OGPI INFO

Die Weihnachtsaktionstage 2014


Wie jedes Jahr rief die Offensive gegen die Pelzindustrie (OGPI) zu Weihnachstaktionstagen gegen Pelz auf. Der Fokus lag dieses Jahr auf den Unternehmen Peek&Cloppenburg West (P&C) und ANSON´S. Beide Unternehmen sind 2014 bewusst mit Kaninchenfell wieder in den Pelzhandel eingestiegen.

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P&C veröffentlichte 2006 nach einer vierjährigen Kampagne eine Pelzverzichtserklärung, Anson´s hatte die Jahre davor immer erklärt, pelzfrei zu sein, obwohl Waren mit Echtpelzbesatz im Sortiment gefunden wurden. Peek&Cloppenburg West/Düsseldorf KG und das Herrenhaus Anson´s haben personelle Überschneidungen in der Führungsebene, so wundert es nicht, dass beide zeitgleich mit Kaninchenfell den Wiedereinstieg versuchen. Während der Weihnachtsaktionstage fanden mindestens 17 Aktionen gegen den Wiedereinstieg der beiden Unternehmen statt. Neben einem Telefonaktionstag gegen P&C am 20. Dezember und einer direkten Aktion am 6. Dezember fanden mehrere Kundgebungen vor P&C und Anson´s Filialen statt, teilweise trotz sehr schlechten Wetters: In Bremen, 2x in Berlin, Dortmund, Düsseldorf, 2x Frankfurt, Hannover, 3x in Hamburg, Trier und 2x in Wien protestierten Aktivist_innen gegen die Pelzindustrie im allgemeinen und gegen die Unterstützung des Pelzhandels durch P&C West und Anson´s. In Trier gab es neben einem Infotisch, der allgemein über Tierausbeutung informierte auch eine Anti-Pelz-Aktion und in Hamburg neben 3 Kundgebungen vor Anson´s am 22.12. noch eine weitere vor Thomas i Punkt. Weiterlesen: Aktionsberichte aus den Städten

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Aktionen gegen Peek&Cloppenburg West in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Wien

Am 19.12. begannen die Proteste gegen P&C in Berlin, wo die Kundgebung leider nur knapp eine Stunde ging, da die Aktivist_innen aufgrund eines Weihnachtsmarktes nicht vor der Filiale stehen durften sondern nur auf dem Mittelstreifen der Straße. Dort wurden sie weder gesehen, noch gehört und starker Regenfall beendete die Kundgebung. Drei Aktivist_innen verteilten noch Flyer vor dem Eingangsbereich, wurden dabei aber vom Sicherheitsdienst immer wieder weggeschickt. Am 20.12. gab es zeitgleich zwei Kundgebungen in Wien vor den beiden P&C Filialen. Auch hier war der P&C Sicherheitsdienst “sichtlich genervt und wollte, dass sich die DemonstrantInnen von den Schaufenstern entfernen, musste jedoch nach Rücksprache mit der Polizei einsehen, dass als Auflage lediglich galt, den Eingangsbereich freizuhalten.” Die zweite Kundgebung in Wien war Teil einer Mini-Demo, die einige Geschäfte besuchte, die Pelzwaren verkaufen. In Düsseldorf, Frankfurt und Hannover wurde auch am Samstag, den 20.12. vor P&C demonstriert. Die Gruppe Tierbefreiung Frankfurt besuchte P&C und Anson´s und konnte zahlreiche Passant_innen über die Verwicklung der Unternehmen mit der Pelzindustrie aufklären. Auch hier achteten Sicherheitsleute penibelst auf jeden Schritt. “Insgesamt waren die Passant*innen äußerst offen bezüglich unserer Ansichten (dass Profite auf Kosten von leidensfähigen Individuen nicht tolerierbar sind) und Forderungen (den unverzüglichen, unbefristeten und vollumfänglichen Austieg beider Unternehmen aus dem Echtpelzhandel).” Auch in Hannover und Düsseldorf wurden Passant_innen und Kund_innen von P&C über die Hintergründe der Pelzindustrie informiert.

