OGPI INFO

März 2008: Erneute Nerzfreilassung in Sachsen-Anhalt


Nur wenige Wochen nach einer spektakulären Freilassung von mehr als 10.000 Nerzen in Grabow bei Magdeburg wurde in den vergangenen Tage bekannt, dass eine Gruppe der Animal Liberation Front (ALF) auch auf einer “Pelzfarm” in Söllichau bei Wittenberg Käfige von mehreren Hundert Nerzen geöffnet haben, um diese freizulassen. Unter dem Titel “Um 2.00 Uhr kamen die Nerzbefreier” berichtet die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle von der nächtlichen Freilassung. Mittlerweile wurde aber auch ein BekennerInnenschreiben auf der Webseite des Vereins “die-tierbefreier e.V.” veröffentlicht, in dem sich ALF-AktivistInnen zur dieser Aktion bekennen und ihre Handlungsgründe schildern. Darin heißt es u.a. “Das Recht auf Freiheit und Unversehrtheit des Lebens ist in unseren Augen ein Recht, das allen Tieren zusteht.”
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Bei den Tieren, die derzeit noch auf “Pelzfarmen” gefangen sind, handelt es sich um sog. Zuchttiere, die besonders wichtig für die ZüchterInnen sind. Durch die Aktion entkamen einige der für die “PelzfarmerInnen” besonders wertvollen Tiere und das Zuchtsystem wurde gestört. Auf der Farm in Söllichau befinden sich während der Zuchtzeit vom späten Frühling bis zum Spätherbst ca. 22.000 Nerze. Die Farm wird von der Heideblick GmbH betrieben, welche wiederum dem Vorsitzenden des Zentralverbandes deutscher Pelztierzüchter, Alfons Grosser, gehört. Grosser ist einer der wichtigsten Funktionäre der deutschen Pelzbranche und betreibt neben der Farm in Söllichau weitere Farmen in Melle, Grabow, Bielefeld und Frankenförde. Grosser wurde in den letzten Jahren mehrmals Ziel von Direkten Aktionen der Tierbefreiungsfront: In Söllichau wurden bereits 1997 Käfige zerstört und 35 Nerze befreit und im Oktober 2000 rund 700 Nerze freigelassen. Grossers “Pelzfarmen” in Melle (31.01.2007 ca. 700 Käfige zerstört) und Grabow (26.10.2007 ca. 15.000 Tiere freigelassen) waren ebenfalls schon Ziel militanter Anti-Pelz-Aktionen. Weiters wurde im April 2001 eine “Pelzfarm” in Steinölsa/Sachsen, an der Grosser finanziell beteiligt war von ALF-AktivistInnen besucht und in Schutt und Asche gelegt. Die Farm wurde daraufhin nie wieder aufgebaut.  Durch seine zentrale Funktion innerhalb der Pelzbranche ist anzunehmen, dass Grosser auch weiterhin auf die eine oder andere Weise von der Tierbefreiungsbewegung hören wird.
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Weitere Informationen:
Artikel der Mitteldeutschen Zeitung: hier



Trixie verabschiedet sich von Echtpelzprodukten


Das Unternehmen Trixie, welches Produkte für sogenannte Heimtiere vertreibt, hatte bisher zahlreiche Spielzeuge für Hunde und Katzen aus Echtpelz im Sortiment. Nach mehrmaliger Aufforderung von Seiten der OGPI, solche Produkte nicht mehr anzubieten, erklärt das Unternehmen nun, in Zukunft auf Echtpelzprodukte zu verzichten.
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In der Mail an die OGPI vom 12.2.2008 erklärt Anette Borgmann von Trixie: „Da unserem Unternehmen das Wohl der Tiere besonders am Herzen liegt, freuen wir uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir uns in der Zwischenzeit dazu entschlossen haben, nun auch die letzten noch in unserem Sortiment befindlichen Echtfellspielzeuge gegen Plüschspielzeuge auszutauschen. Die Umstellung wird fließend zu den jeweils schnellstmöglichen Terminen (nach Abverkauf der am Lager befindlichen Bestände) erfolgen. Die Änderung im Katalog wird mit dessen Neuauflage (Mai 2008) durchgeführt.“
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Die OGPI wird natürlich weiter ein Auge auf das Unternehmen haben und darauf achten, dass diese Aussage auch eingehalten wird.



