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Kein ruhiges Hinterland für die Pelzindustrie


40 Teilnehmer_innen bei Demonstration gegen “Pelzmodeschau” in Stendal am 11. Juli 2009

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Internationale Kampagnen gegen die Pelzindustrie, wie die Escada-Campaign, bieten für Aktivist_innen, die nicht gerade aus großen städtischen Ballungsräumen kommen, wenig Beteiligungsmöglichkeiten. Nichtsdestotrotz gilt auch außerhalb von Großstädten zu intervenieren, um der Pelzindustrie keine Rückzugsräume zu bieten. Wie dies aussehen kann, zeigt eine Kundgebung von Tierbefreier_innen gegen das “Pelz- und Ledergeschäft Tonke” in Stendel (Sachsen-Anhalt). Am 11. Juli versammelten sich 40 Demonstrant_innen, um gegen eine zeitgleich stattfindende “Modenschau” zu demonstrieren. Eine Übersicht über Proteste gegen die Pelzindustrie findet ihr in unserem Aktionsarchiv. Wir dokumentieren im Folgenden einen Aktionsbericht einer Antispe-Gruppe aus Magdeburg:



Internationale Aktionstage gegen den Pelzhandel von MaxMara und Escada im September


14.-20.09.2009 – Aktionstage gegen den Pelzhandel der MaxMara-Gruppe

Seit November 2008 organisiert das italienische Kampagnenbündnis AIP eine Kampagne gegen den Luxusmodekonzern MaxMara. Mehrere Hundert Aktionen fanden bereits statt, nicht nur in Italien, sondern auch in vielen anderen Ländern. Für den 14. bis 20. September sind Tierrechts- und Tierbefreiungsgruppen weltweit aufgerufen sich mit Demonstrationen und andere Aktionen an der MaxMara-Campaign zu beteiligen, um den Druck auf die Unternehmensführung weiter zu erhöhen.

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MaxMara-Campaign

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24.-27.09.2009 – Global Days of Action gegen Pelzhandel von Escada

Das Global Network Against the Fur Industry ruft unter dem Motto „Keine Ruhe für Escada – Ausstieg aus dem Pelzhandel. Jetzt!“ zu Aktionen auf. In aller Deutlichkeit formulieren sie im Aufruf zu Aktionstagen: „Wir werden nicht darauf warten, dass die Führungsriege von Escada von sich aus zur Einsicht kommt. Wir werden den Druck solange aufrecht erhalten, bis Escada keine andere Möglichkeit sieht, als den Pelzhandel unbefristet zu beenden!“

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ESCADA Campaign



Großdemo gegen Nerzfarm Aachen-Orsbach am 19.09.2009


 Die sog. Nerzfarm Orsbach bei Aachen ist eine der letzten verbliebenen „Pelzfarmen“ in Deutschland. Bereits seit mehreren Jahren organisiert ein Bündnis Proteste mit dem Ziel diese Farm an der deutsch-holländischen Grenze zu schließen. Für den 19. September wird zu einer weiteren Demonstration aufgerufen.

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Ab 10 Uhr wird es in der Aachener Innenstadt eine Kundgebung geben, die sich nicht nur gegen die Pelzindustrie, sondern gegen Tierausbeutung im Allgemeinen richtet. Am Nachmittag wird es sowohl von Deutschland, als auch von Holland aus Demonstrationen zur Pelzfarm Orsbach geben. Treffpunkt in Aachen ist um 12 Uhr beim Hauptbahnhof.

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Demo gegen die Nerzfarm-Orsbach



Pressemitteilung: Nach Protesten – BiBA verzichtet auf den Verkauf von Echtfellprodukten


Früheres Tochterunternehmen der ESCADA AG kündigt gegenüber Offensive gegen die Pelzindustrie an, in Zukunft pelzfrei zu werden.

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Offensive gegen die Pelzindustrie,

Berlin, den 31.07.2009

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Das Duisburger Bekleidungsunternehmen BiBA GmBH hat gegenüber der Offensive gegen die Pelzindustrie angekündigt ab der Herbst/Wintersaison 2009/2010 auf den Verkauf von Echtpelzprodukten zu verzichten. Das ehemalige Tochterunternehmen der ESCADA AG mit seinen über 550 Filialen war im Zuge einer internationalen Kampagne gegen den Pelzhandel von ESCADA in den Fokus von Protesten gegen die Pelzindustrie geraten.



Ankündigung: Tierbefreiungskongress 2009


Vom 27. bis 30. August findet auf der Burg Lohra in Thüringen der Tierbefreiungskongress 2009 statt. An vier Tagen soll bei Diskussionen, Workshops und Vernetzungstreffen der gegenwärtige Stand von Theorie und Praxis der Tierbefreiungsbewegung diskutiert werden und weiterführende Perspektiven entwickelt werden.

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Der Kongress bietet vielfältige Möglichkeiten sich mit verschiedenen Themenfelder auseinanderzusetzen. Neben Vorträgen zu theoretischen Ansätzen der Tierbefreiungsbewegung, bieten Diskussionen, Workshops und Aktionstrainings einen Raum, um die gegenwärtige Praxis der Tierbefreier_innen zu reflektieren.

