OGPI INFO

Nach Protestaufruf: Onlineversand Bergfreunde kündigt Pelzausstieg an


Im Sortiment des Onlineversands Bergfreunde.de fanden sich in diesem Winter wie schon 2019 Waren mit Echtpelzbesatz. In der Kommunikation mit dem Versandhändler für Outdoormode  bestand das Unternehmen noch im im Dezember 2019 auf den Echtpelz an Kapuzen. Ohne Pelz würde das Gesicht frieren, ließ man eine Aktivistin wissen. Im Zuge der Winteraktionstage gegen Pelz organisierte Tierbefreiung Hamburg zwei Online Aktionstage Mitte Dezember 2020. Diese waren so erfolgreich, dass Bergfreunde.de sich veranlasst sah, ihr Sortiment ab 2021 pelzfrei zu gestalten. Man hätte dies bereits vor mehreren Wochen beschlossen und sei spätestens ab Oktober 2021 komplett pelzfrei. Nun würde geprüft, “ob und wenn ja, wie viel von der noch vorhandenen Ware an die Hersteller zurückgegeben werden kann.”  



Aktionsaufruf zeigt Wirkung: Modekette SiNN verzichtet auf Pelz


Die Offensive gegen die Pelzindustrie bat dieses Jahr darum, während des jährlichen Pelzchecks besonders das Unternehmen SiNN zu prüfen. Das Vorgängerunternehmen Sinn Leffers hatte 2007 erklärt aus dem Pelzhandel auszusteigen. Nach einer Insolvenz wird die Modekette unter dem Namen SiNN weitergeführt. Wie im Jahr zuvor fanden sich Echtpelzprodukte in einigen Filialen.

Das Unternehmen zunächst reagierte nicht auf Anschreiben der OGPI, weshalb Anfang Dezember zu Online-Protesten aufgerufen wurde. Die Kommentare und Beschwerden auf der Facebook-Seite von SiNN zeigten Wirktung: SiNN nahm die Thematik ernst. Am 8. Dezember 2020 bekam die OGPI die Nachricht, dass es tatsächlich Echtpelz in Filialen gäbe, diese aber ein Fehleinkauf seien und SiNN an der Pelzverzichtserklärung des Vorgängerunternehmens SinnLeffers festhalten würden.



Bogner steigt erst 2022 aus Pelzhandel aus


Das deutsche Mode- und Sportbekleidungsunternehmen Bogner stand seit Jahren in der Kritik von Pelzgegner*innen. Mit unzähligen Aktionen wie Kundgebungen, Demos oder Aktionen des Zivilen Ungehorsams haben die Initiative Deutsches Tierschutzbüro aber auch die Offensive gegen die Pelzindustrie immer wieder Druck auf das Unternehmen ausgeübt. Bogner kündigt nun tatsächlich an, aus dem Pelzhandel auszusteigen.

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Ein Erfolg mit schalem Beigeschmack: Denn Bogner beansprucht für sich lange Übergangsfristen und plant erst in der Wintersaison 2022/23 vollständig auf Pelzwaren zu verzichten. Die Offensive gegen die Pelzindustrie fordert die Beteiligung an Ausbeutung und Tötung unzähliger sogenannter Pelztiere schneller zu beenden. Selbstverständlich werden wir das Unternehmen weiter im Auge behalten, ob die Ankündigungen umgesetzt werden.

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Nach kraftvollen Kampagnen: Pelzfarmverbote in Europa


In vielen europäischen Ländern wurden und werden Pelzfarmverbote diskutiert und gesetzlich verabschiedet. In einigen Ländern existieren keine Pelzfarmen mehr aufgrund von hohen Tierschutzstandards. In den Jahren 2000 und 2004 waren Großbritannien und Österreich die ersten Länder, die Pelzfarmen verboten. Aktuell finden Diskussionen dazu in den Parlamenten in Irland und der Ukraine statt. Immer weniger Länder scheinen an der Pelzindustrie festzuhalten.

