OGPI INFO

Nerzfreilassungen in Schweden und weiteren Ländern


Keine Ruhe für die Schwedische Pelzindustrie: Am 3. Oktober 2010 wurden rund 18.000 Nerze aus einer Pelzfarm in Skillingaryd freigelassen. Lediglich 4.000 Nerze sollen laut Medienangaben wieder eingefangen worden sein, etwa 50 seien von Autos überfahren worden. Daraus ergibt sich, dass etwa 14.000 Nerze die Chance auf ein Leben in Freiheit erhalten haben. Nur einen Tag später, am 04. Oktober wurden auf einer Anlage bei Vaggeryd weitere 4.000 Nerze freigelassen (siehe: directaction.info)

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Nachdem die Schwedische Tierrechtsorganisation Djurrattsalliansen im August 2010 eine großangelegte Recherche über Pelzfarmen veröffentlichte, steht die Schwedische Pelzindustrie unter enormen Druck, der nicht zuletzt durch das mediale Interesse erzeugt wird. Auch in diesem Fall erschienen viele Pressebericht inklusive Fotos und Videos

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Die Aktion war eine der größten Befreiungsaktionen der Geschichte der Tierbefreiungsbewegung. Weitere Aktionen fanden kürzlich in Griechenland statt, wo bereits Ende August etwa 50.000 Nerze aus einer Farm befreit wurden (Bericht, Video). Aber auch in Irland gab es Befreiungsaktionen, laut directaction.info wurden hier 4.000 Nerze befreit (Bericht) und in Deutschland konnten zwischen 150 und 300 Nerze nach einer Aktion bei Rochlitz (Sachsen) in die Freiheit entkommen (Bericht).



Aktionswochenende gegen Repression: 22.–24.10. 2010 in Wien


One struggle – one fight


Seit mehr als einem halben Jahr müssen sich Aktivist_innen verschiedener Tierschutzorganisationen und Tierbefreiungsgruppen für die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor dem Landgericht in der Wiener Neustadt verantworten (Stellungnahme der Offensive zum Prozess). Hintergrund ist das Engagement gegen die Ausbeutung und Nutzung von Tieren und die Organisation von Kampagnen für die Befreiung der Tiere. Gegenwärtig sind aber nicht nur Tierbefreier_innen von Repressionswellen betroffen, sondern auch andere emanzipatorische politische Bewegungen in Österreich (Hintergründe).

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Mit einem Aktionswochenende gegen Repression in Wien soll nun ein Zeichen gegen die Kriminalisierung von politischem Aktivismus und Einschüchterung linker Bewegungen gesetzt werden. Neben Vorträgen, Diskussionen und einer Soliparty ist eine Demonstration unter dem Motto „One Struggle – One Fight – Für die Befreiung von Mensch und Tier“ am 23. Oktober (13:00 Uhr, Unirampe) geplant. Das Aktionswochenende findet im Rahmen des “Still loving activism Festivals” statt.

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Weitere Informationen:

Programm: Vortrag „Das Spektakel der Drachenbändiger“ | Demo: Gegen Repression – Für die Befreiung von Mensch und Tier | Soliparty: „Fight repression“ | Diskussion: „Getroffen hat es einige – Sind wir ALLE gemeint?

Weitere Infos: Aufruf und Programmflyer (PDF) | Still loving activism Festival | Soligruppe “Antirep 2008” | Stellungnahme der Offensive zum 278a-Prozess

