wir immer noch) den sofortigen, endgültigen und vollumfänglichen Ausstieg jedes dieser Unternehmen aus dem Pelzhandel! Da nach gegebener Frist von ungefähr einem Monate von keinem der Geschäfte eine Reaktion kam, setzten wir die Ankündigung von Protesten, in Verbindung mit einem Boykottaufruf, in die Tat um.
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Im April diesen Jahres führten wir die ersten 3 Mahnwachen vor dem Modehaus Schlüter durch. Dies ist stellvertretend für die 14 anderen Geschäfte das Hauptziel der Kampagne. Das Modehaus Schlüter ist ein Familienunternehmen, dass im Jahre 1751 als Pelzwarenfabrik gegründet wurde. Auch der aktuelle Geschäftsinhaber ist gelernter Kürschner. Das Sortiment umfasst inzwischen auch Baumwolle, Seide etc., seit gut 30 Jahren ist Pelz auch „nur“ noch wenig vertreten, für das „traditionsbewusste“ Unternehmen ist Pelz aber weiterhin eine dankbare Einnahmequelle und der Geschäftsführer, Herr Krause, sieht nach eigenen Angaben auch keinen Grund den Handel mit Pelzen einzustellen, solange dieser (Pelz) von Kund_innen weiter nachgefragt wird.
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Nach den 3 ersten Mahnwachen gönnten wir den Läden eine „Verschnaufpause“ und kündigten in einem weiteren Schreiben an, dass die Proteste weitergehen werden, solange Pelz Teil des Sortiments bleibt.
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Am 23.05.09 startete dann offiziell die Kampagne gegen Schlüter. Seitdem demonstrieren wir jeden Samstag (manchmal auch mehrmals die Woche) in der Innenstadt. Seit Kampagnenbeginn stehen wir allerdings nicht mehr vor Schlüter und werden das in naher Zukunft wohl auch nicht mehr, da uns die Stadt mit Auflagen überhäuft. (Eine ausführliche Stellungnahme zu Auflagen etc. findet ihr in der „Tierbefreiung“, Ausgabe 65) Nun wird geklagt! Da unsere Eilverfahren, bzw. die Anträge auf Prozesskostenhilfe weitestgehend abgeschmettert wurden, tun wir dies nun auf eigene Kosten. Über finanzielle Hilfe würde wir uns sehr freuen! Berichte über Eure Erfahrungen und Feedback sind mehr als willkommen!
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Homepage der Antispe Offensive Göttingen:
www.antispeog.blogsport.de

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