OGPI INFO

Direkte Aktionen als Teil von Antipelz-Kampagnen


52sept06Seit dem Pelzcheck 2014/2015 war klar, dass das Unternehmen Peek&Cloppenburg Düsseldorf KG (P&C West) versucht, wieder in den Pelzhandel einzusteigen. Von 2002-2006 hatte es die längste und bisher härteste Antipelz-Kampagne der OGPI gegen das Unternehmen gegeben, die beendet wurde, nachdem P&C aus dem Pelzhandel ausstieg. Der Ausstieg war den 1.500 Aktionen geschuldet, die während der Kampagne stattfanden.

Ab September 2015 rief die Offensive gegen die Pelzindustrie (OGPI) aufgrund des Wiedereinstiegs in den Pelzhandel zu einer neuen Kampagne auf. Diesmal mussten nicht vier Jahre vergehen, bis das Unternehmen P&C West dem Druck der Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung nach gab und die erneute Pelzfreiheit bekannt gab. Am 11. Dezember 2015 verkündete P&C West, dass ab dem Geschäftsjahr 2016 keine Waren mit Echtpelzbesatz mehr eingekauft werden. Das gleiche gilt für das  Schwesterunternehmen Anson´s. Direkte Aktionen waren bei beiden Kampagnen ein wichtiger Teil der Proteste.

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Neben jahrelangen und ausdauernden Kundgebungen vor den Filialen gab es während der Kampagne 2002-2006 eine Reihe von spektakulären und direkten Aktionen, wie Dachbesetzungen, Go-Ins, Ankettaktionen und Störungen von öffentlichen Auftritten. Wichtig hierbei waren auch die Aktionen, die von Aktivist_innen der Animal Liberation Front/ Tierbefreiungsfront verübt wurden. Diverse Sachbeschädigungen durch Farbbomben, Buttersäureanschlägen, Entglasungen und Eingriffe in den Arbeitsablauf durch verklebte Schlösser und Telefonaktionstage haben sicherlich mit dazu geführt, dass das Unternehmen Echtpelzwaren aus dem Sortiment nahm.

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Direkte Aktionen haben in der Vergangenheit dabei geholfen, die Kritik an der Pelzindustrie zu transportieren und im vergangenen Jahr wurden sie wieder verstärkter gemeldet. Anonyme Bekenner_innenschreiben wurden u.a. an die OGPI und an den Verein die tierbefreier e.V. geschickt.

  • Bereits kurz nach Bekanntgabe der neuen Pelzpolitik von P&C West wurden Filialen des Unternehmens von Aktivist_innen besucht. Am 29.12.2014 wurden dabei in einer Berliner P&C-Filiale Kleidungsstücke ab einem Warenwert von 120€ aufgeschlitzt, um dem Unternehmen wirtschaftlich zu schaden.
  • Eine andere Aktionsform wurde am 10.01.2015 gewählt, als in einer weiteren Berliner Filiale etwa 6000 Wurfschnippsel geworfen wurden. Zu lesen gab es auf diesen “Kleinstinfozetteln” folgendes: “Kaninchenpelz bei Peek & Cloppenburg? Nicht mit uns!” und “Boykottiert die Tiermörder!” Solche Schnippsel erregen die Aufmerksamkeit der Kund_innen, informieren über den Wiedereinstieg und stören den normalen Verkaufsalltag in der Filiale. Zudem wurde am 13.01.2015 und 14.01.2015 jeweils für eine Stunde die P&C-Filiale des Eastgate-Shopping-Center mit Telefonanrufen eingedeckt.
  • Die nächste direkte Aktion bei P&C West fand ein weiteres Mal in Berlin statt. Am 12.02.2015 wurden Waren und die Filiale mit selbst gebrauter “Buttersäure” besprüht. Die Aktivist_innen haben dem Bekenner_innenschreiben zufolge damit ihren “Beitrag für den Aktionstag gegen den Pelzverkauf bei Peek&Cloppenburg etwas vorgezogen” und halten selbst “diese Maßnahme für recht drastisch, aber angesichts der Tatsache, dass in den sogenannten Pelzfarmen, Individuen Leid und Todesqualen erfahren müssen” für gerechtfertigt. Die Filiale war für längere Zeit nicht nutzbar.
  • Ebenfalls Teil der Aktionstage am 06. und 07.März 2015 war eine weitere direkte Aktion. Aktivist_innen haben dem P&C-Manager John Cloppenburg über Online Shops an seine Privatadresse “allerlei Nützliches per Rechnung schicken lassen.” Wer von Tierleid profitiert, kann sich nicht verstecken.
  • Mitte März wurden in Köln Werbeplakate von P&C verändert, um Kund_innen über die neue Geschäftspolitik aufzuklären. Zu lesen war nun auf einem der Plakate in einer Sprechblase neben dem lächelnden Model: “Iihhh! P&C verkauft wieder Pelz!”, zusammen mit einem Boykottaufruf und der Hinweis auf die Homepage anti-pelz.org. Ein weiteres Motiv wurde mit der Info versehen: ”Pssst. Sogar Hipster finden Pelz scheiße”.
  • Nach dem offiziellen Kampagnenstart im September 2015 kam es dann zu Go-ins in Hamburg und in Berlin, ebenso wie einen weiteren Telefon- und Email-Aktionstag.
  • Kreative Aktivist_innen schrieben noch einen Bericht zu einer Aktion, die ebenfalls darauf abzielte, den Protest in die Filialen zu bringen. “Mehrfach wurden Wohnungsanzeigen für besonders günstige Wohnungen mit den Telefonnummern von Ansons Filialen in Hamburg aufgehangen.”
  • Am 10. Dezember wurden noch die Scheiben einer P&C-Filiale in Berlin verätzt, bevor am 11. Dezember das Unternehmen die Rückkehr zur Pelzverzichtserklärung bekannt gab.

