Internationales Netzwerk mobilisiert zu globalen Aktionstagen gegen den Pelzhandel der ESCADA -Tochter BiBA –
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Offensive gegen die Pelzindustrie,
Berlin, den 27.01.2008
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Nicht nur wegen massiver interner Probleme, einem stark angekratzten Image und einer katastrophalen wirtschaftlichen Situation steckt der selbsternannte Luxus-Modekonzern ESCADA in einer tiefen Krise: Seit Oktober 2007 ruft das „Global Network Against the Fur Industry“, ein Netzwerk von AktivistInnen der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung, zu einer Kampagne gegen den Pelzhandel beim Aschheimer Unternehmen auf, welche solange geführt werden soll bis die ESCADA-Gruppe auf alle Pelzprodukte verzichtet.
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Regelmäßige Demonstrationen vor den Filialen weltweit, aber auch spektakuläre Aktionen, wie z.B. Ankettungen, Telefonaktionstage und „Go-Ins“ werden für ESCADA inzwischen zur Dauerbelastung. Das Duisburger Modeunternehmen BiBA ist als Teil der ESCADA-Gruppe ebenfalls Ziel der Kampagne. Für den 01. bis 03. Februar wird auf der Kampagnen-Webseite, www.escada-campaign.org, ein BiBA-Aktionswochenende angekündigt.
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Dabei sollte doch alles so schön werden: Vom Großaktionär Rustam Aksenenko in den Vorstand geboxt, sollte der Franzose Jean-Marc Loubier als neue Führungsspitze das Unternehmen vor dem Untergang retten. Verzweifelte Umstrukturierungen im Management, weitreichende Entlassungen, eine Werbekampagne zur Schaffung eines neuen Firmen-Images und Verblendungen durch allerlei Medienspektakel mit Stars und Sternchen der High Society können nicht ablenken vom jahrelangen Missmanagement und stetig fallenden Aktienkursen. Zudem hat ESCADA, nach dem Absprung des gerade erst ernannten Aufsichtsratchefs Hans-Jörg Rudloff, peinlicherweise immer noch keinen neuen Aufsichtsratvorsitzenden präsentieren können. Positive Veränderungen sind kaum zu erwarten, denn die neuen Hoffnungsträger des Konzerns halten ernsthaft an einer Modelinie fest, welche zu einem erheblichen Anteil aus Pelz, also einer auf Massenmord an Tieren basierenden und zum reinen Material degradierten Haut von fühlenden Lebewesen besteht. Jährlich werden weltweit ca. 50 Mio. Tiere einzig und allein für den Profit und die Mode getötet, um bei pelzverkaufenden Unternehmen wie ESCADA gewinnbringend vermarktet zu werden.
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Die ESCADA-Tochter BiBA beschreibt die eigenen Produkte im Kollektionsbericht Herbst/Winter 2007 als Mode im Wandel „hin zur `neuen ? Ästhetik“. Es erscheint geradezu lächerlich, dassdiese Ästhetik aus Mode mit solch blutigem Hintergrund bestehen soll. Wie es das Global Network against the Fur Industry treffend ausdrückt: „Gewalt ist nicht ästhetisch“.
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Nachdem erfolgreiche Kampagnen der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung bereits Moderiesen wie Gerry
Weber, C & A , Peek & Cloppenburg oder die Karstadt Quelle AG in die Knie gezwungen und vom Pelzverkauf abgebracht haben (eine ausführliche Liste liegt bei), war es nur eine Frage der Zeit, bis auch BiBA bzw. die ganze ESCADA-Gruppe Ziel einer solchen Kampagne wurde. „Solange dort Kleidung mit echtem Pelz produziert und verkauft wird, solange werden auch die Proteste andauern“, so Michael Stern, Pressesprecher der Offensive gegen die Pelzindustrie. An den vergangenen Protesttagen beteiligten sich in vielen Längern AktivistInnen mit bisher ca. 190 kreativen Aktionen – so z.B. in London, New York City, Tel Aviv, Irland und Spanien. Michael Stern gibt eine erwartungsvolle Prognose: “W ie an den vergangenen Protesttagen wird ESCADA vom 01. – 03. Februar erneut deutlich zu spüren kriegen, was es bedeutet Ziel einer Kampagne der globalen Tierrechts – und Tierbefreiungsbewegung zu sein. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.”
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