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Aktionswochenende



Köln pelzfrei: Mehr als 500 Teilnehmer_innen protestieren nicht nur gegen Pelz


Köln pelzfrei mit neuem Konzept:
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Die neunte Köln pelzfrei war laut Organisator_innen ein Erfolg. Rund 20 Initiativen und Organisationen informierten ab 10 Uhr morgens mit Ständen am Heumarkt die vorbeikommenden Passant_innen. Gegen 13 Uhr setze sich dann der Demozug zu seiner “ersten Runde” in Bewegung. Das Konzept war, bei einem ersten Demozug durch die Kölner Innenstadt an mehreren Orten kleine Kundgebungen zu “hinterlassen”, bei denen zu verschiedenen Themen kreative Aktionen durchgeführt wurden. Bei der zweiten Runde der Großdemo wurden diese dann wieder “eingesammelt” und mit zum Abschluss auf dem Heumarkt genommen.
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Die somit ca. 1 1/2 Stunden dauernden kleinen Kundgebungen fanden z.B. vor Max Mara, McDonalds und Pelz Adrian statt. Doch die Aktivist_innen bauten nicht nur einfach einen Infostand auf, sondern machten mit kreativer und medialer Unterstützung auf die Allgegenwart von Tierausbeutung in unserer Gesellschaft aufmerksam. So zeigte das Tierfreundemobil auf einer großen Leinwand Bilder aus Tierhaltung und Schlachtung; vor MaxMara postierte sich eine blutverschmierte Modepuppe in Begleitung zweier in Käfige gezwängter “Pelztiere”; vor Pelz Adrian fand eine Häutungsaktion statt; und in der Fußgängerzone wurde mit einer Installation zu verschiedenen Facetten der Milchproduktion hingewiesen.
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Im Zuge der Demonstration wurde auch durch Sprechchöre wie “Ob Pelz oder Leder – Mord bleibt Mord” deutlich gemacht, dass es den Teilnehmer_innen nicht nur um die Millionen Opfer der Pelzindustrie geht, sondern die Abschaffung aller Formen von Tierausbeutung gefordert wird. Redebeiträge gab es unter anderem vor Zara, Mac Donalds und MaxMara. Hier wurde insbesondere auf die internationalen Kampagnen gegen den Pelzverkauf bei MaxMara und ESCADA aufmerksam gemacht und auf das Aktionswochenende vom 15.-17.Oktober gegen ESCADAs Pelzverkauf hingewiesen.

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Weitere Informationen:

Berichte und Bilder: koeln-pelzfrei.de | Indymedia

Aktionstage: Bayern pelzfrei (02.10.) | Demo gegen Nerzfarm Orsbach (16.10.) | Escada-Campaign (15.-17.10.) | Stuttgart pelzfrei (30.10.)



Demonstration gegen “Pelzfarm” Aachen Orsbach am 16. Oktober 2010


In 2010 werden die Proteste gegen die “Nerzfarm” Aachen-Orsbach, gegen Pelz und gegen alle weiteren Tierausbeutungsformen in Aachen weitergeführt:

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Demo durch die Innenstadt:

Die Demonstration durch die Aachener Innenstadt wird dieses Jahr an mehreren pelzverkaufenden Geschäften vorbeiziehen. Los geh’ts am Willy-Brandt-Platz / Kugelbrunnen um 11:30 Uhr,  wo auch diverese Stände vor und während der Demo aufgebaut sind. 

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Demo zur Nerzfarm:

Am gleichen Tag wird es zusätzlich am Nachmittag eine Demo direkt vor der Nerzfarm in Orsbach geben. Nach ein paar veganen Snacks an den Infoständen in der Aachener Innenstadt, geht’s weiter zur Farm. Treffpunkt für die Demo ist der Vorplatz der Kirche in Aachen-Orsbach um 15.30 Uhr. Orsbach ist vom Aachener Bushof aus in ca. 20 Minuten per Bus zu erreichen.

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Demo gegen die Nerzfarm-Orsbach



Out now: Offensive-Rundbrief Herbst 2010


Im Offensive-Rundbrief Herbst 2010 berichten wir über aktuelle Entwicklungen der Escada-Campaign und die geplante am Aktionstage im Oktober , sowie über eine umfangreiche Recherche schwedischer “Pelzfarmen”. Weiterhin wird auf die neu erschienene DVD “Die Realität der Pelzindustrie” hingewiesen und zur Beteiligung am Pelzcheck 2010 aufgerufen.
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Der Rundbrief soll Aktivist_innen als Informationsquelle dienen und erscheint vierteljährlich als Beilage in dem Tierrechtsmagazin ‚Tierbefreiung’. Der Rundbrief enthält zahlreiche Berichte über aktuelle Proteste, Aufrufe zu Demonstrationen und Aktionstagen, sowie aktuelle Meldungen und Hintergrundberichte. Wir bitten darum, dass ihr euch den Rundbrief ausdruckt und ihn bei Infotischen, Demonstrationen, Infoläden und anderen Veranstaltungen verteilt und so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht.
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Die Aktuelle Ausgabe: online lesen

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Die letzten Ausgaben als Download: hier



Reaktion auf Freilassung mehrerer Tausend Nerze: Politik in Schleswig-Holstein diskutiert über “Pelzfarm”-Verbot


Vor gut zwei Wochen, am 05. September, wurden in Süderbrarup in Schleswig-Holstein mehrere Tausend Nerze aus einer sogenannten Pelzfarm freigelassen. Der Schaden wird vom Betreiber der Anlage auf 150.000 Euro geschätzt (Bericht der Lübecker Nachrichten vom 08.09.2010).