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Pelzfarmverbote

Irland wird höchstwahrscheinlich das 15. Land in der europäischen Union werden, das Pelzfarmen verbietet. Im September 2019 wird das entsprechende Gesetz im Parlament vorgestellt. Ziel ist es, neue Farmen zu verhindern und bestehende mit einer Übergangsphase zu schließen. 80 % der irischen Bevölkerung unterstützen ein Verbot,ebenso wie die irische
Tierärzt_innenvereinigung Veterinary Ireland, die ein sofortiges und komplettes Verbot der Züchtung und Haltung von Nerzen und anderen Wildtieren zur Pelzgewinnung empfiehlt. “Sie begründen ihre Empfehlung mit wissenschaftlichen Untersuchungen, die seit Jahren immer deutlicher machen, dass die Bedürfnisse dieser Tiere nicht befriedigt werden können mit dem aktuellen Stand der Pelzfarmhaltung.”

Weitere Länder wie Polen und Litauen diskutieren über ein mögliches Verbot. Auch Montenegro überlegt ein Pelzfarmverbot. Das Land hat aktuell keine bestehenden Pelzfarmen, möchte aber verhindern, dass durch Pelzfarmverbote in den Nachbarländern die dortigen Pelzfarmer_innen nach Montenegro ziehen. Auch die Ukraine diskutiert über ein mögliches Pelzfarmverbot. Sollte das Gesetz verabschiedet werden, wäre es in der Ukraine ab dem 1. Januar 2025 verboten, Tiere ihres Felles wegen zu züchten und zu töten. Das Gesetz wurde formuliert, nachdem eine Petition diesbezüglich eine Rekordbeteiligung von 27 500 Stimmen erhielt.

In Estland hat es leider nicht für ein Verbot gereicht. Von den 101 Sitzen stimmten 28 für und 25 Stimmen gegen ein Verbot, 30 Stimmen enthielten sich. Es gab damit zwar eine relative Mehrheit, aber nicht die erforderlichen 51 Stimmen. Somit werden in Estland vorerst weiterhin circa 55 000 Füchse, Nerze und Chinchillas leben und sterben für die Mode.

Pelzfarmen sind oder werden ab einem bestimmten Zeitpunkt in folgenden Ländern verboten sein: Belgien (2023), Bosnien-Herzegovina (2029), Dänemark (nur Füchse und Marderhunde 2023), Großbritannien (2000), Kroatien (2018), Luxemburg (2018), Mazedonien (2014), Norwegen (2025), den Niederlanden (2024), Schweden (nur Füchse und Chinchillas), Serbien (2019), Slowenien (2016), Tschechien (2019) und Österreich (2004).

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Hohe Tierschutzstandards

Interessanterweise wird in vielen Übersichten über pelzfreie Länder immer wieder Deutschland mit aufgeführt, obwohl Deutschland kein offizielles Pelzfarmverbot hat, sondern nur Standards innerhalb der Farmen verlangt, die eine Pelzfarm wirtschaftlich unrentabel machen würden. Das gleiche gilt für die Schweiz, in der ebenfalls keine Pelzfarmen mehr existieren.

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Europäische Pelzfarmen

Die meisten Pelzfarmen befinden sich in Dänemark, Polen und Finnland. Schweden, das traditionell viel Pelzfarmen unterhielt, hat laut der Organisation Djurrättsalliansen nur noch 54 aktive Farmen. 2015 wurden jedes Jahr noch 1,2 Millionen Nerze getötet, aktuell sind es 650 000 Nerze. Fuchsfarmen sind bereits verboten und vor einigen Jahren schloss die letzte Chinchillafarm des Landes.