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Doch nicht nur Peek&Cloppenburg West war Ziel von direkten Aktionen.

  • Anfang 2014 wurden acht bis zehn Jacken mit Pelzbesatz bei Galeria Kaufhof mit Farbe markiert und somit für den Verkauf unbrauchbar gemacht. Angekündigt wurde, dass die Farbaktion fortgesetzt werden würde, sollte nochmals Echtpelz in Filialen des Unternehmens zu finden sein. Im Januar 2015 wurden ein weiteres Mal Jacken mit Echtpelz entdeckt, dieses mal entschieden sich Aktivist_innen der ALF die Kleidung durch kleine Schnitte unbrauchbar zu machen. Vermutlich waren diese Aktionen mit ein Grund, weshalb sich Galeria Kaufhof eindeutig zu seiner Pelzfreiheit bekannte und dem verantwortlichen Consessionspartner Bernardo kündigte.
  • Wiederholte Angriffe auf Pelzläden gab es u.a. in Braunschweig. Im Oktober 2014 ebenso wie am 25.12.2014 wurde der Pelz- und Lederladen Michelsen adressiert: Dabei wurden Fenster entglast und rote Farbe verschüttet. Im Bekenner_innenschreiben zu einer weiteren Aktion bei einem anderen Pelzgeschäft am 08.03.2015 heißt es: “Die rote Farbe symbolisiert das Blut der Milliarden von Füchsen, Iltissen, Nerzen, Mardern, Zobeln, Waschbären, Kaninchen und Luchsen, die in Pelzfarmen für Mode und Eitelkeit brutal ermordet werden.”
  • Im November 2014 kam es auch zu Aktionen in Berlin beim Laden von Bärbel Thasler und Larisch-Pelzmoden. Bei beiden Pelzgeschäften hinterließen die Aktivist_innen Farbe an der Hausfassade. Zusätzlich besuchten sie noch Bärbel Thaslers Privatadresse und hinterließen Farbe auf der Frontscheibe ihres Pkw’s!

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Ziel von Kundgebungen und direkten Aktionen ist das Gleiche. Verantwortliche der Unternehmen, die von Tierleid profitieren, sollen merken, dass der Verkauf von Pelzen Proteste mit sich bringt. Nur durch eine kreative und unterschiedliche Bandbreite von Aktionsformen kann eine Antipelz-Kampagne gewonnen werden.

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Offensive gegen die Pelzindustrie (OGPI)


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