Das kanadische Modeunternehmen CANADA GOOSE ist bekannt für seine Jacken mit Pelzkragen und Daunenfedern. Das Fell stammt von freilebenden Kojoten, die in Fallen gefangen oder erschossen werden. In Kanada gelten sie als „Ungeziefer“, das bejagt werden muss und das Unternehmen brüstete sich immer damit, dass ihr verwendeter Echtpelz somit ethisch korrekt sei. Seit 15 Jahren gibt es Kampagnen und Proteste gegen das Unternehmen und die Forderung, dass auf die Verwendung von Echtpelz verzichten werden solle. Jetzt hat Canada Goose bekannt gegeben, dass ab Ende 2021 kein Echtpelz mehr gekauft werden und bis spätestens Ende 2022 kein Pelz mehr verarbeitet werden wird.
Noch letztes Jahr im April hielt das Unternehmen an seiner Pelzpolitik fest, da sie ja nachvollziehen können, woher ihr Pelz stamme und es somit ethisch vertretbar sei, diesen zu nutzen. Die Entscheidung, keinen Echtpelz mehr zu verwenden, entstand auch nicht aus tierethischen Gründen, sondern aufgrund der Nachhaltigkeit, der sich das Unternehmen verschrieben hat. Aktivist*innen wollen nun dafür kämpfen, dass Canada Goose auf die Verwendung von Daunen verzichtet, für die Enten und Gänse leiden und ausgebeutet werden. Trotzdem ist es ein befriedigendes Gefühl, dass ein so bekanntes Modeunternehmen, das so vehement an Echtpelz festhielt, Proteste ignorierte und sich mit ethisch korrektem Pelz brüstete, endlich aufhört die Idee zu unterstützen, dass es notwendig ist, das Fell anderer Tiere zu tragen. Interessanterweise schlossen sich daraufhin weitere, kanadische Modeunternehmen an und verkündeten ihren Pelzausstieg. Es zeigt sich immer wieder, dass es eine Art Dominoeffekt geben kann, wenn ein Player aussteigt.
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