Undercover-Recherchen aus England zum Handel mit Kaninchenpelzen in Europa


In den letzten Jahren ist eine deutliche Zunahme von Kaninchenpelzen innerhalb der pelzverarbeitenden Modebranche zu beobachten. Immer mehr DesignerInnen nutzen das billigere “Produkt” Kaninchenpelz, auch um damit das tierverachtende Image, das die Pelzindustrie in Zusammenhang mit Fuchs- und Nerzfarmen während der letzten Jahrzehnte bekommen hat, abzustreifen.
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Aus diesem Grund hat die englische Coalition to Abolish the Fur Trade (www.caft.org.uk) während der vergangenen Monate in einigen Ländern Europas Undercover-Recherchen zum Handel mit Kaninchenpelzen durchgeführt. Die AktivistInnen haben nicht nur Zuchten für Kaninchen, sondern auch Schlachthäuser, Fellverarbeitungs-betriebe und GroßhändlerInnen besucht und es damit geschafft einmal mehr das wahre Wesen der Pelzindustrie zu zeigen: Tierverachtung, unabhängig davon, welche Tierart zu Pelz verarbeitet wurde.
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Weitere Informationen:

Die gesamten Recherche-Ergebnisse, inklusive Bilder, sind in englischer und französischer Sprache unter www.rabbitfur.org zu sehen. Übersetzungen auf deutsch, spanisch und portugiesisch sollen bald folgen.



SCAPA wird pelzfrei ab Winter 2008


Vor rund einem Jahr starteten belgische TierrechtlerInnen eine Kampagne gegen den Pelzverkauf der internationalen Modekette Scapa. Scapa führte damals Kaninchenpelz-Mäntel und Besätze im Sortiment. Neben den eigenen 45-50 Shops in Belgien und Holland, vertreibt Scapa seine Waren auch an rund 100 andere Bekleidungsläden in Spanien, Frankreich und Dänemark. Nach einem Jahr regelmäßiger Proteste veröffentlichte das Scapa-Management schließlich eine Stellungnahme: Ab Winter 2008 wird Scapa komplett pelzfrei sein, exklusive Scapa-Stores sogar ab sofort! Dieses erfolgreiche Ende einer weiteren Anti-Pelz-Kampagne zeigt noch einmal, wie erfolgreich das Kampagnenprinzip ist.



Pressemitteilung: Bayrischer Modekonzern unter starkem Druck


Internationales Netzwerk mobilisiert zu globalen Aktionstagen gegen den Pelzhandel der ESCADA -Tochter BiBA –

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Offensive gegen die Pelzindustrie,
Berlin, den 27.01.2008

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Nicht nur wegen massiver interner Probleme, einem stark angekratzten Image und einer katastrophalen wirtschaftlichen Situation steckt der selbsternannte Luxus-Modekonzern ESCADA in einer tiefen Krise: Seit Oktober 2007 ruft das „Global Network Against the Fur Industry“, ein Netzwerk von AktivistInnen der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung, zu einer Kampagne gegen den Pelzhandel beim Aschheimer Unternehmen auf, welche solange geführt werden soll bis die ESCADA-Gruppe auf alle Pelzprodukte verzichtet. Weiterlesen



120 Teilnehmer_innen bei Demo gegen Pelzfarm Rochlitz


“Anti-Fur”, die Initiative gegen die Pelztierfarm Schirmer und Partner bei Rochlitz, hatte zur ersten Demo im Rahmen der Kampagne im neuen Jahr 2008 aufgerufen. Ein Aktionsbericht:

