OGPI INFO

Bericht der Aktionstage gegen den Pelzhandel bei Peek&Cloppenburg West und Anson´s


Aktionstage am 06.und 07. März finden großes Anklang. Insgesamt fanden 17 Aktionen in dreizehn Städten statt.

Die Offensive gegen die Pelzindustrie rief am 6. und 7. März 2015 zu Aktionstagen gegen den Wiedereinstieg in den Pelzhandel der Unternehmen Peek&Cloppenburg West und Anson´s auf. Neben Beschwerden per E-Mail und Telefon fanden insgesamt 15 Kundgebungen vor Filialen der Unternehmen statt. Im Vorfeld kam es bereits zu einer direkten Aktion in einer P&C Filiale in Berlin: Mit selbst gebrauter “Buttersäure” wurden Waren und Filiale besprüht. Buttersäure lässt sich nur schwer entfernen und riecht sehr unangenehm. Die Aktivist_innen haben dem Bekenner_innenschreiben zufolge damit ihren “Beitrag für den Aktionstag gegen den Pelzverkauf bei Peek&Cloppenburg etwas vorgezogen” und halten selbst “diese Maßnahme für recht drastisch, aber angesichts der Tatsache, dass in den sogenannten Pelzfarmen, Individuen Leid und Todesqualen erfahren müssen” für gerechtfertigt. Ebenfalls Teil der Aktionstage war eine weitere direkte Aktion. Aktivist_innen haben dem P&C Manager John Cloppenburg über Online Shops an seine Privatadresse “allerlei Nützliches per Rechnung schicken lassen.” Wer von Tierleid profitiert, kann sich nicht verstecken.  

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6. März: Mannheim und Hamburg

Die ersten beiden Kundgebungen fanden am Freitag in Mannheim und Hamburg statt. In Mannheim demonstrierten die Tierbefreier Rhein-Neckar vor P&C und informierten Kund_innen und Passant_innen mithilfe eines Infostandes über die Hintergründe der Pelzindustrie und den Wiedereinstieg von P&C in den Pelzhandel nach acht pelzfreien Jahren. In Hamburg fand die Kundgebung vor dem P&C Schwesterunternehmen Anson´s statt. Drei Stunden lang protestierten etwa 35 Aktivist_innen gegen den Handel mit Pelzen. Dabei legte sich ein Aktivist in einem Pelzmantel vor die Filiale – um ihn herum “Blutspritzer” und der Spruch “Stoppt die Gewalt gegen Tiere”.

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7. März: Berlin, Düsseldorf, Dortmund, Karlsruhe, Köln, Leipzig, Saarbrücken, Hamburg, Frankfurt, Giessen und Wien

Einen Tag später fanden zahlreiche weitere Kundgebungen statt. In Berlin hatten sich vier Gruppen abgesprochen und gleichzeitig vor drei verschiedenen P&C Filialen gegen die Einstellung protestiert, dass Kaninchenfelle nur Nebenprodukt der Fleischindustrie seien und nicht als Pelz zählen würden. Die Ariwa e.V. Ortsgruppe demonstrierte von 13:30 bis 17:30 Uhr und informierte “mit Sprechchören, Bannern, Flyern […] über die Hintergründe der Pelzindustrie und über allgemeine Tierausbeutung”. Am Infotisch wurde zusätzlich ein Film über die Pelz”produktion” gezeigt. Das Streetteam von Peta2 organisierte zusammen mit Animals United die Kundgebung vor P&C in der Schlossstraße und freute sich über das perfekte Demowetter und dass zahlreiche Flyer verteilt werden konnten. Die Berliner Tierbefreiungsaktion wurde von 15 Aktivist_innen unterstützt und die Gruppe sieht in den bisherigen Protesten ein “erstes Zeichen dafür, auf was sich P&C zum im Herbst startenden Kampagnenstart einstellen muss.” In Düsseldorf, Dortmund und Köln informierten 15 bzw. 20 Aktivist_innen über den Wiedereinstieg von P&C West in den Pelzhandel und berichteten über positive Gespräche mit Kund_innen. In Düsseldorf gab es auch einen Infotisch, dort “wurde zusätzlich über alle anderen Formen von Tierausbeutung und Veganismus informiert.” Auch in Saarbrücken kamen 16 Aktivist_innen zusammen, um mit Kund_innen über Pelze zu diskutieren. Die Stimmung war insgesamt locker, auch wenn “einige passanten […] wie immer etwas übel drauf” waren. In Karlsruhe wurden die Aktionstage von den Schülern für Tierrechte unterstützt. Zu dritt standen die Schüler_innen vor der P&C Filiale und prangerten den Pelzhandel an. Sie zeigen deutlich, dass auch Aktionen mit nur wenigen Personen eine tolle und wichtige Unterstützung für eine Antipelzkampagne sind. In Leipzig kamen wieder an die 20 Menschen zusammen, um gegen den Wiedereinstieg von P&C zu protestieren. Zur lautstarken Unterstützung hatten sie wie schon im Januar die Rhythms of Resistance Sambagruppe dabei. In Frankfurt konnte einiges Aufsehen erregt werden, indem sich eine Aktivistin im Hasenkostüm in einen Käfig sperren ließ. Es wurden Flyer verteilt und mit Megaphonbeiträgen über den Wiedereinstieg aufgeklärt. Tierbefreiung Frankfurt schließt sich “den Forderungen der OGPI nach einem unbefristeten und allumfänglichen Ausstieg aus dem Pelzhandel an”. Nicht weit weg von Frankfurt trafen sich auch in Giessen bis zu 10 Aktivist_innen um ebenfalls über die Verwicklungen von P&C in den Pelzhandel aufzuklären. Sie berichten von überwiegend positiven Resonanzen und insbesondere, dass sogar Mitarbeiter_innen bei P&C überrascht waren, dass das Unternehmen wieder in den Pelzhandel eingestiegen ist. In Wien protestierten 7 Aktivist_innen vor einer P&C Filiale und hatten Diskussionen mit den Sicherheitskräften, die sie wie beim letzten Mal von den Schaufenstern entfernen wollten. Die Sicherheitskräfte “konnten sich aber erneut nicht durchsetzen, da die Demo an dem Ort angemeldet war.” In Hamburg fand am Samstag eine weitere Kundgebung vor der dortigen Anson´s Filiale statt. Mit 17 Aktivist_innen wurde auch Ansons’s wiederholt darüber aufgeklärt, dass ein Wiedereinstieg in den Pelzhandel nicht ohne Proteste hingenommen wird.

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Die OGPI freut sich, dass so viele Aktivist_innen dem Aufruf gefolgt sind und sich gegen den Wiedereinstieg von P&C West und Anson´s wehren. Um es mit den Worten der Aktivist_innen in Dortmund zu sagen: “Peek und Cloppenburg – wir machen euch pelzfrei!” Und Anson´s natürlich auch!


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