OGPI INFO

Presseerklärung: Früher Teilerfolg der Tierrechtskampagne gegen den Pelzverkauf bei Karstadt


Kampagne wird weitergeführt.

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Offensive gegen die Pelzindustrie,

Essen, den 12.12.2001

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Die Offensive gegen die Pelzindustrie, ein Zusammenschluss von Tierrechtsgruppen und – initiativen in der BRD zur Abschaffung des Pelzhandels und von “Pelztier”farmen, begrüßt den Entschluss der KarstadtQuelle AG vom Freitag, 7.Dezember, die noch verbliebenen Pelzabteilungen in den Geschäften der Karstadt Warenhaus AG (Karstadt, Wertheim, Alsterhaus) zu schließen.

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KarstadtQuelle AG, Europas größter Warenhaus- und Versandhandelskonzern, reagierte damit auf die angekündigten Proteste der Tierrechtsbewegung, wenngleich der Konzern eine vorgenommene Sortimentsanalyse und Kundenbefragung als Entscheidungsgrund vorgibt. Mit dieser Nachricht ging der Konzern einen Tag vor Kampagnenstart der Offensive gegen die Pelzindustrie gegen die KarstadtQuelle AG an die Öffentlichkeit. Der Zusammenhang zwischen dem Protest der TierrechtlerInnen und der Entscheidung des Konzerns, seine Pelzabteilungen zu schließen, wird umso mehr dadurch deutlich, dass Karstadt am Samstag, 8.Dezember, seine Pelzabteilungen leer räumte, “wegen der Demonstration der Tierschützer”, wie KundInnen bekannt gegeben wurde. In Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Nürnberg und München demonstrierten am vergangenen Samstag TierrechtlerInnen gegen den Verkauf von Pelzmänteln, Pelzjacken, Pelzassessoires und sog. Pelzbesätzen bei Warenhäusern der KarstadtQuelle AG. Erst im Frühjahr diesen Jahres hat die Offensive gegen die Pelzindustrie in einer Kampagne gegen C&A erreicht, dass dieses Unternehmen den Verkauf von Pelzmänteln und Pelzjacken einstellte. Ein großer Erfolg für die Tierrechtsbewegung und zugleich nur ein Teilerfolg, verkauft C&A doch weiterhin Modewaren mit sog. Pelzbesätzen. “Für das einzelne Individuum Nerz, Fuchs oder Waschbär ist es unerheblich, ob es für einen sogenannten Besatz oder einen Mantel seiner Freiheit beraubt, gequält und umgebracht wird”, sagt eine der KampagnensprecherInnen Melanie Bujok. Ziel der Kampagne sei es aus diesem Grund, den kompletten Pelzverkauf zu beenden. Mit dieser Forderung wird die Offensive gegen die Pelzindustrie nun erneut an die Konzernleitung der KarstadtQuelle AG in Essen herantreten, ebenso mit der Aufforderung, auch die Pelzabteilungen in den der KarstadtQuelle AG zugehörigen Warenhäusern Hertie und KaDeWe zu schließen.

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“Es ist unerträglich, dass ein großer Teil der Wirtschaft Gewalt gegen Tiere erzeugt bzw. auf dieser gründet und dass die Gesellschaft diese Gewalt toleriert”, so Bujok. Eine gesellschaftliche Ächtung der Gefangennahme und Tötung von Tieren zur “Pelzgewinnung” stünde ohnehin außerhalb jeglicher weiterer Diskussionsnotwendigkeit. Die Initiative im Bundesrat Anfang November zur Regulierung der “Pelztier”haltung hin zur Unwirtschaftlichkeit unterstreicht die generelle soziale Missbilligung dieser Form der Tierausbeutung. Nun ist auch die Wirtschaft gefordert, auf diese politischen und sozialen Initiativen zu reagieren und sich vom Pelzhandel zurückzuziehen.

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Neben der Weihnachtsmusik vor den Kaufhäusern wird man in den nächsten Wochen ansonsten weiterhin Sprechchöre hören wie “Schluss mit dem Profit auf Kosten der Tiere” und “Karstadt-Boykott – macht mit!”

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Die Kampagne gegen die KarstadtQuelle AG und die Pelzindustrie im Allgemeinen wird fortgesetzt.


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