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“rund 120 teilnehmer folgten dem aufruf und versammelten sich am nachmittag in der nähe der farm. zum auftakt wurde für eine bessere vernetzung innerhalb der tierrechtsszene ein infoblatt verteilt, welches anlaufpunkte und termine für tierrechtlerInnen enthält. der demozug setzte sich lautstark in bewegung, wurde aber nach wenigen metern von der polizei wieder gestoppt. gleich mehrere beamte wiesen darauf hin, das fronttransparent sei zu lang. nachdem es auf die richtige größe zurechtgefaltet wurde, konnte es weiter gehen. mit parolen wie “es hat gelebt, geatmet so wie wir, pelz ist ein stück ermordetes tier” oder “die pelzfarm gehört – abgeschafft” ging es dann direkt zur nahegelegenen pelztierfarm. Weiterlesen



Italien: Größter Bekleidungseinzelhändler wird pelzfrei!


Nachdem erst im Oktober 2007 von TierbefreierInnen in Italien (Campagna AIP, www.campagnaaip.net) eine Kampagne gegen den Pelzverkauf der Coin-Gruppe gestartet wurde, gab diese nun bekannt, zukünftig keine Echtpelzprodukte mehr zu verkaufen. Außerdem sicherte das Unternehmen zu, diese Entscheidung in ihren ethischen Unternehmenscode aufzunehmen und öffentlich zu machen.  Die Coin-Gruppe, zu der die Unternehmen Coin, oviesse und Yo-vi gehören, ist der größte Bekleidungseinzelhändler in Italien und unterhält dort insgesamt 415 Filialen.
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Nur 2 1/2 Monate nach Start der Anti-Pelz-Kampagne enthielt die Liste der Aktionen bereits 80 Demonstrationen, zwei direkte Aktionen und eine Aktion des zivilen Ungehorsams. Daraufhin bot das Unternehmen eine pelzfreie Unternehmenspolitik an, die nun ab sofort in allen oviesse-Filialen und mit Ende der nächsten Wintersaison auch in den anderen beiden Unternehmen wirksam wird.  Somit sind in Italien bald alle großen Modehausketten pelzfrei.
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Als problematisch müssen einzig die langen Übergangszeiten bei Concessionflächen und externen Anbietern bei Coin und Yo-Vi angesehen werden. So werden die eigenen Kollektionen ab 2009 pelzfrei sein, trotzdem aber bis in die Wintersaison 09/10 hinein kleine Mengen an Pelzprodukten von externen Marken angeboten werden.

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Weitere Information:

www.campagnaaip.net



Fachzeitschrift verzichtet auf Pelz-Anzeigen


In seiner aktuellen Ausgabe gibt das Fachmagazin “Fashion Today” in einem Kommentar zur Pelzindustrie bekannt, beschlossen zu haben, in Zukunft “keine Anzeigen und keine Fotos zur Bewerbung von Bekleidung aus echtem Pelz zu schalten oder abzudrucken”.
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Begründet wird dies unter anderem mit den “schlimmsten Umständen”, unter denen sog. Pelztiere für die Gewinnung ihres Felles gezüchtet, gehalten und gejagt werden. Auch werden Akteure der Pelzwirtschaft, z.B. die Lobbyorganisation Deutsches Pelzinstitut und deren Rechtfertigungspolitik und fadenscheinige Legitimationsstrategien kritisiert. Erwähnt wird ebenfalls die globale Tierrechtsbewegung, die mit ihren Kampagnen gegen den Pelzhandel von Unternehmen “zunehmend beachtliche Erfolge” erzielt.
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Die Offensive gegen die Pelzindustrie begrüßt die Entscheidung von “Fashion Today” als Teil der Modeindustrie ein Zeichen zu setzen, verantwortlich zu handeln und die mit der “Pelzproduktion” zusammenhängende Gewalt an Tieren öffentlich zu ächten sowie nicht zu unterstützen. Dies wird hoffentlich Signalwirkung für anderen Branchen oder auch Publikumsmagazine haben. In dem Artikel wird ebenfalls Bezug auf andere Textilmaterialien tierlichen Ursprungs genommen: “Tierische Produkte wie Leder, Wolle oder Seide sind Bestandteil eines ökologischen Gesamtsystems, in dem den Tieren der notwendige Respekt entgegengebracht wird.”