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Weitere Informationen zum Kongress, u.a. eine Ankündigung, das Programm mit Infos zu den einzelnen Veranstalten, organisatorische Fragen, wie Anmeldung und Informationen zur Burg Lohra findet ihr auf folgender Webseite: www.tierbefreiungskongress.org



Pressemitteilung: Luxusmodehersteller Escada und MaxMara weiter unter Druck


Kampagnen fordern Ende des Pelzhandels

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Offensive gegen die Pelzindustrie,

Berlin, den 04.07.2009

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Seit Oktober 2007 organisieren TierbefreierInnen eine globale Kampagne gegen den Pelz­handel der ESCADA AG. Im Rahmen der ‘Escada-Campaign’ fanden bereits weit über 500 Aktionen statt. Zuletzt gelang es 20 AktivistInnen die pompöse Veranstaltung „Escada – A View On Fashion“ im Rahmen der Berliner Fashion Week zu blockieren und damit die Ver­wendung von Echtpelz durch das Münchner Luxusmodeunternehmen in den Mittelpunkt der Berichterstattung zu rücken. Aber auch der italienische Modekonzern MaxMara sieht sich mit einer Kampagne von TierbefreierInnen konfrontiert.



Spektakuläre Blockade der Escada-Veranstaltung „A View On Fashion“ in Berlin


20 Tierbefreier_innen versperren am Abend des 1. Juli Zugänge zum Veranstaltungsort und fordern Ende des Pelzhandels des Luxusmodeunternehmens

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In zahlreichen Zeitungs- und Fernsehberichten wird über die sog. ‘Pink-Party’ von Escada im Rahmen der Berliner Fashion Week berichtet. Im Mittelpunkt steht nicht die Selbstinszenierung des finanziell angeschlagenen Modekonzerns, sondern allen voran die entschlossen Proteste von 20 Tierbefreier_innen unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung. Diesen gelang es die Eingänge zum historischen Bodemuseum etwa 15 Minuten zu versprerren. Unter Blitzlichtgewitter zeigten sie Transparente mit Aufschriften wie „Escada – pelzfrei“ und „Pelz ist Mord – Escada mordet mit“, verteilten Flugblätter und Wurfschnippsel und machen lautstark mit Sprüchen wie „Pelzhandelsstopp – Escada Boykott“ auf den Pelzhandel des Unternehmens aufmerksam.

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Ein Pressesprecher der Berliner-Tierrechts-Aktion (BerTA), der die Proteste begleitete, bewertet die Aktion als Erfolg: „Die TierbefreierInnen konnten den Besuchern deutlich machen, dass Pelz nicht für Eleganz oder Ästhetik, sondern für Gewalt gegen Tiere steht. Es wird weiterhin Proteste geben, bis die Forderung nach einem Ende des Pelzhandels erreicht ist.“

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Weitere Informationen:

Homepage der ‘Escada-Campaign’: hier

Bilder: Indymedia, B.Z.

Videoberichte: Morgenpost, RBB Abendschau, Bild.de, Welt.de

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Großdemo in Münster gegen Tierversuche und Pelz bei Escada


Covance/Escada-DemoAm Samstag den 13. Juni 2009 zogen in Münster circa 350 Menschen durch die Innenstadt und demonstrierten lautstark gegen den Pelzverkauf der ESCADA AG sowie gegen das Tierversuchslabor COVANCE. Hier ein Bericht von Münsteraner Initiative für Tierrechte (Mit):

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Ein Redebeitrag vor der Escada-Filiale machte ein weiteres Mal deutlich, was die Forderungen der Escada-Campaign sind: „Wir fordern kein weniger an Pelz, wir fordern, dass Escada Pelz komplett aus den Regalen nimmt!“ Während des Redebeitrags verteilten Demoteilnehmer_innen zahlreiche Flugblätter an interessierte Passant_innen. Vor und nach dem Redebeitrag ließ das lautstarke Skandieren von Sprüchen wie „Pelzhandel Stopp – Escada Boykott“ bei Umstehenden und Escada-Mitarbeiterinnen keinenZweifel bezüglich Forderungen und Entschlossenheit der Demonstrant_innen.

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Bei einer Kundgebung in der Salzstraße wurden die zahlreich anwesendenPassant_innen erneut an das leider immer noch bestehende Labor vonCOVANCE in Münster und die dort täglich stattfindenden Greuel erinnert. Am Abend schließlich fand im Kulturzentrum DonQuijote eine Antirepressions-Veranstaltung mit zwei der von den §278-Verfahren in Österreich Betroffenen und einem Sprecher der Schwarz-Roten Hilfe Münster statt. Nach einem ausführlichen Bericht der Betroffenen über die Repressionsmaßnahmen gegen die Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung in Österreich, die Verhaftungen, die Erlebnisse im Gefängnis und die Zeit danach, gab die Schwarz-Rote Hilfe eine Einschätzung und Einordnung der Geschehnisse.  (…)

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Weitere Informationen:

