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Erneut Demonstration gegen Pelzfarm Rochlitz


Am Sonnabend, den 19. Juli 2008 fand die 4. Demonstration gegen die Pelztierfarm Schirmer in Rochlitz statt. Zum ersten Mal war die Demonstration als Anstispeziesistische Demo angekündigt worden, womit sie sich von den vorherigen Demonstrationen, die teilweise fast schon einen Tierschutzanspruch hatten, abhob. Thematisiert wurde nicht nur die Tierausbeutung sondern auch Repressionen gegen TierbefreierInnen in Östereich sowie Naziübergriffe in der Region. Aus einem Bericht von Indymedia Deutschland:
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Zum Bedauern der VeranstalterInnen fiel das Datum der Demonstration auf denselben Tag, zu dem viele Menschen verhindert waren. Eben jene zog es zu den Protesten gegen einen Naziaufmarsch in Gera, andere befanden sich auf den zahlreichen Festivals, die an diesem Wochenende stattfanden.
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Aus aktuellem Anlass begann die Demonstration mit einem Redebeitrag der Tierrechtsgruppe Dresden (Ortsgruppe der Tierbefreier e. V.) zu den aktuellen Vorkommnissen in Österreich. Es wurde ein Brief eines Gefangenen vorgelesen und lautstark Solidarität gefordert. Anschließend wurde ebenfalls zu einem aktuellen Anlass, einem Naziübergriff am vorherigen Donnerstag in einem Redebeitrag gesprochen. Es wurde ein Brandanschlag auf die “Alte Schmiede”, den letzten Rückzugsort alternativer Jugendlicher in Rochlitz verübt. Doch damit nicht genug, die Täter haben außerdem eine Person zuhause überfallen. Sie stürmten die Wohnung des Opfers und schlugen mit Nägellatten auf ihn ein. Immer wieder gibt es im Landkreis Vorfälle mit neonazistischem Hintergrund. Andersdenkende und Andersaussehende werden verfolgt und bedroht. Dies alles geschieht auf den Kanälen der inzwischen verbotenen Kameradschaft „Sturm 34“. Behörden und Zivilgesellschaft schauen weg und verharmlosen diese Gewalt. Auch zur Demonstration ließen es sich Nazis nicht nehmen, ihre Gebietsansprüche festigen zu wollen. Bei der ersten Zwischenkundgebung, nahe des Friedhofes von Rochlitz, zeigten sich ein paar braune Gestalten mit einem schlecht gemachten Transparent. Zugegen gewesene Repressionsorgane hinderten die Faschisten allerdings am Ausbreiten ihres Transparentes und drängten sie ab.
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Die Demonstration zog weiter auf die Bundesstraße, wo sie nur den Fußweg benutzen durfte. Im Ortsteil Döhlen angekommen, lockerte sich die Stimmung bei allen Beteiligten zusehends auf und kurz vor der Farm wurde sogar zu einem kurzen Sprint angesetzt. Einwohner des Ortsteils, sowie Farm-Betreiber und Mitarbeiter halten sich seit der zweiten Demonstration äußerst bedeckt und verziehen sich tief in ihre Häuser. Jede ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema wird immer noch gescheut.
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Die AktivistInnen wollen die Hoffnung aber noch lange nicht aufgeben und setzen nach wie vor auf Kommunikation. Neben Sprechchören, Redebeiträgen und motivierender Musik, wurden entlang der ganzen Demoroute mit Kreide gemalte Botschaften für PassantInnen und AnwohnerInnen hinterlassen. Vor der Farm gab es einen letzten Redebeitrag und eine kleine Vokü. Demoleitung und DemonstrantInnen sind sich weiterhin einig…Solidarität mit Opfern von faschistischer und speziesistischer Gewalt. Dies wird nicht die letzte Demo gewesen sein!

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Weitere Informationen:

Indymedia-Bericht: hier

Homepage zur Kampagne: www.anti-fur.tk


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