:: 16.11.2006 ::
Spektakuläre Protestaktion gegen Pelzmodeschau. Aus der Pressemitteilung der Basisgruppe Tierrechte vom 16.11.:
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“Heute Abend haben zwei Tierrechtsaktivisten im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien die abschließende Modeschau des Austrian Creative Fur Award gestört. Bei der Prämierung des Gewinnermodells gelang es zwei Aktivisten der Basisgruppe Tierrechte auf die Bühne zu laufen und für kurze Zeit ein Transparent mit dem Spruch „Pelz ist Mord“ auszubreiten. Die beiden wurden innerhalb kürzester Zeit von acht Sicherheitskräften überwältigt und der Polizei übergeben. Währenddessen demonstrierten vor dem Eingang zur Modeschau zwanzig TierrechtlerInnen lautstark..
Der „Austrian Creative Fur-Award“.
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Beim „Austrian Creative Fur-Award“ handelt es sich um eine PR-Veranstaltung der „Bundesinnung der KürschnerInnen“. SchülerInnen und StudentInnen aus dem Modebereich wurden eingeladen, Bekleidungsstücke unter hauptsächlicher Verwendung von „Pelz“ zu entwerfen, – wobei angeblich „ausschließlich Felle von Tieren aus der Nahrungskette“ Verwendung finden – wie stolz und vermeintlich „tierschutzgerecht“ verkündet wird. Ziel der Propaganda-Veranstaltung ist es, JungdesignerInnen für das blutige Produkt „Pelz“ zu begeistern und somit dessen schwindender Akzeptanz sowohl bei den Modeschaffenden als auch bei den KonsumentInnen entgegen zu wirken. Michel Weber, Pressesprecher der Basisgruppe Tierrechte dazu: „Der „Austrian Creative Fur-Award“ war in der Vergangenheit bereits mehrmals Anlass von Protesten und wird es auch in Zukunft sein. Auch weitere Manöver der Pelzindustrie können nichts daran ändern, dass dem tierverachtenden Treiben der Kürschner und Kürschnerinnen hoffentlich bald ein Ende gesetzt werden wird.“
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Durch Begriffe wie “Nutztierfelle”, wird bewusst versucht, die Hemmschwelle für „Pelz“ wieder zu senken, indem suggeriert wird, dass die betroffenen Tiere ohnehin und aus Notwendigkeit in Gefangenschaft gehalten und getötet werden müssten, sodass die Verwendung ihrer Häute und Felle eine Art des „Abfallrecyclings“ darstellen würde. Tatsache ist jedoch, dass die angeblichen „Abfälle“ von so genannten Nutztieren – wie beispielsweise Leder und Felle – wesentlich dazu beitragen, dass die Tierausbeutungsindustrie weiterhin ein profitables Geschäft bleibt. Damit werden empfindungsfähige Lebewesen in Rohmaterialen für industrielle Verarbeitungen verwandelt. Doch selbst unter den angeführten angeblichen „Fellen aus der Nahrungskette“ finden sich Tiere wie „Bisam“, „Nutria“ und „Karakul-Persianer“ wieder, die ausschließlich ihrer Pelze wegen gezüchtet/gefangen und umgebracht werden. So ist zum Beispiel „Karakul-Persianer“ der Pelz eines meist noch ungeborenen Schafes, welches vor der Geburt aus dem Leib der Mutter herausgeschnitten wird. Aber selbst wenn die Angaben der KürschnerInnen der Wahrheit entsprechen würden: Für die betroffenen Tiere macht es keinen Unterschied, ob sie ihres Pelzes oder anderer Körperteile wegen ihrer Freiheit und ihres Lebens beraubt werden!
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Artgerecht ist nur die Freiheit! Pelz ist Mord!
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Für die betroffenen Individuen bedeutet es Gefangenschaft, ein kurzes und qualvolles Leben in Angst und schließlich einen gewaltsamen Tod um zu „Pelz“ verarbeitet zu werden. Auch wird im Rahmen solcher PR-Veranstaltungen verschwiegen, dass der Hauptteil des Umsatzes der Kürschner und Kürschnerinnen nach wie vor mit „konventionellen Pelzen” von Füchsen, Chinchillas, Nerzen oder anderen so genannten „Pelztieren“ gemacht wird – wofür jedes Jahr mehr als 50 Millionen Tiere eingesperrt, gequält und getötet werden. Immer mehr Menschen erkennen die Grausamkeit, die hinter dem Produkt „Pelz“ steht, sodass viele große Bekleidungsunternehmen – wie C&A, ZARA und vor kurzem auch Peek&Cloppenburg – sich dafür entschieden haben, sämtliche „Produkte“ aus echtem Pelz aus ihrem Sortiment zu nehmen. „Allein die Tatsache, dass die Bundesinnung der KürschnerInnen glaubt, behaupten zu müssen, beim „Austrian Creative Fur-Award“ würden „ausschließlich Felle aus der Nahrungskette“ verwendet, beweist dass selbst sie sich der schwindenden Akzeptanz des blutigen Produktes Pelz bewusst sind“, so Michel Weber, Sprecher der Basisgruppe Tierrechte. Tiere sind keine Ressource für uns Menschen, sondern eigenständige Freude und Leid empfindende Lebewesen, die um ihrer selbst Willen existieren!
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