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Aktionen gegen ANSON´S in Berlin, Bremen, Dortmund, Frankfurt, Hamburg

Da Peek&Cloppenburg Nord nicht wieder in den Pelzhandel eingestiegen ist, konnten sich Aktivist_innen, die im Norden wohnen, ganz auf Anson´s konzentrieren. In Hamburg wurde sogar drei mal vor der Filiale in der Mönckebergstraße demonstriert, am 19.12., 20.12. und 22.12. Tierbefreiung Hamburg startete am 19.12. mit der Kundgebungsreihe, Animal Liberation Network (ALN) führte die Proteste am 20.12. fort, wo die Aktivist_innen zwar “durchnässt und durchfroren von außen, aber viel Wärme von innen” hatten. Am 22.12. organisierte die Tierrechtsinitiative Hamburg eine Kundgebung vor Anson´s und informierte mit 20 Aktivist_innnen auch über P&C West. In Bremen trotzten am Samstag, den 20.12. über 20 Aktivist_innen Sturm und Regen und demonstrierten “friedlich aber entschlossen gegen die gewissenslose Geschäftspolitik des Unternehmens”. In Frankfurt besuchten Aktivist_innen neben der P&C Filiale auch Anson´s und konnten beinahe 600 Flyer an Passant_innen verteilen. “Viele von ihnen ließen sich von unseren Transpis, Flyern, Megafon und ‘Pelzfarm’-Fotos (zumindest für kurze Zeit) aus ihrem Einkaufsstress reißen.” In Berlin hatten die Aktivist_innen mehr Glück mit dem Wetter und besuchten am 21.12., dem verkaufsoffenen Sonntag vor Weihnachten, die Anson´s Filiale, deren Eingangstür zur Straße hin wieder einmal mysteriöserweise defekt war. 18 Aktivist_innen sorgten dafür, dass die Kund_innen trotzdem erfuhren, wie Anson´s die blutige Pelzindustrie unterstützt und vom Tierleid profitiert, indem sie fast durchgehend zwei Stunden lang Anti-Pelz-Sprüche skandierten. Am 23.12. waren in Dortmund zwei Mahnwachen vor P&C West und Anson´s geplant, aufgrund des Weihnachtsmarktes wurde jedoch nur die Kundgebung vor Anson´s genehmigt. Nichtsdestotrotz informierten die rund 25 Aktivist_innen während 3 Stunden auch vor Anson´s über P&C, dessen Filiale sich in der gleichen Straße befindet. “Interessanterweise wurde der Polizei nach wenigen Minuten eine angeblichen Ruhestörung durch die Aktiven gemeldet. Diese sollten Passant*innen bepöbelt und mit Grablichtern die Filiale betreten sowie dort Regale umgeworfen haben. Eine absurdere Geschichte fiel dem Filialleiter bei seinem mutmaßlichen Versuch den friedlichen Protest in ein schlechtes Licht zu rücken offenbar nicht ein.” Die gesamte Kundgebung verlief friedlich und die Filiale wurde nicht betreten.

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Weitere Aktionen: Proteste auf Facebook, per E-Mail, Telefonaktionstag gegen Peek&Cloppenburg und eine direkte Aktion

Die Facebookgruppe Tierrechtsinfos rief als Teil der Weihnachtsaktionstage zu einem Telefonaktionstag auf. Am Samstag dem 20.12.14 riefen viele Menschen in verschiedenen Filialen des Unternehmens an, um sich über den aktuellen Wiedereinstieg in den Pelzhandel zu beschweren. Teilweise wurden sie nach Nachfrage mit der Geschäftsführung verbunden, wo ihnen versichert wurde, dass das Anliegen ernst genommen werden würde und sie wurden gebeten, noch zusätzlich eine E-Mail zu schreiben. E-Mails mit dem Betreff Pelz wurden öfter nicht zugestellt, was den Schluss zulässt, dass so viele Mails geschickt wurden, dass P&C, um den normalen Geschäftsablauf zu sichern, eingestellt hat, dass E-Mails mit diesem Betreff automatisch abgewiesen werden. Das macht deutlich, dass diese Art von Protest auch seine Wirkung zeigt. Eine weitere wirkungsvolle Aktion fand am 6.12. in Berliner P&C Filiale in der Tauentzienstraße statt. Dort bespritzten Aktivist_innen hochwertige Poloshirts der Marke Hugo Boss mit Farbe. Sie schrieben dazu:”Peek&Cloppenburg will wieder Pelz verkaufen, dann wollen wir wieder ökonomische Sabotage begehen. Für den Wiederausstieg!!!”

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Gerade die Vielfalt an Aktionsformen führt schlussendlich dazu, dass ein Unternehmen seine Geschäftspolitik ändert und aus dem Pelzhandel aussteigt. Danke an alle, die sich an den Protesten beteiligt haben und weiterhin beteiligen werden. Bisher hat die Unternehmensleitung von Peek&Cloppenburg West nicht reagiert und das Unternehmen Anson´s steht nach wie vor dazu, dass sie Waren mit Kaninchen- und Lammfell verkaufen. Weitere Proteste werden folgen! Bis jeder Käfig leer steht!


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