OGPI INFO

Undercover-Recherchen aus sogenannten Pelzfarmen


Auch wenn der Fokus aktueller Pelzdokumentationen im Fernsehen auf China liegt, werden auch in Europa nach wie vor nichtmenschliche Tiere wegen ihres Felles ausgebeutet. In vielen europäischen Ländern wurden in den letzten Jahren Undercover-Recherchen aus den jeweiligen sog. Pelzfarmen veröffentlicht, um die Bevölkerung über die blutigen Hintergründe der Pelzindustrie aufzuklären.

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2014 wurden italienische Nerzfarmen mithilfe von versteckten Kameras und einer Drohne gefilmt. Dabei kann auch die Tötung der Nerze beobachtet werden (Video | Infos). In Lettland sorgte die Pelzfarm-Dokumentation der Tierrechtsgruppe “Dzivnieku briviba” (Animal Freedom) für Aufsehen.  In Lettland werden in rund 14 Farmen ca. 1 000 000 Tiere ausgebeutet, in erster Linie Füchse und Nerze (Video | Infos). In Polen gibt es gegenwärtig noch ca. 800 Pelzfarmen, 300-400 davon sind eher kleine Fuchsfarmen, der Rest sehr große Nerzfarmen. Bei der Undercover-Recherche 2014 wurden fünf Farmen mit Füchsen und Marderhunden besucht (Fotos). Die aktuellste Recherche kommt aus Schweden: Djurättsalliansen veröffentlichte im April 2015 Aufnahmen aus mehrere Nerzfarmen. Es wurde deutlich, dass sich die Lebensbedingungen für die Tiere seit der letzten Recherche 2010 nicht verändert haben (Fotos | Video). Desweiteren wurden zwei Gruppen von Trappern (Fallensteller_innen) in den USA infiltriert und Animal Equality veröffentlichte 2014 eine Recherche aus China.

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Die OGPI sammelt die Recherchen inklusive des Film- und Fotomaterials unter:

www.offensive-gegen-die-pelzindustrie.net/wordpress/pelzindustrie/recherchen



Aus aller Welt…


Auch in anderen Ländern wird weiterhin mit Demos und direkten Aktionen aktiv gegen die Pelzindustrie vorgegangen. Hier kurzer Überblick:

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Schweden: Mehrere direkte Aktionen gegen “Pelzfarmen”

So kam es auf der Insel Oland in Schweden zu einer, für die Tiere unschädlichen Farbkennzeichnung von ca. 2000 Nerzen, um dem Farmbetreiber wirtschaftlichen Schaden zuzufügen. Nicht immer ist eine Freilassung der Nerze möglich, da die Umgebung einen drastischen Anstieg der Nerzpopulation nicht verkraften würde, wie es in einem Bekenner_innenschreiben heisst. Um den Schaden noch zu vergrößern wurden alle Zuchtkarten zerstört.

In Lonsboda, Schweden wurden jedoch 100 Nerze von einer kleinen Farm in die Freiheit entlassen. Eine weitere Befreiung von 300 Nerzen fand in Knappa, Oregon statt. Leider wurden bis auf 40 Tiere alle eingefangen.  Laut schwedischer Medien denkt die schwedische demokratische Partei nun doch darüber nach, sich für ein Verbot von Pelzfarmen einzusetzen.

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Mehrere Hundert Demonstrant_innen gegen Pelz in Japan

Eine große, laute und bunte Antipelzdemonstration fand am 23.10.2011 in Shibuya, Japan statt. Es ist die jährliche Großdemo mit diesmal 300 Demonstrant_innen. Das Ziel sei es, ein Bewusstsein für die grausame Gewinnung von Pelzbekleidung zu schaffen, die gerade unter japanischen Jugendlichen in den vergangenen Jahren immer moderner wurde. Auch der Bezug zu China wurde hervorgehoben. 85% des verwendeten Pelzes wird in China gezüchtet. Japan ist stark abhängig vom Import geschneiderter Kleidung aus China (Video zur Aktion).

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Repression: Freispruch in Finnland -Drohende Verfahren in den USA

Eine positive und eine negative Nachricht gibt es auf dem Gebiet der Repression zu berichten. Ein bereits zu 3 Jahren Gefängnis und 84.000€ Schadensersatz verurteilter finnischer Aktivist wurde vom höchsten Gericht nun freigesprochen. Ihm wurde vorgeworfen 2008 ein Pelzgeschäft niedergebrannt zu haben.

Am 10.10.2011 wurden 2 amerikanische Aktivist_innen verhaftet, während sie angeblich versuchten Nerze von einer Farm in der Nähe von Stone State Park, Iowa zu befreien. Sie wurden nach 16 Tagen aus der Untersuchungshaft entlassen, müssen aber jetzt eine Haftstrafe von 12-15 Jahren befürchten. Sie brauchen dringend Geld um Anwält_innen zu finanzieren (weitere Infos).