Zu den europäischen Ländern, die noch an der Pelzindustrie festhalten, gehört auch Spanien. Dort werden laut fureurope.eu 650 000 Nerze für ihr Fell gezüchtet und getötet. Spanien hat jedoch ebenfalls eine Übergangsfrist beschlossen, innerhalb der die ungefähr 50 Nerzfarmen des Landes geschlossen werden müssen. Bis wann die Farmen Zeit haben, ist
noch nicht klar. Doch ab einem bestimmten Zeitpunkt wird es auch keinen Pelz mehr aus Spanien geben. In Italien gibt es eine aktive Tierrechtsbewegung, die seit Jahren versucht ein Pelzfarmverbot durchzusetzen. Obwohl 90% der italienischen Bevölkerung nach Undercoverrecherchen 2018 ein Verbot unterstützen, ignorierte die Regierung das Thema. Die Aktivist_innen hoffen auf eine neue Regierungszusammensetzung und klären weiterhin Abgeordnete über das Thema auf. Und auch in Italien werden bereits weniger Nerze ermordet als
noch vor ein paar Jahren.

Auch wenn die Zahlen der für ihr Fell ermordeten Individuen in Europa sinkt, sind sie weiterhin unfassbar hoch. Und in Ländern außerhalb Europas leiden und sterben ebenfalls Millionen Tiere. Um die Pelzindustrie wirklich abzuschaffen, müssen wir auf allen Ebenen kämpfen. Unerwarteterweise führten strengere Haltungsbedingungen dazu, dass Farmen geschlossen wurden und es somit in Deutschland keine Pelzfarmen mehr gibt. In anderen Ländern führte es zum Erfolg, mit Politiker_innen und einer aufgeklärten Bevölkerung Pelzfarmverbote
durchzusetzen. Der nächste Schritt wäre wie in Kalifornien, USA ein Verbot des Verkaufs von Pelzwaren. Und wir brauchen auch weiterhin Kampagnen, um Unternehmen zum Ausstieg aus dem Pelzhandel zu bewegen und direkte Aktionen, um den Druck zu erhöhen. Denn auch in Länder, die keine Pelzfarmen (mehr) haben, werden weiterhin Echtpelzwaren importiert
und zum Verkauf angeboten.

Die Pelzindustrie mit all ihren Facetten gehört abgeschafft! Überall!

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Laut fureurope.eu gibt es noch folgende Länder mit Pelzfarmen:

Bulgarien mit zwei Nerzfarmen (100 000 Tiere), Estland mit 40 Pelzfarmen (41 000 Nerze, 11 000 Füchse, 5 000 Chinchillas), Finnland mit 914 Pelzfarmen (1 876 000 Nerze, 2 633 000 Füchse, 160 000 Marderhunde), Frankreich mit 9 Nerzfarmen (100 000 Tiere), Griechenland mit 98 Farmen (1 600 000 Nerze), Italien mit 20 Nerzfarmen (145 000 Nerze), Lettland
mit 8 Pelzfarmen (600 000 Nerze, 2 400 Füchse, 1 500 Chinchillas), Litauen mit 131 Pelzfarmen (1 300 000 Nerze, 1 500 Füchse, 30 000 Chinchillas), Polen mit 1 144 Pelzfarmen (5 250 000 Nerze, 35 000 Füchse, 1000 Marderhunde, 70 000 Chinchillas), Rumänien mit 153 Pelzfarmen (230 000 Nerze, 15 000 Chinchillas), Schweden mit 50 Nerzfarmen (650 000 Nerze) und Ungarn mit 213 Chinchillafarmen (25 000Chinchillas).

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Weitere Informationen:

https://www.fureurope.eu/fur-information-center/fur-industry-by-country/



Nach Protesten: Berlin Fashion Week verbannt Pelzmode


In den vergangenen Jahren gingen Organisationen wie das Deutsche Tierschutzbüro immer wieder gegen die Verwendung von Pelzwaren auf den Laufstegen der Fashion Week Berlin vor. Laufstege wurden gestürmt, Infoveranstaltungen abgehalten und Aktivist_innen beschwerten sich online und telefonisch beim Veranstalter. Dieser zieht nun die Reißleine und verbannt Pelzmode kurzerhand aus dem Programm. Richtig so!

 

Auch Escada sah sich im Rahmen der Fashion Week 2009 mit massiven Protesten konfrontiert, gut 20 Tierbefreier_innen blockierten eine Gala-Veranstaltung im Bodemuseum (siehe Bild). Escada, damals wirtschaftlich am Boden, erhoffte sich positive Presse, für die symbolreichen Bilder und Medienberichte sorgten allerdings die Pelzgegner_innen z.B. in der Boulevardzeitung B.Z.. Ein Jahr später beendete das Unternehmen den Pelzhandel bis 2016.

 

Weitere Informationen:
Bericht des DTB über Pelzverzicht: hier | Bericht über die Blockade Escadas: hier



Gut so: Pelzladen Michelen in Braunschweig macht dicht!


Michelen-Pelzladenschluss-II-bearbeitet-768x1024In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Proteste gegen den Braunschweiger Pelz- und Lederladen Michelen. Tierbefreiungsaktivist_innen und Pelzgegner_innen protestierten gegen die Ausbeutung von Tieren mit zahlreichene Kundgebungen, Demos und Go-Ins.

Nachdem mehrfach die Scheiben des Ladens eingeworfen wurden, wurden Aktivist_innen in Braunschweig mit Repressallien überzogen. Nun schließt das Geschäft. Wir dokumentieren eine Mitteilung der Kampagne gegen Tierfabriken aus Niedersachsen:

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“Braunschweiger Pelz- und Lederladen Michelen macht dicht!

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Nach all den Berichten über die Repression gegen unsere beiden Genossen Andre und Philipp im Rahmen der Proteste gegen das Pelz- und Ledergeschäft Michelen in Braunschweig (Polizeigewalt, langwierige Gerichtsprozesse, Bewährungsstrafen und die aktuell andauernde bundesweite Fahndung im DNA-Verfahren) wird es auch mal wieder Zeit erfreuliche Meldungen in diesem Zusammenhang bringen zu können: Michelen gibt auf und schließt seinen Laden in der Braunschweiger Innenstadt!

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Nach einigen Protest-Kundgebungen, einem Go-In und drei Beschädigungen der Schaufenster des Ladens prangern nun hinter eben diesen Scheiben große Schilder mit der Aufschrift: „Total Ausverkauf wegen Geschäftsaufgabe“ und „Wir schliessen. Alles muss raus“!

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Gut so!

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Wer von Ausbeutung profitiert, dem sei die Pleite garantiert!
Für die Befreiung von Mensch,Tier und Natur!”



ERLEBE WIGNER! beendet Pelzverkauf – Vorläufiger Erfolg durch Protestmails


Wigner_Jacken mit PelzkragenMit Beginn der Wintersaison 2015/2016 wurden im bayerischen Kaufhaus “ERLEBE WIGNER!” Pelzprodukte aus Marderhunden, Kaninchen und Waschbären der Marken Parajumpers und Blonde No 8 angeboten. Die von einer beherzten lokalen Aktivistin in einem sozialen Netzwerk geäußerte Meinung “Der Laden gehört boykottiert” beantwortete derselbe mit einem juristischen Einschüchterungsversuch durch seine Anwälte. Die Unterlassungsklage musste aber schnell zurück gezogen werden, da es sich bei der Aussage der Aktivistin um einen “wirtschaftlich uneigennützigen Boykottaufruf im öffentlichen Raum” handelte, der dem Gesetz nach als freie Meinungsäußerung gilt. Hierüber berichtete auch das Wochenmagazin Der Freitag im Januar.

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Informiert von dem Vorgehen WIGNERs hat die Offensive gegen die Pelzindustrie zur Unterstützung der Aktivistin und zum Protest gegen das Kaufhaus in Mittelfranken aufgerufen. Dank der regen Beteiligung von Tierrechtler_innen und anderen Menschen, kann die Aktivistin nun bei ihren Anwaltskosten unterstützt werden. Mindestens genauso wichtig ist aber: Das Unternehmen “ERLEBE WIGNER!” hat schließlich eingelenkt und sich dazu entschlossen, die Kleidungsstücke mit Echtpelz zurückzuschicken bzw. abzuverkaufen und vorerst keine weiteren nachzubestellen! Unser Protest war also mal wieder sehr erfolgreich!

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Auf Nachfrage der OGPI teilte WIGNER mit: “Wir führten Jacken mit Echtpelzbesatz mit Herkunftsnachweis von zwei Firmen. Diese Nachweise erscheinen uns nach erneuter kritischer Prüfung als nicht ausreichend. Deshalb haben wir uns entschieden, die Jacken mit Echtpelzbesatz künftig aus dem Sortiment zu nehmen.”
Damit ist “ERLEBE WIGNER!” im bayerischen Zirndorf erstmal pelzfrei! Das haben wir ausschließlich den Aktiven zu verdanken, die WIGNER kontaktierten, gegen das Unternehmen protestierten und Kund_innen aufklärten. Leider war das Unternehmen nicht dazu bereit sich langfristig zu einer pelzfreien Unternehmenspolitik zu bekennen oder auch nur eine Aussage über die Geschäftspolitik bezüglich Echtpelz für die folgenden Wintersaisonen zu treffen. Wir werden das Kaufhaus kommenden Herbst deshalb besonders aufmerksam beobachten.

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Wir danken allen engagierten Menschen, die uns dabei unterstützt haben ein weiteres Kaufhaus pelzfrei zu machen. Über finanziellen Support für die von “ERLEBE WIGNER” geklagte Aktivistin würden wir uns sehr freuen, sodass ihre Anwaltskosten beglichen werden können. Eure Beiträge bitte an
Kontoinhaber: die tierbefreier. e.V.

IBAN: DE94 5005 0201 0000 2968 21

BIC: HELADEF1822

Frankfurter Sparkasse

Betreff: Wigner

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Es zeigt sich immer wieder: Solidarisches Engagement gegen die Pelzindustrie kann erfolgreich sein!



Kampagnen und verhinderte Wiedereinstiegsversuche 2011/2012


Auch wenn es seit der erfolgreichen Beendigung der Escada-Campaign 2010 keine Kampagne unter Beteiligung der Offensive gegen die Pelzindustrie (OGPI) mehr gegeben hat, so heißt dies mitnichten, dass die Aktivist_innen oder die OGPI in diesem Zeitraum untätig waren. So konnten durch gezielte Recherchen, Anschreiben und Aktionsaufrufe sowohl Wiedereinstiegsversuche von bereits pelzfreien Unternehmen verhindert, als auch Ausstiege einzelner Unternehmen aus dem Pelzhandel erreicht werde. Hierzu zählen Gerry Weber, Kaufhof, Anson’s, Hallhuber und Appelrath-Cüpper.

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Einen Überblick gibt der Text: Kampagnen und verhinderte Wiedereinstiegsversuche 2011/2012



Hallhuber kündigt Verzicht auf Pelz an


Das deutsche Modeunternehmen Hallhuber mit mehr als 100 Verkaufflächen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden hat verlauten lassen, in Zukunft auf die Verwendung von Echtpelz zu verzichten. In einer Pressemitteilung des Unternehmens vom 13.08.2012 heißt es:  „Das deutsche Unternehmen HALLHUBER hat sich entschieden bei künftigen Bestellungen auf den Einsatz auf Echtpelz zu verzichten. HALLHUBER wird nach dem Abverkauf der aktuellen Kollektionen pelzfrei sein.“

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Die Hallhuber GmbH mit Sitz in München hatte bereits 2008 angekündigt auf den Verkauf von Echtpelz zu verzichten. Grund war eine Kampagne italienischer Tierbefreiungsaktivist_innen gegen die Unternehmensgruppe Stefanel zu der Hallhuber http://apothekebillig.com/cialis.html damals gehörte. Nach dem Verkauf Hallhubers an das internationale Finanzkonsortium Change Capital Partner LLP setze Hallhuber den Pelzausstieg aus und verkaufte weiterhin Pelzwaren.

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Der jetzigen Entscheidung voraus gegangen waren Online-Protestaktionen über soziale Netzwerke wie Facebook, die Hunderte Unterstützer_innen fanden (Link zum Aktionsaufruf). Unklar ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt, ob Hallhuber tatsächlich auf alle Formen von Pelz verzichten wird. Verschiedene Unternehmen darunter auch Kaufhof legitimierten bspw. den Verkauf von Kaninchenfell mit dem fadenscheinigen Argument, dass Felle als Abfallprodukte der Fleischindustrie zu betrachten sei.

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Nichtsdestotrotz dankt die Offensive gegen die Pelzindustrie den Aktivist_innen für ihren Einsatz!



Kein Wiedereinstieg in den Pelzhandel – GERRY WEBER nimmt Pelzprodukte nach Protesten wieder aus dem Sortiment


Nachdem in diesem Winter bei Kontrollen in Filialen von GERRY WEBER gehäuft Artikel mit Kaninchenfell gefunden wurden, kontaktierte die Offensive gegen die Pelzindustrie das Unternehmen und forderte den Modekonzern auf, ab sofort auf die Verwendung von Echtfellprodukten zu verzichten. Aktivist_innen aus Bielefeld organisierten in den letzten Wochen bereits Protestaktionen vor GERRY WEBER-Filialen (Bericht). Nun teilte die Unternehmensleitung der Offensive mit, dass nun wieder „auf den Einsatz von Echtpelz“ verzichtet werde. Weiterhin heißt es in der Mitteilung vom 31.01.2012: „Die Produkte sind aus dem Handel entfernt worden und unsere Lieferanten sind angewiesen, nur noch Fellimitate zu verwenden.”

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Bereits 2007 teilte die GERRY WEBER International AG der Offensive auf Nachfrage mit, dass das Unternehmen ab der Wintersaison 2007 pelzfrei sein werde. Dies schließe alle Fellarten ein und es werden nur noch Fellimitate eingesetzt, so das Unternehmen. Auf eine routinemäßige Nachfrage im September 2010 hin bekannte sich GERRY WEBER weiterhin zu dieser Pelzfreiheit.

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In diesem Winter wurde der Offensive jedoch berichtet, dass gleich in mehreren Filialen Artikel mit oder aus Kaninchenfell zum Verkauf angeboten wurden. Aktivist_innen in Bielefeld, nicht weit entfernt vom Unternehmenssitz in Halle/Westfalen, reagierten im Januar 2012 kurzerhand mit organisierten Protesten auf diese Zustände: Drei Wochenenden hintereinander demonstrierten sie über mehrere Stunden vor der lokalen Filiale des Unternehmens. Hunderte von Passant_innen unterschrieben “rote Karten” gegen das Unternehmen, und forderten GERRY WEBER auf, sofort alle Echtfelle aus dem Sortiment zu nehmen. Auch die lokale Presse berichtete.

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Das Unternehmen verteidigte zunächst den Einsatz von Kaninchenfellen mit der Begründung, diese werden “artgerecht als Nutztiere gehalten” und das “primäre Ziel der Aufzucht” stelle “nicht etwa die Herstellung von Pelzen, sondern die Nahrungserzeugung dar.” Die Offensive stellte klar, dass Kaninchenfell ebenso wie andere Tierfelle von der Pelzindustrie verarbeitet würden und jede Beteiligung am Pelzhandel entschlossene Proteste nach sich ziehen würde. Das Unternehem entschied daraufhin auf einer Vorstandssitzung die sofortige Rücknahme aller Felle aus dem Handel.

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Die Verhinderung eines Wiedereinstiegs von GERRY WEBER in den Pelzhandel kann sicherlich als ein Erfolg gewertet werden. Nicht zuletzt waren auch die kreativen Proteste in Bielefeld eine wichtige Entscheidungshilfe für das Unternehmen, auf die Verwendung von Pelzprodukten zu verzichten. Es hat sich aber auch gezeigt, dass die Entwicklungen in der Bekleidungsindustrie aufmerksam beobachtet und Unternehmen, die in der Vergangenheit eine Pelzfreiheit erklärt haben, im Auge behalten werden müssen. Denjenigen Unternehmen, die einen Wiedereinstieg in den Pelzhandel planen, sei gesagt, dass sie mit unserem Widerstand rechnen müssen. Wir sind entschlossen den Pelzhandel ein für allemal zu beenden.