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In der Folge wird in der Landespolitik Schleswig-Holsteins über ein Verbot von “Pelzfarmen” diskutiert. Wir dokumentieren einen Bericht der Lübecker Nachrichten vom 10. September 2010 (Quelle):

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Lübeck – Der Einbruch militanter Tierschützer in eine Nerzfarm in Süderbrarup (Kreis Schleswig-Flensburg) und die Freilassung von mehreren Tausend Tieren ruft jetzt die Kieler Politik auf den Plan. Die Landtagsfraktionen von SPD, Grünen, FDP und Linken fordern ein striktes Verbot von Pelztierfarmen.

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Allein die CDU hat keine Bedenken. „Solange die Pelztierzucht und -haltung im Rahmen der strengen gesetzlichen Bestimmungen erfolgt, spricht aus unserer Sicht nichts dagegen“, sagt Heiner Rickers, tierschutzpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Doch das sieht selbst der Koalitionspartner anders. Die FDP beharrt auf ihrer Forderung von 2002, Pelztierhaltung zu verbieten. „An dieser Position hat sich nichts geändert“, so Sprecher Frank Zabel.

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Die Tierschutz-Expertin der SPD, Sandra Redmann, fordert ebenfalls ein Verbot. „Für mich sind die Methoden in der Pelztierhaltung nicht mit modernem Tierschutz in Einklang zu bringen“, so Redmann. Auch die Linken lehnen Pelzfarmen strikt ab. „Hier müssen viele Tiere leiden und sterben, damit sich einige Menschen Statussymbole leisten können“, sagt die Landtagsabgeordnete Ranka Prante. Mit den anderen Fraktionen soll über einen gemeinsamen Gesetzentwurf gegen die Pelztierzucht beraten werden.

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Deutliche Worte findet Marlies Fritzen, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen. „Diese sinnlose Quälerei von Säugetieren muss schleunigst ein Ende haben.“ Käfighaltung und Tötung von Nerzen, Füchsen und Sumpfbibern (Nutria) bezeichnet sie als unvertretbar. „Die Tiere werden für Luxusgüter zu tausenden vergast oder ertränkt“, sagt sie. Ihre Fraktion will jetzt eine offizielle Anfrage an die Landesregierung stellen. „Wir wollen wissen, wo sich die Farmen befinden, wie viele Tiere dort gehalten werden und nach welchen rechtlichen Grundlagen Genehmigungen erteilt werden“, sagt Fritzen.

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Das Kieler Landwirtschaftsministerium weiß offiziell von fünf Pelzfarmen. Tierschützer gehen allerdings von deutlich mehr Anlagen im Land aus. Allerdings seien von den Betreibern selbst ebenso wenig Informationen zu erhalten wie von den Gewerbeämtern und Kreisveterinären. Laut Deutschem Tierschutzbund gehört Schleswig-Holstein neben Nordrhein-Westfalen zu den Bundesländern mit den meisten Nerzfarmen, darunter unter anderem in Stormarn und Ostholstein. Die beiden bundesweit größten Pelztierfarmen mit jeweils mehr als 40 000 Tieren gibt es in Mecklenburg-Vorpommern.



Pelzfarmrecherche in Schweden veröffentlicht


Und wieder wurden Bilder aus europäischen Nerzfarmen veröffentlicht! Diesmal hat die schwedische Tierrechtsorganisation Djurrattsalliansen (Allianz für Tierrechte) Anfang August Bildmaterial aus den Jahren 2009 und 2010 an die Presse geschickt, um damit u.a. Druck auf die schwedische Regierung auszuüben. Diese hatte für das Jahr 2010 eine Grundsatzentscheidung über ein Verbot von Nerzfarmen angekündigt.

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Im Zuge der Debatte wurden auch Stimmen seitens der parlamentarischen Opposition laut, Agragminister Eskil Erlandsson solle von seinem Amt zurücktreten. AktivistInnen der Gruppe Djurrattsalliansen unterstützen dieses Anliegen, indem sie ihn bei einem Fernsehauftritt mit einem ermordeten Opfern seiner Politik konfrontierten und gegen die Pelzindustrie protestierten (Bericht )

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Das Medienecho ist groß und die Aktivist_innen zuversichtlich, dass ein Ende der schwedischen Nerzhaltung endlich durchgesetzt werden kann. In die Debatte mischte sich auch der Betreiber von Schwedens größter Nerzfarm ein. Dieser verurteilte die Verstöße gegen den “Tierschutz” und versuchte somit, sich von den gezeigten Bildern zu distanzieren. Zwei Tage nach der Veröffentlichung der umfangreichen Rechercheergebnisse besuchten TierrechtlerInnen von Djurrattsalliansen auch seine Farm und veröffentlichten die zu erwartenden Bilder: Verletzte Tiere in Drahtkäfigen, die auf ihre Emordung warten. Natürlich muss festgehalten werden, dass der konkrete Zustand der Farm letztendlich irrelevant ist, da das “Prinzip Pelzfarm” als Solches unabtrennbar mit Gewalt, Ausbeutung und Ermordung verbunden ist. Der besagte Farmer musste in Folge der Berichterstattung auch ein Team des Staatsfernsehen auf die Farm lassen und wurde in die Rechercheliste aufgenommen (Bilder,  Nummer 18 ist der besagte Farmer)

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Nun wurde auch noch bekannt, dass das Schwedische Agrarminesterium am 13. August 2010 eine verfrühte Pressemitteilung verschickte, die vermeintliche Ergebnisse einer staatlichen Prüfung der Pelzfarmen verlautbarte, noch bevor die eigentlichen Prüfungen durchgeführt werden konnten. Natürlich ergaben dieses erfundenen Prüfungen, dass “keine besonderern Auffälligkeiten gefunden” wurden. Während also die Schwedische Regierung versucht, die Angelegenheit zu vertuschen, kämpfen die TierrechtlerInnen von Djurrattsalliansen weiterhin für das Ende der Pelzindustrie und ein Verbot der Nerzfarmen.

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Die Offensive gegen die Pelzindustrie solidarisiert sich mit den Schwedischen AktivistInnen und ihrem Kampf gegen die Pelzbranche! Bis jeder Käfig leert steht!

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Weiter Informationen:

Kampagnenseite auf english inklusive Filmmaterial: hier

Medienberichte, Bilder, Videos (auf schwedisch): Svergiges Radio | Expressen | SVD 1, 2, 3 | NyhetskanalenSydsvenskan | DN | Aftonbladet 1, 2 | SVT 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 | Dagen | Metro | NT

Pelzfarm-Recherche in anderen Ländern: Deutschland | Irland | Spanien | Norwegen | Dänemark | USA | Finnland



Nach leeren Versprechen über Verzicht auf Echtfell – Bündnis ruft wieder zu Aktionen gegen Pelz bei ESCADA auf!


Die Escada-Campaign berichtet, dass ESCADA in der Winterkollektion wieder Echtfellprodukte verwendet. Aus diesem Grund ist ein Aktionswochenende vom 15. bis zum 17. Oktober aufgerufen. Das Kampagnenbündnis ruft alle Aktivist_innen auf, diese Entscheidung nicht unwidersprochen hinzunehmen und sich mit vielfältigen Protesten an den Protesten zu beteiligen und bis dahin per Mail und Telefon die komplette Pelzfreiheit einzufordern (Kontaktdaten: hier)!

Wir dokumentieren den Aktionsaufruf: Weiterlesen



25. September: Köln gegen Pelzhandel und Tierausbeutung


Koeln-pelzfrei

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Am 25. September 2010 findet in Köln wieder ein Aktionstag unter dem Motto “Köln pelzfrei” statt. Wie die Organisator_innen auf ihrer der Webseite www.koeln-pelzfrei.de schreiben wird die mittlerweile neunte Köln-pelzfrei etwas anders ablaufen als in den Vorjahren. Hier könnt ihr mehr erfahren…



Ankündigung: Tierbefreiungskongress 2010


Auch in diesem Sommer gibt es wieder einen Tierbefreiungskongress.  Wie die Vorbereitungsgruppe auf der Homepage, www.tierbefreiungskongress.org schreibt, ist ein umfangreiches Programm geplant, bestehend aus Einführungsveranstaltungen, Arbeitskreisen, Praxisworkshops und Theoriediskussionen. Zudem Zeit um sich unter einander zu vernetzen und kennen zu lernen. Ziel ist es die Bewegung zu stärken, an inhaltlichen Fragestellungen zu arbeiten und neue Strategien zu entwickeln.
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Der Kongress, der vom 08. bis 13. August auf der Burg Lohra in Thüringen stattfindet konzentriert sich auf die Themengebiete Grundlagen für die politische Arbeit, Tierbefreiung und Ökologie, Herrschaftskritik und Antispeziesismus, sowie Reflexionen zur Tierbefreiungsbewegung. Auf der Homepage finden sich zahrleiche Informationen, wie Infos zum Programm und den Inhalten, zu organisatorischen Fragen und auch ein Mobilisierungsvideo.
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Homepage zum Tierbefreiungskongress 2010: hier

Mobilisierungsvideo zum Kongress: hier (You Tube)