Internationale Neuigkeiten


Nicht nur die Offensive gegen die Pelzindustrie kämpft unermüdlich für ein baldiges Ende der Pelzindustrie. Auch international sind Aktvist_innen stetig aktiv, um die Pelzindustrie abzuschaffen. Hier einige Zusammenfassungen aktueller Entwicklungen:

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Schweden

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Seit der Pelzfarmrecherche in Schweden 2010 gab es eine anhaltende Debatte über die Zukunft der Pelzindustrie. In diesem Kontext wurde über Novellierungen der Haltungsverordnungen debattiert, die nun zu einem negativen Ergebnis geführt haben: Die Schwedische Regierung fühlt sich nicht dazu veranlasst, die Tierschutzgesetze auf die Pelzfarmen anzuwenden. Eine Neuregelung (z.B. in Form einer Vergrößerung der Käfige) hätte das Potenzial gehabt, die ‘Produktion’ von Pelzen derart unrentabel zu machen, dass die Farmen auf Grund des ökonomischen Drucks hätten geschlossen werden müssen. Die Schwedischen Anti-Pelz-Aktivist_innen haben angekündigt, ihre Proteste für ein Ende der Pelzindustrie unvermindert fortzuführen.

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Norwegen

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Nachdem 2010 die dritte großangelegte Recherche über die norwegischen Pelzfarmen veröffentlicht wurde (YouTube 1 | 2 , Flickr), zeichnet sich ein signifikanter Wandel in der öffentliche Meinung über Pelz in Norwegen ab. Erstmalige berichtete das nationale Fernsehen über die Gewalt, die Tieren auf Pelzfarmen widerfährt. Das Kamerateam begeleitete sogar Aktivist_innen bei einem nächtlichen Farmbesuch (Bericht). Die norwegischen TierbefreiungsaktivistInnen konnten die Bilder aus den Farmen wochenlang in Zeitungen und Fernsehen halten und somit maßgeblich an der öffentlichen Debatte teilnehmen.

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In Folge der Proteste kündigte nun auch die ‘Oslo Fashion Week’ (OFW) an, keinerlei Pelzbekleidung mehr während der Shows zu akzeptieren. Die OFW zählt zu den zentralen norwegischen Akteuren der Fashion-Branche und hat nun sogar eine eigene Anti-Pelz-Kampagne gestartet (Berichte: 1 | 2). Auch die norwegische Links-Partei hat ein eigenes Flugblatt zum derzeit diskutierten Pelzfarmverbot veröffentlicht sowie Demonstrationen gegen die Pelzindustrie abgehalten. Und selbst die Konservativen haben ihre Unterstützung in einer Presseaussendung ausgedrückt.

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Einer der Höhepunkte der Anti-Pelzproteste war sicherlich die Demonstration in Oslo am 13. November 2010, an der ca. 4000 Menschen teilnahmen. Weitere 2000 Menschen demonstrierten in 7 anderen Städten. (Zeitungsbericht | YouTube-Video). Weitere Informationen zur norwegischen Anti-Pelz-Recherche finden sich auf der Internetseite  http://forbypels.no.

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USA

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In den USA wurde ein Gesetz erlassen, dass die transparente Kennzeichnung von Pelzprodukten verbindlich macht. Hintergrund der Entwicklung waren unter anderem Funde von fälschlicherweise als “Kunstpelz” deklarierten Pelzen oder Pelzprodukte ohne Kennzeichnungen. Die Offensive gegen die Pelzindustrie begrüßt derlei Entwicklungen, betont aber, dass es grundlegend irrelevant ist, welches Tier für die Pelzindustrie stirbt, da jedes Opfer eines zu viel ist. Überdies wird die ‘Transparenz’-Frage ohnehin obsolet, sobald die Pelzindustrie in Gänze abgeschafft ist.

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Neue Recherchen zur Pelzindustrie (China, Tschechien, Spanien):

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Die von Igualdad Animal in Spanien durchgeführte Recherche über dortige Nerzfarmen wurde nochmals aktualisiert (Vimeo-Video, Flickr).  Auch diese Recherche hat wieder große Medienresonanz hervorgerufen (Berichte). Kürzlich wurde zudem aktuelles Bildmaterial von Pelzfarmen aus China veröffentlicht (Link). Auch aus Tschechien wurde neues Bildmaterial  veröffentlicht (Bilder: 1 | 2 | 3 | 4 ).



Not bankrupt enough to stop the fur-trade – Days of Action gegen Pelzhandel bei ESCADA


Im Rahmen der internationalen Days of Actions gegen den Pelzhandel der ESCADA AG kam es zu vielfältigen Protesten gegen das deutsche Luxusmodeunternehmen. Tierbefreier_innen beteiligten sich nicht nur in Deutschland, wie in Berlin, Stuttgart, München, Hamburg, Düsseldorf oder Frankfurt mit Aktionen, sondern auch in Italien und den USA. Die Escada-Campaign berichtet auch von Telefon- und E-Mail-Protesten, Kunstblut- und Häutungsperformances und Plakatieraktionen und spricht von einem “vielversprechenden Start in die mittlerweile dritte Herbstsaison der Escada-Campaign”. Hier eine Zusammenfassung der Aktionen vom 24. bis 27. September: