OGPI INFO

Ergebnisse Pelzcheck 2010/11


Auch in diesem Winter beteiligten sich wieder zahlreiche Aktivist_innen in ihren Städten am Pelzcheck. An dieser Stelle sei schon einmal allen gedankt, die sich die Zeit dafür genommen haben, ihre Innenstädte und Einkaufszentren zu durchforsten. Diese Unterstützung ist ungemein wichtig für die Offensive gegen die Pelzindustrie, da hierdurch einerseits Verstöße gegen Selbstverpflichtungserklärungen eigentlich pelzfreier Unternehmen ans Licht gebracht werden können und wir andererseits dadurch einen Überblick über die aktuelle Situation der Pelzindustrie auf dem deutschsprachigen Markt bekommen.

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Auch dieses Jahr zeigte sich wieder das Bild, dass die meisten der Unternehmen, die in den letzten Jahren ihren Ausstieg aus dem Pelzhandel verkündet hatten, diesen auch einhielten und pelzfrei waren, so z.B. C&A, BiBA, Bonita und Peek&Cloppenburg. Traurige Ausnahmen bildeten (mal wieder) eine Karstadt-Filiale und eine Kaufhof-Filiale, die ihre Verstöße wie so oft mit unabsichtlichen “Lieferfehlern” begründeten. Die Offensive gegen die Pelzindustrie musste also abermals Unternhemen kontaktieren und an ihre eigenen Grundsätze erinnern.

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Auffällig war, dass sich im Sortiment mittlerweile pelzfreier Unternehmen (u.a. bei Peek&Cloppenburg) wie auch in vielen anderen Läden sehr viele Jacken und Applikationen aus Lammfell mit teilweise täuschend echter “Pelzoptik” fanden – insbesondere im Zusammenhang mit Lederprodukten. Dieses Thema wird uns also weiterhin begleiten.

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Abgesehen von den großen Kaufhäusern, also in kleinen Modeläden, die unabhängig agieren, zeigte sich ausserdem, dass in dieser Wintersaison sehr viel Kaninchenpelz eingesetzt wurde, aber auch Krägen und Applikationen aus Fellen von Tierarten wie Fuchs, Waschbär (racoon) und Koyote gefunden wurden. Dies betrifft die Kollektionen von Herstellern wie z.B. Closed, Canada Goose, Mauritius und Oakwood. Wie erwartet verwendeten Firmen wie Bader, Marc Cain und MaxMara auch in dieser Saison Echtpelze in ihren Kollektionen und auch bei Hugo Boss wird offensichtlich auf den Einsatz von Kaninchenfell gesetzt.

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Was sonst noch zu erwähnen bleibt, ist die von uns beobachtete Tendenz, dass die Mitarbeiter_innen von kontrollierten Geschäften mehr und mehr mit einem Rausschmiss der Aktivist_innen reagierten, wenn sie mit der Problematik des Pelzhandels in ihrem Unternehmen konfrontiert wurden. Umso mehr möchten wir deshalb hiermit alle Aktivist_innen darin bestärken, auch in Zukunft offensiv auf Unternehmen zuzugehen, sie auf ihre Verstrickung in den gewaltsamen Pelzhandel anzusprechen, Stellungnahmen zu verlangen und so weiterhin aktiv für eine Ende der Pelzindustrie einzutreten!  Wir hoffen auch im nächsten Jahr auf eure Unterstützung und bedanken uns für alle Rückmeldungen, die bei uns eintrafen!


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