Ein Ausstieg nach dem anderen…
.
Appelrath-Cüpper und Pohland verzichten auf Echtpelz
.
Kampagnen zu führen bedeutet Arbeit, eine Menge Arbeit. Doch dass sich diese Arbeit lohnt, wurde einmal mehr klar, nachdem die OGPI und einige lokale Tierrechtsgruppen nach der P&C-Kampagne weitere pelzhandelnde Bekleidunghäuser angeschrieben hatten. Nur wenige Wochen, nachdem P&C öffentlich erklärt hatte, aus dem Pelzhandel auszusteigen, war auch APPELRATH-CÜPPER und ihre Schwesterfirma POHLAND nach Verhandlungen mit der OGPI bereit, zumindest vorerst den Pelzhandel zu beenden. Ebenso wie P&C West, erklärte Douglas Holding, der Mutterkonzern der beiden: “Appelrath-Cüpper und Pohland werden für die Herbst/Winter-Saison 2007/2008 weder Pelze noch Bekleidung mit Pelzbesatz einkaufen…”. Appelrath-Cüpper war mit seinen 14 Niederlassungen bisher bekannt für ein großes Angebot an Echtpelz-Produkten und immer schon ein heißer Anwärter für eine Anti-Pelz Kampagne. (Stand 2008). Leider fanden sich im Laufe der Jahre wiederholt in einigen Filialen Waren mit Echtpelzbesatz, weshalb die OGPI entschieden hat, Appelrath-Cüpper nicht mehr als pelzfrei anzusehen. (Stand 2022)
.
Pressemitteilung der Offensive zum Ausstieg von Appelrath-Cüpper: hier
.
Schöps und Turek in Österreich beenden Pelzhandel
.
In Österreich verkündete das Familienunternehmen TUREK (13 Niederlassungen) ebenso nach Gesprächen mit TierrechtlerInnen, den Pelzhandel vorläufig zu beenden, während SCHÖPS, einer der größten Damenausstatter Österreichs mit 123 Filialen, von sich aus den Pelzhandel beendete. Der Offensive gegen die Pelzindustrie gegenüber bestätigte eine SCHÖPS-Sprecherin: “Im Anschluss an unsere Mail vom 14.09. bestätigen wir Ihnen hiermit, dass wir auch in den Folgesaisonen keinen Echtpelz mehr in unserem Sortiment führen werden.”
.
Kaufhof beendet Pelzhandel nach Ankündigung einer Anti-Pelzkampagne
.
In Deutschland gingen die Überlegungen zu einem neuen Kampagnenziel derweil in die Endphase, man hatte sich aus verschiedenen Gründen für GALERIA KAUFHOF entschieden. KAUFHOF war bundesweit vertreten, hatte Echtpelze in nicht geringem Ausmaß im Sortiment und mit Uwe Schlick einen Ex-P&C-Manager in der Geschäftsleitung, der aufgrund seiner Vergangenheit bei P&C ohnehin schon Erfahrung mit Protesten und der ALF hatte. KAUFHOF war nicht bereit, auf Anfragen zum Pelzverkauf zu reagieren und zeigte keine Anzeichen, das in nächster Zeit ändern zu wollen. Doch nachdem ein Sprecher der OGPI am 30.09.2006 bei der bundesweiten Anti-Pelz Demo ‘Köln Pelzfrei’ in der Kölner Fußgängerzone vor GALERIA KAUFHOF das nächste Kampagnenziel bekannt gab, haben die Verantwortlichen von KAUFHOF ihre Meinung wohl schnell geändert. Bereits am 12.10.2006 veröffentlichte GALERIA KAUFHOF eine Presseerklärung mit dem Inhalt:
.
“Die Kaufhof Warenhaus AG wird ab dem Geschäftsjahr 2007 keine Pelze bzw. Bekleidung mit Echtpelz-Applikationen und -Besatz bei ihren Lieferanten ordern. Die aktuellen Warenbestände werden saisonbedingt abverkauft. Kaufhof bekennt sich ausdrücklich zum Grundsatz der “Corporate Social Responsibility”, den das Kölner Warenhausunternehmen durch Beteiligung an sozialen Projekten, der Sport- und Kulturförderung und durch sein Engagement für den Umweltschutz mit Leben füllt….”.
.
