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Mehrere Tausend Nerze in Frankförde/Brandenburg befreit


Auf einer Nerzfarm in Frankenförde (Nuthe-Urstromtal/Brandenburg) wurden in der Nacht vom 13. zum 14. März mehrere Tausend Nerze von einer so genannten Pelzfarm befreit (Video). Laut einer Pressemitteilung der tierbefreier e.V. bekannte sich eine Gruppe mit dem Namen “Tierschutz Einsatzkommando” in einem Schreiben zu der Aktion. Zusätzlich zur Befreiung von 2.500 Nerzen seien die Wasserversorgung der “Farm”, mehrere Kraftfahrzeuge und Maschinen beschädigt und zerstört worden. In Presseberichten wird der Schaden auf 180.000 Euro beziffert und die Zahl von gar 4.000 freigelassenen Nerzen genannt.
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In Deutschland gibt es seit mehreren Jahrzehnten immer wieder spektakuläre Nerzbefreiungen. Im Fokus steht seit einigen Jahren Alfred Grosser, Vorsitzender des Zentralverbands deutscher Pelztierzüchter. Vor zwei Jahren musste eine seiner Pelzfarmen nach der Zerstörung von 700 leerstehenden Käfigen geschlossen werden (Bericht und Bilder). Im Oktober 2007 wurde eine weitere von ihm betriebene Farm in Grabow bei Burg (Sachsen-Anhalt) ebenfalls Ziel einer Tierbefreiungsaktion, bei der 15.000 Nerze befreit wurden (Bericht). Nur wenige Monate später wurden abermals mehrere Hundert Nerze einer Grosser-Farm in Söllichau (Sachsen-Anhalt) freigelassen (Bericht). Zu allen Aktionen hatte sich die Animal Liberation Front bekannt. Nerze, die in Freiheit quadratkilometergroße Reviere durchstreifen, werden auf den in Deutschland verbliebenen 20 “Farmen” zu Zehntausenden in winzigen Drahtgitterkäfigen unter miserablen Lebensbedingungen gefangen gehalten und nach nur wenigen Monaten getötet. Befreiungsaktionen ermöglichen so zumindest einem Teil der freigelassenen Tiere dem sicheren Tod zu entrinnen. Sabotageaktionen zielen zudem darauf ab, den wirtschaftlichen Betrieb der Zuchtanlagen zu erschweren.

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Die Aktion sorgte in Brandenburg für ein großes Medienecho. Im Vordergrund der Berichterstattung standen jedoch nicht die Beweggründe der Aktivist_innen, sondern wie etwa im Artikel “Nerz-Alarm in Frankenförde” die Sorgen von Anwohner_innen, dass die Nerze über Haustiere “herfallen” könnten. Geradezu grotesk mutet es zudem an, wenn in einem Kommentar der Märkischen Allgemeinen Zeitung darauf verwiesen wird, dass viele der Tiere ihren “Ausflug in die Freiheit” mit “dem Leben bezahlen werden”. So als seien die Nerze nicht gerade der sicheren Ermordung durch die Züchter entflohen, bzw. als sei der Erstickungstod der Bedrohung durch Verhungern allemal vorzuziehen. Etwas sinniger kommt da schon die Kritik von Detlef Knuth vom Naturschutzbund Brandenburg daher. “Es war für den Naturschutz, das schlechteste was man tun konnte”, meint dieser in einem Interview mit dem RBB und verweist auf mögliche Auswirkungen auf das so genannte “ökologische Gleichgewicht” (Video). Sicherlich werden Nerze, statt Schlachtabfälle vorgesetzt zu bekommen, nun auf Beutezug gehen und damit als Konkurrenten anderer Tiere auf den Plan treten. Hierdurch eintretende Veränderungen bedrohen aber allerhöchstens von Menschen geschaffene Vorstellungen, nach denen vermeintlich fremde Tierarten nicht in “die heimische Natur” gehören und zur “Zerstörung” von Ökosystemen beitragen. Fraglich ist stattdessen, ob es nicht ehr um die unzähligen nicht-menschlichen Individuen gehen sollte, denen so zumindest die Möglichkeit gegeben wurde, in Freiheit zu leben.

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Weitere Informationen:

Presseberichte: Spiegel, Märkische Allgemeine Zeitung (1, 2, 3), Berliner Zeitung, RBB (Video)

Video der Aktion bei You Tube: hier

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http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11754805/62249/Tausende-herrenlose-Farmtiere-auf-Beutezug-Nerz-Alarm-in.html


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  1. ????? ???????? - March 23, 2010
  2. Kylie Batt - April 20, 2010