OGPI INFO

Ziehen wir dem Pelzhandel den Stecker! Schluss mit dem Online-Pelzhandel


Von zu Hause bequem bestellen, die Ware nach Hause geliefert bekommen und nicht Passendes kostenfrei zurückschicken: Der Online-Handel hat die Bekleidungsindustrie in den letzten Jahren maßgeblich verändert. Mittlerweile wird ein Großteil der im deutschsprachigen Raum konsumierten Bekleidungsstücke über das Internet verkauft – auch jene mit Echtpelz. Das nahm die Offensive gegen die Pelzindustrie (OGPI) zum Anlass im Herbst 2017 den Online-Bekleidungshandel systematisch unter die Lupe zu nehmen. Welche Versände verkaufen Pelz? Welchen ist ein Statement abzuringen, dass sie zukünftig auf Echtpelzprodukte verzichten?

 

Die OGPI hat mittlerweile die Shops von rund 50 Online-Versänden durchforstet und kommt zum Schluss: Während einige Onlineshops über ein explizites Pelzverzichtsstatement verfügen, wurden in vielen anderen Shops schlicht keine Echtpelzprodukte gefunden. Manche wenige Shops sind weiterhin unbelehrbar und führen Pelz.

 

Weiterlesen: Wer Pelzverkauft, wer pelzfrei ist und Aufruf zur Unterstützung



Zahlreiche Protestaktionen zum Aktionswochenende gegen Pelzhandel bei ESCADA


Die Offensive gegen die Pelzindustrie hat zum Aktionswochenende gegen den Pelzverkauf bei Escada aufgerufen. Zahlreiche Gruppen haben Protestaktionen angekündigt, hier eine Übersicht:



Gemeinsam gegen den Wiedereinstieg: Aktionswochenende gegen ESCADAs Pelzverkauf vom 16.-18. Februar


Das Luxusmodeunternehmen Escada war von 2007 bis 2010 mit einer vehementen Anti-Pelz-Kampagne konfrontiert und beendete daraufhin den Pelzhandel. 2017 wurden dann beim regelmäßigen Pelzcheck erstrmals wieder Echtpelzprodukte bei Escada gefunden, unter anderem Krägen aus Fuchsfell und Marderhundfell. Im Dezember rief die Offensive gegen die Pelzindustrie deshalb bereits zu einem ersten Aktionsmonat auf und viele Aktivist*innen folgten dem prompt. Allein in Berlin fanden seit Bekanntwerden des Bruchs der Selbstverpflichtungserklärung sieben Aktionen vor Escada-Filialen statt, in Hamburg vier, in Münster und München und Wien jeweils zwei. Auch auf Facebook wurde der erneute Pelzverkauf thematisiert und kritisiert und Escada erhielt zahlreiche Mails und Anrufe von empörten und verärgerten Aktivist*innen und potentiellen Kund*innen. Wir sagen: da geht noch mehr!

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Das Unternehmen hat sich trotz mehrmaliger schriftlicher Nachfrage und auch telefonischen Kontaktversuchen bisher konsequent geweigert, zu den Pelzfunden des letzten Winters Stellung zu nehmen. Das Unternehmen scheint die Reaktionen und Proteste ignorieren zu wollen. Für uns heißt das, dass wir noch deutlicher werden müssen.

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Deshalb rufen wir zu einem Aktionswochenende gegen den Pelzverkauf bei Escada auf, und zwar vom 16. bis 18. Februar.



Wiedereinstieg? Nicht mit uns! – Proteste gegen Pelzhandel bei Escada haben begonnen.


Durch den Pelzcheck 2017 wurde deutlich, dass das Modeluxusunternehmen ESCADA wieder begonnen hat, Waren mit Echtpelzbesatz zu verkaufen. Von 2007 bis 2010 kam es bereits im Rahmen der internationalen Escada-Campaign zu zahlreichen Protesten gegen den Pelzverkauf des Unternehmens. Escada erklärte daraufhin 2010, dass das Unternehmen ab Januar 2011 “komplett auf Pelze, also auch auf Kaninchen und Karakul” verzichten wird und dass diese Entscheidung unbefristet sei. Diese Pelzverzichtserklärung haben sie nun gebrochen.