Homepage der Münsteraner Initiative für Tierrechte (MiT): hier

Homepage der Escada-Campaign: hier



Keine Ende der Repression in Österreich


Am 10. Juni 2009 wurden erneut mehrere Wohnungen in Wien durchsucht. Reibungslos konnte der Polizeieinsatz jedoch nicht von Statten gehen. Bis zu 40 Aktivist_innen beteiligten sich an Blockadeaktionen. Hier ein Bericht der Soligruppe ‘Antirep 2008’:

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Knapp mehr als ein Jahr nach den Durchsuchungen von 23 Wohnungen und Büros sowie der Verhaftung und über 3 1/2 Monate währenden Untersuchungshaft von 10 Tierrechts- bzw Tierschutzaktivist_innen scheint es als ob die Repression kein Ende hätte. Obwohl die eigens eingerichtete Sonderkommision bereits ihr “Abschlussberichte” zu etwa 40 Personen verfasst hat, die verdächtigt werden an einer kriminellen Organisation nach §278a Strafgesetzbuch anzugehören hat die Polizei am Mittwoch, den 10. Juni erneut drei Hausdurchsuchungen durchgeführt. Wohl nicht ganz so wie geplant…

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Von den Hausdurchsuchungen betroffen war eine der 10 Personen, die letzten Sommer in U Haft waren, seine Wohnung wurde bereits damals besucht. Diese erneute Durchsuchung kann nur als erneuter Versuch gewertet werden die Tierrechtsszene einzuschüchtern und als weiterer Beweis für die komplette Absurdität der Ermittlungen. Der Aktivist war an keiner der drei durchsuchten Adressen anwesend, aber viele andere Aktivist_innen kamen zu seiner Adresse in Wien um ihre Solidarität zu bekunden und um der Polizei zu zeigen, dass ihr Handeln nich unbeachtet bleibt. Etwa 15 Aktivist_innen kamen früh genug um die Polizei am Betreten des Gebäudes zu hindern. Sie hatten Transparente wie etwa “Gegen Käfige und Knäste – für die Befreiung von Mensch und Tier” oder “§278 abschaffen – für die Einstellung aller Verfahren”. Die Polizei forderte Verstärkung an und Einsatzkommandos rückten an um die Blockade zu beenden. Zuerst wurden den Aktivist_innen das Transparent entrissen, danach wurde sie einzeln aus den Haus gezerrt. Alle bis auf eine Aktivistin, die sich weigerte ihre Personalien bekannt zu geben, wurde nach einer Personenkontrolle gehen gelassen. Den in Summe etwa 30-40 Aktivist_innen gelang es das Polizeiauto, in dem die Festgenommene weggebracht werden sollte mit einere Sitzblockade am Abtransport der Gefangenen zu hindern. Die Demonstrant_innen skandierten Parolen wie “Wir sind alle 278a” und “1, 2, 3, lasst sie frei” Nach erst etwa 40 Minuten konnte die Festgenommene weggebracht werden, indem sie in ein anderes Auto gebracht wurde das von Einsatzeinheiten und Polizeihunden abgeschirmt wurde. (…) Währenddessen wurde die Hausdurchsuchung durchgeführt und wenig später die verhaftete Aktivistin wieder frei gelassen.

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Es gibt keinen Grund zu glauben, dass diese Episode für die Tierrechtsszene das Ende der fortgesetzten Repression durch Polizei und Justiz bedeuten würde. Gerüchten aus den Medien zufolge wird die Anklage im Justizministerium geprüft, worin sie besteht bleibt allerdings rätselhaft. Sicher ist nur, egal in welcher Form die Repression weiter geht, die Solidaritätsbewegung wird sich nicht einschüchtern lassen!

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Weitere Informationen:

Homepage der Antirep2008-Soligruppe: hier

TV-Bericht über die Durchsuchungen und Proteste: hier

Berichte der Offensive zur Repression gegen Tierbefreier_innen: hier
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Neuer Rundbrief der Offensive erschienen


Im Offensive-Rundbrief Sommer 2009 berichten wir über die Proteste bei der Jahreshauptversammlung der Escada AG, sowie über Demonstrationen gegen Escada-Eigentümer MaxInvest in Hamburg. Außerdem finden sich Hintergrundinfos zur Krise der Escada AG, ein Bericht zu den Protesten gegen die “Fur and Fashion Market Days” in Frankfurt und andere interessante Neuigkeiten in der aktuellen Ausgabe.
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Der Rundbrief soll Aktivist_innen als Informationsquelle dienen, daher druckt ihn euch aus, verteilt ihn bei Infotischen, Demonstrationen und anderen Veranstaltungen und macht ihn so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.
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Seit 2007 erscheint der Rundbrief der Offensive gegen die Pelzindustrie vierteljährlich auch als Beilage in dem Tierrechtsmagazin ‚Tierbefreiung’. Der Rundbrief enthält zahlreiche Berichte über aktuelle Proteste, Aufrufe zu Demonstrationen und Aktionstagen, sowie aktuelle Meldungen und Hintergrundberichte.
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Die Aktuelle Ausgabe als Download: hier
Die letzten Ausgaben als Download: hier

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