OGPI INFO

Pressemitteilung: Wenn „Pelztiere“ streiken könnten


Demonstration beim Analysten-Meeting der KarstadtQuelle AG – Bilanz 2001: Verantwortung des Konzerns gegenüber Tieren weiterhin auf dem Tiefstand.

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Offensive gegen die Pelzindustrie,

Düsseldorf, den 24.05.2002

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„KarstadtQuelle leidet unter Käuferstreik“ berichtet die KarstadtQuelle AG auf ihrem Analysten-Meeting am Mittwoch in Düsseldorf. Unerwähnt freilich blieb, dass seit November 2001 die Offensive gegen die Pelzindustrie eine Kampagne gegen den Pelzverkauf bei den Unternehmen der KarstadtQuelle AG führt, zu der sich bundesweit Tierschutzgruppen und Tierrechtsgruppen zusammen-geschlossen hatten. Kontinuierlich wird in mehreren Städten vor Filialen der Karstadt Warenhaus AG: Karstadt, Hertie, Alsterhaus, KaDeWe und Wertheim demonstriert, werden die KundInnen zum Boykott aufgerufen, so lange bis kein Tier mehr als Pelzmantel, Pelzkragen oder als Pelzbesatz auf den Kleider-bügeln der KarstadtQuelle AG hängt. Wenn Tiere streiken könnten, wäre die Tierausbeutung abgeschafft, es wäre ein unendlicher „Streik“. Für die Tiere können aber nur Menschen streiken und protestieren, Menschen denen ihr Leben nicht gleichgültig ist, Empathie zeigen. Am Mittwoch demonstrierten so TierrechtlerInnen der Kampagne vor und während des Analysten-Meetings der KarstadtQuelle AG auf dem CCD in Düsseldorf, um dem Konzern ihre Analyse des Pelzverkaufs bei der KarstadtQuelle AG zu überbringen.

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Dabei stellte sich heraus, dass die VertreterInnen der einzelnen Unternehmen der KarstadtQuelle AG entweder gar nicht wussten, dass der Konzern noch mit Pelz-waren handelt und sogar noch Pelzabteilungen unterhält, oder aber sich gegen den Pelzhandel aussprachen, wie z.B. VertreterInnen von Neckermann und Sinn Leffers und von der Karstadt Bank, die jedoch auf ihre zu geringe Einflussnahme auf den Vorstand verwiesen, um eine Änderung herbeizuführen.

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Der Vorstand des größten Warenhaus- und Versandhandelskonzerns Europas KarstadtQuelle, gab sich bisher uneinsichtig gegenüber Appellen an die soziale und ethische Verantwortung gegenüber Tieren und verweigerten jegliche Gesprächs-bereitschaft mit den TierrechtlerInnen. Doch bereits das Bekleidungsunternehmen

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C&A, das von der Offensive gegen die Pelzindustrie Anfang 2001 zur Schließung seiner erst 1998 wieder eröffneten Pelzabteilungen bewegt wurde, schrieb nur rote Zahlen mit ihrem blutigen Geschäft, dem Pelzhandel. Es war ein Versuch der Pelz-industrie, mittels Pelzapplikationen und Pelzaccessoires Marktanteile zurück-zugewinnen, vor allem indem sie EinkäuferInnen von Warenhäusern und Beklei-dungsunternehmen an sich banden. Nun stehen diese vor einem Verlustgeschäft und einem gebrochenen VerbraucherInnenvertrauen. Denn wie C&A so werben auch die KarstadtQuelle AG und andere mit einem Sozial- und Umweltcodex. In Bezug auf Tiere sind sie jedoch allenfalls bereit, das Washingtoner Artenschutzabkommen einzuhalten – mit Tierschutz, geschweige denn mit Tierrechten – hat dieses jedoch nichts zu tun. Wer immer noch Pelze verkauft, bedient ein Marginalinteresse, das nicht verantwortet werden kann und eine Absage verdient. Die Entscheidung zur Aufnahme des Tierschutzes ins Grundgesetz am vergangenen Freitag im Bundestag wird kaum über einen Symbolcharakter hinausgehen, aber es ist ein wichtiges Symbol, der Bereitschaft nämlich, dass Menschen anderen Tieren mit Respekt gegenüber ihren Interessen und ihrem Wohlergehen gegenübertreten. Damit Zeichen als ein Fingerzeig auf die täglichen Interaktionen hier auch eine Entsprechung finden, ist jede und jeder aufgerufen, vor allem die Wirtschaft, Tierschutz zu leben. Fair trade als Leitsatz des Wirtschaftens setzt der Wirtschaft selbstverständlich klare Grenzen, Grenzen jedoch, die für viele – lebensnotwendige – Freiheit bedeuten, z.B. für tierliche Individuen, deren Zahl, die allein für die Pelzindustrie gefangengehalten und umgebracht werden, Wirtschaftsstatistiken nur erahnen lassen. Etwa 50 sogenannte Pelztierfarmen, hauptsächlich Nerz“farmen“, gibt es noch immer in der BRD, die nächsten „Pelzlieferanten“ sind nun etwa ein Monat alt, werden sechs Monate in Drahtkäfigen leben und werden im November diesen Jahres einen Erstickungstod in der Kohlenmonoxid-Box erleiden müssen – auch für die KarstadtQuelle AG.


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