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Demonstration gegen Pelzfarm in Rochlitz


100 Teilnehmer_innen bei Demo gegen die Pelztierfarm Schirmer und Partner in Döhlen. Ein Bericht von Indymedia Deutschland:

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Am Sonntag, den 11. November 2007, fand nach Jahren wieder eine Demonstration gegen die Pelztierfarm Schirmer & Partner in Döhlen bei Rochlitz statt. Diese Pelzfarm ist ein Relikt aus DDR-Zeiten. Dort werden zurzeit circa 12.000 Nerze und eine unbestimmte Zahl von Marderhunden unter grausamen Bedingungen gefangen gehalten und auch dieses Jahr werden wieder die Meisten von ihnen für die Mode getötet. Diese sogenannte „Ernte“ wird im Spätherbst stattfinden.
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Da der Widerstand gegen die Pelzindustrie in Sachsen eine feurige Vergangenheit hat, stellte sich auch in Rochlitz eine überwältigende Polizeipräsenz ein. Auch ziemlich auffällige V-Leute versuchte mensch in die Demo zu schleusen und auch bei beteiligten Gruppen fielen einige, vielleicht nur zu einem unglücklichen Zeitpunkt hinzugestoßene Menschen unter den Verdacht, etwas zu oft die Ohren zu spitzen.
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Vor Beginn des Trauermarsches gab es auf dem Marktplatz Rochlitz eine musikalische Darbietung der Tierrechtssängerin Even Dawn, Kerzen wurden angezündet, Pressefotos geschossen und die Auflagen der Demo bekannt gegeben, danach brach die Demo zur Pelztierfarm in das nahegelegene Döhlen auf. Die annähernd 100 Teilnehmer der Demonstration waren vor allem Menschen aus den
alternativen Szenen, die sich mit den Ideen das Tierschutzes oder der Tierrechte identifizierten, jedoch beteiligten sich auch alt eingesessene Tierschützer und Jugendliche an der Demo. Leider schien die Mehrzahl der Rochlitzer BürgerInnen noch immer die
Machenschaften auf der Pelzfarm zu ignorieren und auch in Döhlen schien mensch nicht wirklich zu wissen warum der Massenmord an unschuldigen Kreaturen moralisch verwerflich ist.
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An der Pelzfarm angekommen, stellte mensch sich vor die selbige und bestaunte die mit rotem Absperrband gut gekennzeichnete Grausamkeit der Pelzfarm. Es folgte ein kurzer Redebeitrag über Tierfreilassungen auf Pelzfarmen. Anschließend kam zur großen Überraschung der Demonstration ein Pelzfarmmitarbeiter und setzte sich vor den DemonstrantInnen auf die Rasenfläche. Er versuchte die PelzzuchtgegnerInnen von seiner Tierliebe und von der Sinnlosigkeit ihreres Protestes zu überzeugen, würden doch, wenn die Pelzfarm Schirmer schließt, Arbeitsplätze verloren gehen und Schirmer dafür eine neue Pelzfarm in einem weiter östlich gelegenen Land eröffnen. Auch wies der Herr darauf hin, dass die DemonstrantInnen keine guten Demokraten seien, da sie seine Arbeit nicht tolerieren würden. Als die GegnerInnen sich nicht beirren ließen und ihm mit Sprechchören über die Verbrechen, die er für die Wirtschaftinteressen der Farm begeht, eindeckten, entschied die Polizei, dass es besser ist, den Pelztfarmarbeiter von der aufgebrachten Menge fernzuhalten. In einem weiteren Redebeitrag machte die Demonstrationsleitung klar, dass es eine klare Grenze zwischen Toleranz und Ignoranz gibt. Desweiteren verschaffe einem Toleranz für solche Taten eher eine Mitschuld als Demokratieverständnis. Weiterhin wurde nochmals darauf hingewiesen, dass über 85% der Bevölkerung dieses Landes das Tragen von Echtpelzprodukten bedenklich finden und daraufhin eigentlich die Politik dieser Ablehnung mit einem Verbot der Pelztierzucht, wie es in anderen Ländern schon lange passiert ist, antworten sollte. Es folgte ein kurzer Lagebericht zum Widerstand gegen die Pelzindustrie allgemein und eine Ankündigung der 7. antispeziesistischen Norddemo in Hamburg am 17. November 2007.
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Nach einer Schweige-Viertelstunde aus Solidarität mit den abgeschlachteten Lebewesen folgte die Auflösung der Demonstration und die Demoteilnehmer konnten sich an der nur ein paar Meter entfernten mobilen Vokü mit warmen veganen Essen stärken.

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Weitere Informationen:

Indymedia-Bericht: hier

Homepage zur Kampagne: www.anti-fur.tk


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