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Die Offensive gegen die Pelzindustrie möchte hierzu kritisch Stellung beziehen und betonen, dass jegliche Form der Ausbeutung von Tieren und die damit immer zusammenhängende systematische Gewalt gegen diese abzulehnen ist. Tieren den “notwendigen Respekt” entgegenzubringen würde bedeuten, das hierarchische und instrumentelle Verhältnis zu ihnen zu beenden.



Kreative Aktionen zivilen Ungehorsams bei ESCADA in Berlin und Wien


In den letzten Tagen gab es zwei Aktionen des sogenannten zivilen Ungehorsams gegen Shops von ESCADA in Berlin und Wien.

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Bereits am 14.Dezember 2007 wurde der Berliner “Flagship-Store”, in der Friedrichstrasse, von 4 Clowns besucht, die in den Verkaufsräumen eine “Nerzfuchsiltiskanincheneisbärin” wiederbelebten.
ein ausführlicher Bericht auf Indymedia: hier

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In Wien haben sich am 21.Dezember 2007 zwei Aktivisten an der Eingangstüre von ESCADA angekettet und konnten erst nach einiger Zeit von der Polizei losgemacht werden:

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Über eine Stunde versuchten Polizist_innen mit unterschiedlichen Mitteln (Bolzenschneider, Trennscheibe/Flex, …) vergeblich, die massiven Bügelschlösser, mit denen sich die Aktivist_innen fixiert hatten, zu öffnen. Nach beinahe eineinhalb Stunden gelang dies schließlich und die Aktivist_innen wurden unter Solidaritätsrufen der zahlreich anwesenden Passant_innen und Schaulustigen von der Polizei abtransportiert. Die beiden friedlichen Demonstrant_innen wurden recht unsanft jeweils von mehreren Beamt_innen zur nächsten Wache getragen, wo sie nach Personalienfeststellung noch festgehalten wurden, schließlich aber doch gehen durften.”, so die Basisgruppe Tierrechte (BAT) auf ihrer Webseite.

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Weitere Informationen:

Aktionsbericht der Basisgruppe Tierrechte: hier
Bericht und Bilder des Vereins die Tierbefreier e.V.: hier
Escada-Campaign Homepage: hier



Irland: Flairline Fashion Group wird pelzfrei


AkivistInnen aus Irland haben uns darüber informiert, dass die Flairline Fashion Group, eine Bekleidungskette mit 14 Läden, ihre Zustimmung gegeben hat echten Pelz aus dem Sortiment zu verbannen. Nachdem das Management des Unternehmens die Kommunikation verweigerte, wurde ihnen mit Demos von lokalen TierrechtlerInnen etwas auf die Sprünge geholfen. Bei den daraus resultierenden Gesprächen konnten EntscheidungsträgerInnen überzeugt werden, in Zukunft keine Pelzprodukte mehr anzubieten bzw. einzukaufen.

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Unter den 14 Niederlassungen der Flairline Fashion Group befinden sich auch zwei Shops, in denen Escada-Artikel angeboten werden. Die irischen AktivistInnen haben sofort eine neue Kampagne gegen ein pelzhandelndes Unternehmen gestartet: Monica John. Nachdem die TierrechtlerInnen dem Management Infomaterial über die Pelzindustrie überreicht hatten, begannen sie sofort mit einer ersten Demonstration.