KAUFHOF ist damit einer Anti-Pelz Kampagne nur ganz knapp entkommen, hat aber der Offensive gegen die Pelzindustrie den Weg zur nächsten Kampagne geebnet.
.
Pressemitteilung der Offensive zum Ausstieg Kaufhofs: hier
.
Kampagne gegen Adler bereits vor Beginn beendet
.
Adler entging einer Antipelzkampagne so knapp wie noch kein Unternehmen zuvor. Nachdem lange keine Reaktion des Unternehmens auf Anfragen zur Pelzpolitik des Unternehmens erfolgte, kündigte die Offensive gegen die Pelzindustrie im Januar 2007 eine Kampagne gegen das Unternehmen an, erstellte Kampagnenmaterial und terminierte einen Aktionstag zum Kampagnenstart. Kaum eine Woche nach Veröffentlichung des Kampagnenstarts knickte auch Adler ein und bekannte sich durch den Orderstopp jeglicher Pelzprodukte ausdrücklich zu Tierschutz und Nachhaltigkeit.
.
In einer Pressemitteilung vom 12. Januar 2008 heißt es: „Die Adler Modemärkte werden bei ihren Lieferanten ab sofort keine Bekleidung mit Echtpelzapplikationen oder -verbrämungen mehr ordern. Nach Angaben der Geschäftsführung wird das Unternehmen die aktuellen Warenbestände noch abverkaufen, doch aufgrund der langjährigen, in der Öffentlichkeit kontrovers geführten Diskussionen um die Pelztierhaltung zukünftig auf Echtpelzprodukte verzichten.“
.
Pressemitteilung der Offensive zum Ausstieg der Adler Modemärkte: hier
.
Pelzausstieg nach Kommunikation mit Gerry Weber
.
Im März 2007 gab auch die Gerry Weber AG bekannt, ab der Herbst/Winter Saison den Handel mit Echtpelzprodukten zu beenden. Gerry Weber ist damit der erste Modehersteller, der auf Anfrage der Offensive hin die Verwendung von Pelz unterband. Geschäftsführer Udo Hardieck ließ die Offensive in einer Mail vom 14.02.2007 wissen: „Bei der Ausrichtung unserer neuen Kollektionen wurde bereits grundsätzlich auf den Einsatz von Echtpelz verzichtet. Unsere Fertigungsbetriebe sind angewiesen, keine Echtpelze sondern nur Fellimitate zu verarbeiten. Sie können davon ausgehen, dass mit der kommenden Herbst/Winter-Saison 2007/2008 in unseren eigenen Geschäften wie auch bei unseren Großkunden keine Bekleidung mit Echtpelzapplikationen im Sortiment sein werden. (…) Wir möchten sie bitten, dies anzuerkennen und von weiteren Aktionen gegen unser Unternehmen Abstand zu nehmen.“
.
Pressemitteilung der Offensive zum Ausstieg der Gerry Weber AG: hier
.
SinnLeffers bestätigt nach Verhandlungen komplette Pelzfreiheit
.
Nach Monaten des Wartens auf konkrete Entscheidungen und hartnäckiger Kommunikation konnte auch SinnLeffers ohne das Durchführen einer Kampagne zum vollständigen Pelzausstieg bewegt werden. Der Konzern war nach der Trennung von Karstadt wieder in das Geschäft mit Pelz eingestiegen und bestätigte im Mai 2007 endlich seine komplette Pelzfreiheit (inklusive Kaninchenfellen und Concessionflächen) ab der Herbst/Wintersaison 2007.
.
Pressemitteilung der Offensive zum Ausstieg SinnLeffers und Bonita: hier
.
Pelzausstieg der Modeboutiquenkette Bonita
.
Bonita, eine Modekette mit über 600 Boutiquen in Deutschland, Österreich, Dänemark, den Niederlanden und der Schweiz, erklärte fast zeitgleich mit SinnLeffers seinen Ausstieg aus dem Pelzhandel. In einer Mail an die Offensive vom 27.04.2007 versicherte Iris Verhuelsdonk von der Bonita-Geschäftsführung: „Wir haben uns nun aber dazu entschlossen, auf Echtfell und Echtfellbesätze komplett zu verzichten. Dies setzen unsere Einkäufer durch entsprechend gestaltete Aufträge an unsere Lieferanten auch um.“
.
Pressemitteilung der Offensive zum Ausstieg SinnLeffers und Bonita: hier
.