Offensive gegen die Pelzindustrie ruft zu Protesten und Boykott auf
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Offensive gegen die Pelzindustrie,
Wien, den 25.10.2006
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Die Offensive gegen die Pelzindustrie startet mit heutigem Datum eine Kampagne gegen den Pelzverkauf bei der österreichischen Bekleidungskette Kleider Bauer mit Firmensitz in Perchtoldsdorf nahe Wien.
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Ziel der Kampagne gegen das größte Modeunternehmen Österreichs ist es, das Unternehmen zu einem konsequenten Ausstieg aus dem Handel mit Pelzprodukten zu bewegen. Kleider Bauer verkauft zahlreiche Bekleidungsstücke die unter Verwendung von Echthaarfellen gefertigt wurden. Kaufhäuser spielen für den Absatz der Pelzindustrie eine immens bedeutende Rolle: über diese erzielt sie ihren größten Umsatz. Zudem ist die Hemmschwelle, einen echten Pelz zu kaufen in einem Kaufhaus wesentlich geringer als in einem Pelzgeschäft – gerade wenn die Angaben zum Echthaarfellprodukt irreführend, falsch, oder aber die Pelzapplikationen gar nicht deklariert sind. So wird eine schleichende Akzeptanz für Pelz erreicht.
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Pelzverbrämungen mit Hilfe derer sich die Pelzindustrie in den vergangenen Jahren erneut Zugang zu den Modemärkten verschaffte, stellen dabei aus tierethischer Sicht kein geringeres Unrecht dar als zum Beispiel Pelzmäntel; für die Tiere macht es letzten Endes keinen Unterschied ob sie für einen ganzen Pelzmantel oder zum Beispiel für einen Kragenbesatz gefangen gehalten und getötet werden!
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An den vergangenen Kampagnen beteiligten sich zahlreiche Gruppen und Einzelpersonen, hauptsächlich aus Österreich und Deutschland, mit unterschiedlichsten Aktionsformen wie etwa Boykottaufrufen, dem Senden von Protestschreiben, persönliche oder telefonische Beschwerden, dem Verteilen von Flugblättern oder das Abhalten von Kundgebungen. Auch Gruppen der weltweit anonym aus dem Untergrund agierenden Animal Liberation Front beteiligten sich immer wieder durch Sabotageaktionen gegen Unternehmen die mit Pelzen handelten, sowie deren Management und GeschäftspartnerInnen.
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„Nach dem fulminanten Erfolg gegen Peek & Cloppenburg haben wir mit mehreren anderen Pelz verkaufenden Unternehmen den Dialog gesucht. Die Firma Kleider Bauer hat dabei von Anfang an jede Diskussion verweigert.“ zeigt sich Michel Weber, Pressesprecher der Offensive Österreich, enttäuscht. Aufgrund von Gesprächen mit VertreterInnen der Offensive und wohl nach Abwägung möglicher Konsequenz einer Protestkampagne haben bereits die österreichischen Unternehmen Turek und X- Ray angekündigt in Zukunft keinen Pelz mehr führen zu wollen. Damit sind sie einer Entscheidung der Firma Schöps gefolgt. In Deutschland entschlossen sich jüngst Kaufhof, Appelrath-Cüpper und Pohland zu diesem Schritt. Während in Österreich die Kampagne gegen Kleider Bauer bereits anläuft, wird in Kürze auch in Deutschland ein neues Kampagnenziel ausgerufen.
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„Da dürfte die überaus entschlossene und kraftvolle Kampagne gegen Peek & Cloppenburg, die nach vier Jahren erfolgreich abgeschlossen wurde, doch Eindruck hinterlassen haben.“ so Michel Weber schmunzelnd.
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Die Offensive gegen die Pelzindustrie ist ein Zusammenschluss von verschiedenen Tierrechtsgruppen und Einzelpersonen, die es sich zum Ziel gesetzt haben die Pelzindustrie in allen Erscheinungsformen abzuschaffen. Schwerpunktmäßig führt die Offensive Kampagnen gegen große Kaufhaus- und Bekleidungskonzerne durch. Die Unternehmen KarstadtQuelle AG, C&A und Peek & Cloppenburg beendeten nach massiven und teilweise langjährigen Protesten den Verkauf von jeglichen Pelzartikeln. Die „Produktion“ von Pelzen ist immer und untrennbar mir der Gefangenschaft, dem Leid und letztendlich der Tötung der sog. „Pelztiere“ verbunden.
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Für den Kampagnenstart wurden bereits mehrere Aktionen unter anderem in Graz, Wels, Linz und Wien angekündigt. Zahlreiche andere Städte werden sich noch anschließen.
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