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Gegen den Pelzhandel bei ESCADA und MaxMara – Fahrraddemo in Berlin


An einer von der Berliner-Tierrechts-Aktion (BerTA) organisierten Fahrraddemonstration gegen die Pelzindustrie und für die Befreiung der Tiere beteiligten sich am 12. September 30 Aktivist_innen. Die Tierbefreier_innen protestieren lautstark vor zahlreichen Filialen ESCADAs und MaxMaras, sowie vor einem Pelzwarenkaufhaus. Die Aktion ist der Auftakt zu Berliner Aktionstagen im Rahmen der Aktionswochen gegen den Pelzhandel der beiden Luxusmodeunternehmen im September. Am 26.09. ist eine Demonstration durch die Berlin-Mitte geplant. Wir dokumentieren an dieser Stelle einen ausführlichen Bericht, der auf Indymedia veröffentlicht wurde:.

Im Rahmen der internationaler Aktionswochen gegen den Pelzhandel von Escada und MaxMara fand am 12. September 2009, eine Fahrraddemo von Berlin-Charlottenburg nach Mitte statt. 30 Aktivist_innen beteiligten sich an den Protesten und forderten das Ende des Pelzhandels der Luxusmodeunternehmen und die Befreiung der Tiere aus allen Unterdrückungsverhältnissen. Organisiert wurde die Demonstration von der Berliner-Tierrechts-Aktion (BerTA), die für den September zu Anti-Pelz-Aktionswochen in ganz Berlin aufrief.

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Eine Gruppe von etwa 30 Menschen traf gegen 12:00 am U-Bahnhof Adenauerplatz ein. Von dort aus bewegte sich die Fahrraddemonstration zur ersten Zwischenkundgebung vor die MaxMara-Filiale auf dem Kurfürstendamm. Wie an den weiteren Stopps wurden kräftige und inhaltsreiche Redebeiträge über ein Megaphon an Demontrant_innen und Passant_innen gerichtet. Darin wurde auch das Anliegen der Aktivist_innen verdeutlicht, so hieß es in einem Redebeitrag: „Modekonzerne und Pelzgeschäfte werden aber nicht von sich aus den Handel mit Echtpelzen beenden. Hierfür bedarf es entschiedener Proteste durch Tierbefreier_innen. Nach erfolgreichen Kampagnen, u.a. gegen Karstadt, Kaufhof, Peek & Cloppenburg, Miss Sixty und Zara, steht die Pelzindustrie in Deutschland vor dem Zusammenbruch, die Absatzmärkte schwinden mit jeder gewonnenen Kampagne. Es gilt nun den Forderungen nach der Abschaffung der Pelzindustrie in der Luxusmodebranche Nachdruck zu verleihen. Aus diesem Grund konzentrieren sich die Proteste gegen den ESCADA-Konzern und die MaxMara-Gruppe, bis auch diese den Pelzhandel beenden.

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Die zweite Zwischenkundgebung fand dann auch wenige Meter weiter gegenüber einer ESCADA-Sports-Filiale statt. Die Demonstrant_innen forderten mit aller Deutlichkeit das sofortige Ende des Handels mit Echtfellprodukten vom deutschen Luxusmodekonzern. Während der Fahrt wurden die Teilnehmer immer wieder sehr laut; bewaffnet mit vielen Parolen, Fahrradklingeln und Trillerpfeifen verschaffte sich der kleine, aber umso kraftvollere Zug Gehör. Viele Passant_innen blieben verwundert stehen, staunten oder applaudierten gelegentlich. Auch wenn die Demonstration sich vorrangig gegen die Pelzindustrie richtete, wurde immer wieder verdeutlicht, dass die Gewalt gegen die sog. Pelztiere im Zusammenhang mit anderen Praktiken der Gewalt gegen Tiere steht. Folgerichtig forderten die Aktivist_innen die Befreiung der Tiere aus allen Unterdrückungsverhältnissen.

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Weitere Zwischenkundgebungen gab es noch vor dem Geschäft Pelz Lösche auf dem Kurfürstendamm und vor einer MaxMara Filiale in der Friedrichsstraße. Der Abschluss fand sich vor dem ESCADA Flagshipstore, welcher sich ebenfalls in der Friedrichstraße befindet. Ein Verlust von Entschlossenheit war bei den Demontrant_innen jedoch nicht zu verzeichnen. Es wurde gerufen, gepfiffen und geklingelt, sodass für einige Zeit alle Aufmerksamkeit auf die Demonstration gerichtet war.

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Vor ESCADA warteten bereits Aktivist_innen des Tierrechts-Netzwerks ‘Nandu’, die sich als Vertreter einer „Gebrauchttierpelz GmbH“ ausgaben. Die Gruppe versuchte schon seit einiger Zeit Passant_innen dazu zu bewegen, ihre alten Haustiere an diese „Pelzfirma“ zu verkaufen. Mit dieser kreativen Aktion wollten die Aktivist_innen auf die Absurdität von Pelzbekleidung und –handel aufmerksam machen.

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Abschließend kann man sagen, dass die Demonstration sehr gelungen war. Durch die eher ungewöhnliche Form der Fahrraddemo gab es viel Aufmerksamkeit und postive Reaktionen von Seiten der Passant_innen. Es hat weder an Inhalt noch an Kraft oder Entschlossenheit gemangelt und man kann hoffen, dass die Aktionswochen weiterhin so erfolgreich verlaufen. Für den 19. September ist zu einer Doppelkundgebung vor den Filialen ESCADAs und MaxMaras in der Friedrichstraße aufgerufen. Am 26. September findet zudem eine Demonstration durch die Friedrichstraße statt, mit der den Forderungen nach dem Ende des Pelzhandels von ESCADA und MaxMara weiter Nachdruck verliehen werden soll.


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