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Bruch der Pelzverzichtserklärung

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Die ersten Hinweise waren klein. Zuerst wurde online ein Mantel mit Fuchsfellbesatz gefunden. Nach und nach tauchten weitere Artikel auf, so etwa zwei verschiedene Mäntel aus Lammfell mit Fuchskragen, beide deklariert mit “Lamb/Fox”, “Spezies: Ovis Aries/Alopex Lagopus” und “Ovis Aries/Vulpes Vulpes” – also Lamm/Polarfuchs und Lamm/Fuchs. Auch weitere Waren, die zeigen, dass auch Nerzfelle und Felle von Marderhunden verarbeitet werden, fanden sich sowohl online als auch in einzelnen kontrollierten Filialen im Sortiment. ESCADA ist somit eindeutig wieder in den Pelzhandel eingestiegen.

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Kundgebungen vor den Filialen November und Dezember 2017

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In Berlin wurden sofort nach der Bekanntgabe der aktuellen Rückschritte in ihrer Pelzpolitik Proteste vor der dortigen Filiale durchgeführt. Das Bündnis (((k))) Berlin pelzfrei (((k))) meldete im November 2017 spontan zusätzliche Kundgebungen an, da sie bereits regelmäßig vor den Galeries Lafayette demonstrierten und Escada auf der gegenüberliegenden Straßenseite seine blutige Ware verkauft. Am 9. Dezember 2017 fand dann die bereits sechste Kundgebung vor der Escada-Filiale statt und es war auf keinen Fall die letzte. Recht schnell entfernte Escada in Berlin die bis dahin deutlich zu sehenden Echtpelzprodukte aus dem Schaufenster.

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Auch in Hamburg fanden mehrere Kundgebungen statt. Die Tierrechtsinitiative Hamburg demonstrierte am 9. und 23. Dezember 2017 vor der Escada-Filiale und schließt sich hiermit “den bundesweiten Protesten gegen den Wiedereinstieg Esdacas ins Pelzgeschäft an.” Die Gruppe Tierbefreiung Hamburg rief für den 16. Dezember 2017 zu Protesten auf und beendete das Jahr am 30. Dezember 2017 mit einer weiteren Kundgebung, denn “die Offensive gegen die Pelzindustrie hat zu Protesten aufgerufen und wir werden uns es nicht nehmen lassen, lautstark gegen das Unternehmen zu demonstrieren!”

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In München fanden bereits am 11. November 2017 die ersten Proteste statt. Auch am 16. Dezember 2017 protestierten vier Aktivist_innen vor der Filiale in der Maximilianstraße. “Mit Transparent, einem gehäuteten Nerz, Flyern und Sprechchören wurden Passant*innen für zwei Stunden über die blutige Geschäftspolitik der Unternehmensgruppe informiert.” Der Tierrechtstreff Münster demonstrierte ebenfalls am 16. Dezember und ein weiteres Mal am 30. Dezember 2017, die Gruppe schreib dazu: “Wir lassen nicht locker, schicken wir ESCADA mit der unmissverständlichen Botschaft ins neue Jahr: Wiedereinstieg nicht mit uns!” Und in Wien fanden direkt vor Weihnachten Aktionstage statt. Von den drei geplanten Aktionstagen konnten letztendlich nur zwei am 21. und 23. Dezember 2017 stattfinden, aber somit hat auch die Filiale in Wien durch rund ein Dutzend Aktivist_innen mitbekommen, dass die Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung einen Wiedereinstieg nicht protestlos hinnehmen wird.

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Online-Proteste

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Da nicht alle Aktivist_innen eine Escada-Filiale vor der Tür haben, entschieden sich viele, dem Unternehmen online mitzuteilen, was sie von der neuen Pelzpolitik halten. Escadas Bewertung bei Facebook sank rapide und viele englische Kommentare zeigen, dass die Kritik auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes laut wird. “i‘m beyond shocked and disappointed that you’re still selling real fur. how can you be that heartless nowadays???” oder “Liar, Liar, Pants on Fire. ESCADA promised in 2010 to not selling fur anymore. They broke their word, but so didn’t we. We won’t stop demonstrating in front of your doors till you stop raising profit at the expense of the animals. Promise” sind nur zwei Beispiele für empörte Kommentare auf Facebook. Auch Emails wurden an die Verantwortlichen geschickt und eine Mail-Adresse von ESscada wurde aufgrund der zahlreichen Protestmails bereits aufgegeben und kann nicht mehr erreicht werden.

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Und weiter gehts!

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ESCADA muss noch stärker spüren, dass der Wiedereinstieg nicht einfach hingenommen werden wird! Jederzeit besteht die Möglichhkeit sich über soziale Netzwerke beim Unternehmen zu beschweren, ihr könnt E-Mails schreiben und Proteste vor den Filialen organisieren.

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Bis jeder Käfig leer steht!

Offensive gegen die Pelzindustrie