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Norddemo gegen Pelzhandel der Escada AG


Die 8. Antispeziestische Norddemo hatte diesmal zum Ziel, die globale Kampagne gegen den Pelzhandel bei der ESCADA AG und ihrer Tochterfirmen (apriori, BiBA, cavita, Laurél) zu unterstützen. Hier ein Aktionsbericht:

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Gegen 13 Uhr hatten sich bereits mehrere Hundert Menschen (und mehrere Dutzend BereitschaftspolizistInnen) auf dem Vorplatz des Hamburger Hauptbahnhofs eingefunden um gegen ESCADA zu demonstrieren. Zahlreiche Transparente, Plakate und Fahnen machten das Anliegen der DemonstrantInnen deutlich. Die Auftaktkundgebung wurde durch Redebeiträge und HipHop Einlagen begleitet. Gegen 14 Uhr zog die, auf ca. 400 Menschen angewachsene Demo, dann, natürlich mit einem Polizeiblock vor und hinter der Demo, los in Richtung Mönckebergstraße und durch die Innenstadt.

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Wie aggressiv die Polizei an diesem Tag eingestellt war, lies sich bereits am ersten Demostop vor BiBA in der Mönckebergstraße erkennen. Der vordere Polizeiblock ließ es sich nicht nehmen zwischen die Demo und den BiBA-Shop zu rennen (natürlich nicht ohne auch einige Menschen im vorbeirennen wegzustoßen), da sie es scheinbar nicht ertragen konnten dass einige DemonstrantInnen zu nah am Laden vorbeiliefen.
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Vor BiBA fand dann auch ein sogenannter „Die-Inn“ statt, ein inszeniertes Massensterben, bei dem sich ein Großteil der DemoteilnehmerInnen auf den Boden legten und das gewohnte Stadtbild verfremdeten. Viele PassantInnen blieben stehen und hörten aufmerksam dem Redebeitrag zu, der während des „Die-Inn“s verlesen wurde. Durch den Redebeitrag wurde für die Menschen in der Mönckebergstraße ein Bezug zwischen dem inszenierten Massensterben und der Tierausbeutungsindutrie hergestellt.
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Die Tierbefreiungsdemo ging dann am Jungfernstieg entlang und durch die Nobelmeile Große Bleichen, in der eine Vielzahl von Designerläden angesiedelt sind. Dort machten die DemoteilnehmerInnen dann wieder halt vor dem Hamburger Shop von ESCADA um ihre Meinung über den Pelzhandel kundzutun (auch hier wieder die behelmten, grün uniformierten Spielverderber in erster Reihe). Nach kurzer Pause und einem weiteren Redebeitrag bog die Demo in die Stadthausbrücke ein um über den neuen Wall zur Mönckebergstraße zurückzukehren. Auf der Stadthausbrücke sah sich die Polizei dann scheinbar gezwungen Menschen die einen Meter zu weit auf der Gegenfahrbahn liefen, wegzustoßen. Bei der darauf folgenden kurzen Hektik versuchte die Polizei auch einen Menschen aus der Demo herauszuziehen (angeblich weil Parteiplakate einer rechten Partei zerstört wurden), was aber durch das besonnene Eingreifen anderer DemoteilnehmerInnen erfolgreich verhindert werden konnte.
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Nach diesem ungewollten Zwischenstop verlief die Demo dann ohne weitere Vorkommnisse bis zum letzten Stop der Demo, dem zweiten BiBA Laden in der Mönckebergstraße. Dort angekommen wurde ein letzter Redebeitrag verlesen und die Polizei wurde zunehmend aggressiver als die DemoteilnehmerInnen ihrem Unmut freien Lauf ließen und BiBA mitteilten was sie von deren Pelzhandel halten. Nach weiteren 300 Metern war die Demo dann wieder am Bahnhof angekommen und wurde durch Musik und eine Feuershow erfolgreich beendet.
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Alles in allem war es eine der besten und größten Tierbefreiungsdemonstrationen der letzten Jahre. Dies wurde nicht zuletzt durch das Ideenreiche Demokonzept und durch die Menschen in den vorderen Reihen der Demo, die stets einen kühlen Kopf bewahrten und sich nicht von der Polizei provozieren ließen, ermöglicht. Der „Die Inn“ hat sich als sehr Aufmerksamkeitswirksam erwiesen und hat wohl mehr Eindruck bei den Menschen in der Innenstadt hinterlassen als das sonst übliche Schubsen und Rangeln mit der Polizei vor den Tierausbeutergeschäften.

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Weitere Informationen:

Indymedia-Artikel mit Fotos: hier

Escada-Campaign: hier