OGPI INFO

Pelzcheck: Die kollektive Dokumentation der organisierten Ausbeutung – Ergebnisse für die Wintersaison 2018/19


In der noch andauernden Wintersaison sind in vielen Teilen des deutschsprachigen Raumes wieder Tierbefreier_innen und Pelzgegner_innen losgezogen um dem Aufruf der Offensive gegen die Pelzindustrie (OGPI) zum Pelzcheck zu folgen und systematisch Bekleidungsunternehmen auf Pelz in ihrem Angebot zu kontrollieren. Da es keine Dokumentation gibt, welche Unternehmen welche Produkte im Sortiment führen, müssen wir uns selbst einen Überblick verschaffen.

 

Und da die Tierausbeutungsindustrien mittlerweile überregional bis hin zu global organisiert sind, müssen auch wir dementsprechend agieren. In diesem Sinne ist der Pelzcheck unsere gemeinsame Dokumentation der von der Pelzindustrie organisierten Ausbeutung. Wie jedes Jahr haben wir von euch eine Reihe an Zusendungen und Hinweisen bekommen, hoffen aber immer auf mehr in der kommenden Saison.

 

Weiterlesen: Welche Firmen pelzfrei sind, wer Pelz verkauft & wie die OGPI zu Lammfell steht



Kampagnen und verhinderte Wiedereinstiegsversuche 2011/2012


Auch wenn es seit der erfolgreichen Beendigung der Escada-Campaign 2010 keine Kampagne unter Beteiligung der Offensive gegen die Pelzindustrie (OGPI) mehr gegeben hat, so heißt dies mitnichten, dass die Aktivist_innen oder die OGPI in diesem Zeitraum untätig waren. So konnten durch gezielte Recherchen, Anschreiben und Aktionsaufrufe sowohl Wiedereinstiegsversuche von bereits pelzfreien Unternehmen verhindert, als auch Ausstiege einzelner Unternehmen aus dem Pelzhandel erreicht werde. Hierzu zählen Gerry Weber, Kaufhof, Anson’s, Hallhuber und Appelrath-Cüpper.

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Einen Überblick gibt der Text: Kampagnen und verhinderte Wiedereinstiegsversuche 2011/2012



Kein Wiedereinstieg in den Pelzhandel – GERRY WEBER nimmt Pelzprodukte nach Protesten wieder aus dem Sortiment


Nachdem in diesem Winter bei Kontrollen in Filialen von GERRY WEBER gehäuft Artikel mit Kaninchenfell gefunden wurden, kontaktierte die Offensive gegen die Pelzindustrie das Unternehmen und forderte den Modekonzern auf, ab sofort auf die Verwendung von Echtfellprodukten zu verzichten. Aktivist_innen aus Bielefeld organisierten in den letzten Wochen bereits Protestaktionen vor GERRY WEBER-Filialen (Bericht). Nun teilte die Unternehmensleitung der Offensive mit, dass nun wieder „auf den Einsatz von Echtpelz“ verzichtet werde. Weiterhin heißt es in der Mitteilung vom 31.01.2012: „Die Produkte sind aus dem Handel entfernt worden und unsere Lieferanten sind angewiesen, nur noch Fellimitate zu verwenden.”

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Bereits 2007 teilte die GERRY WEBER International AG der Offensive auf Nachfrage mit, dass das Unternehmen ab der Wintersaison 2007 pelzfrei sein werde. Dies schließe alle Fellarten ein und es werden nur noch Fellimitate eingesetzt, so das Unternehmen. Auf eine routinemäßige Nachfrage im September 2010 hin bekannte sich GERRY WEBER weiterhin zu dieser Pelzfreiheit.

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In diesem Winter wurde der Offensive jedoch berichtet, dass gleich in mehreren Filialen Artikel mit oder aus Kaninchenfell zum Verkauf angeboten wurden. Aktivist_innen in Bielefeld, nicht weit entfernt vom Unternehmenssitz in Halle/Westfalen, reagierten im Januar 2012 kurzerhand mit organisierten Protesten auf diese Zustände: Drei Wochenenden hintereinander demonstrierten sie über mehrere Stunden vor der lokalen Filiale des Unternehmens. Hunderte von Passant_innen unterschrieben “rote Karten” gegen das Unternehmen, und forderten GERRY WEBER auf, sofort alle Echtfelle aus dem Sortiment zu nehmen. Auch die lokale Presse berichtete.

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Das Unternehmen verteidigte zunächst den Einsatz von Kaninchenfellen mit der Begründung, diese werden “artgerecht als Nutztiere gehalten” und das “primäre Ziel der Aufzucht” stelle “nicht etwa die Herstellung von Pelzen, sondern die Nahrungserzeugung dar.” Die Offensive stellte klar, dass Kaninchenfell ebenso wie andere Tierfelle von der Pelzindustrie verarbeitet würden und jede Beteiligung am Pelzhandel entschlossene Proteste nach sich ziehen würde. Das Unternehem entschied daraufhin auf einer Vorstandssitzung die sofortige Rücknahme aller Felle aus dem Handel.

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Die Verhinderung eines Wiedereinstiegs von GERRY WEBER in den Pelzhandel kann sicherlich als ein Erfolg gewertet werden. Nicht zuletzt waren auch die kreativen Proteste in Bielefeld eine wichtige Entscheidungshilfe für das Unternehmen, auf die Verwendung von Pelzprodukten zu verzichten. Es hat sich aber auch gezeigt, dass die Entwicklungen in der Bekleidungsindustrie aufmerksam beobachtet und Unternehmen, die in der Vergangenheit eine Pelzfreiheit erklärt haben, im Auge behalten werden müssen. Denjenigen Unternehmen, die einen Wiedereinstieg in den Pelzhandel planen, sei gesagt, dass sie mit unserem Widerstand rechnen müssen. Wir sind entschlossen den Pelzhandel ein für allemal zu beenden.



Ergebnisse des Pelzcheck 2009: Überblick, Erfolge, Konsequenzen


Wie bereits in den letzten Jahren geschehen, rief die Offensive gegen die Pelzindustrie auch vergangenen Herbst wieder alle Aktivist_innen dazu auf, in ihrer Umgebung einen möglichst umfassenden “Pelzcheck” durchzuführen, d.h. zu kontrollieren, welche Geschäfte pelzfrei sind und welche Läden – eventuell trotz verkündetem Ausstieg aus dem Pelzverkauf – noch immer Echtpelz führen. Neben der Kontrolle der Einhaltung von Pelzverzichtserklärungen hat der alljährliche Pelzcheck auch die Funktion einen Überblick über den Pelzverkauf allgemein und somit über potentielle zukünftige Kampagnenziele zu gewinnen. Da uns diese Arbeit nur mit eurer Hilfe möglich ist, freuen wir uns besonders, dass diesmal Zuschriften über Kontrollen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zu uns kamen.
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Als Ergebnis des Pelzchecks gibt es zunächst festzuhalten, dass die meisten Unternehmen, welche in den letzten Jahren aus dem Pelzhandel ausgestiegen sind, momentan auch keine Echtpelze in ihren Filialen haben, so z.B. BiBA, Peek & Cloppenburg, Gerry Weber, C&A, Adler und Bonita.



GERRY WEBER steigt aus dem Pelzhandel aus!


:: 04.03.2007 ::

Offensive protestiert erfolgreich!

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Nach Appelrath-Cüpper/Pohland, Schöps, der Kaufhof Warenhaus AG, Turek, Sinn Leffers und der Adler Modemärkte GmbH gab nun auch die Gerry Weber International AG bekannt, ab der kommenden Herbst/Winter-Saison 2007/2008 pelzfrei zu werden – und gingen somit einer Anti-Pelz-Kampagne aus dem Weg.
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Das Management des international agierenden Modekonzern aus Halle bestätigte der Offensive gegen die Pelzindustrie per Email, Fax und Brief, dass “mit der Herbst/Winter- Saison 2007/2008 in unseren eigenen Geschäften wie auch bei unseren Großkunden keine Bekleidung mit Echtpelzapplikationen im Sortiment sein werden.” Vorstandsmitglied Udo Hardieck gab weiter an, dass die unternehmerische Selbst-verpflichtungserklärung der Gerry Weber International AG ein “Beitrag zum Schutz der Tiere” sei. Auf weitere Nachfrage hin, bestätigte der Vorstand des Konzerns gegenüber der Offensive, dass sich der Ausstieg ebenfalls auf alle Tochterunternehmen der Gerry Weber International AG erstrecke und weltweit keine Bekleidung mehr aus oder mit Echtpelz produziert oder zum Weiterverkauf an den Einzelhandel geliefert werde.



Pressemitteilung: Gerry Weber verzichtet zukünftig auf den Verkauf von Echtpelzprodukten


Internationales Modeunternehmen steigt aus dem Pelzhandel aus

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Offensive gegen die Pelzindustrie,

Berlin, den 04.03.2007

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Das Jahr 2006 war ein echtes Erfolgsjahr für die Offensive gegen die Pelzindustrie. Auf Grund des massiven Drucks der Offensive gegen die Pelzindustrie kündigten in dieser Herbst/Winter-Saison zahlreiche Modehausketten in Deutschland und Österreich ihren Ausstieg aus dem Pelzhandel an. Nachdem im Januar 2007 die deutsche Modehauskette Adler ebenfalls ihren Ausstieg aus dem Pelzhandel ankündigte, beschloss die Offensive gegen die Pelzindustrie, eine Kampagne gegen den Pelzhandel des Modekonzern “Gerry Weber International AG” zu beginnen.